Julian Reichelt kann und will nicht über seinen Schatten springen. Und weil er es bis heute vermeidet, seine Vergangenheit als Merkels erster Propagandachef der illegalen Massenmigration offenzulegen und öffentlich aufzuarbeiten, und ihn auch niemand dazu zwingt, glaubt der EX-Chef der „Bild“ auch, dass er immer und immer wieder damit durchkommt.
Julian Reichelt ist dem System Reichelt treu geblieben. Heute ist Reichelt der Propaganda-Chef von Friedrich Merz und wird dafür obendrein noch von einem bekennenden Christdemokraten mit dickem Konto gepampert.
Alte Seilschaften zu Springer sind ebenfalls hilfereich, im Team Merz ist neben Reichelt auch der neue Herausgeber der „Welt“, Ulf Poschardt, angekommen. Gemeinsam macht man dicke Backen und hält man sich für Königsmacher, für Kanzlermacher – das politische Spiel der linken Leitmedien wird umgekehrt und ansatzlos einfach übernommen. Aufrechten Journalismus sollen andere machen.
Julian Reichelt schrieb für „Nius“ einen Tag nach dem großen gescheiterten Merz-Auftritt im Bundestag einen Wahlkampf-Propaganda-Kampagnenartikel für Merz mit der Schlagzeile:
„Einfach versuchen, was richtig ist: Wie Friedrich Merz für die CDU die größte Kraft der Politik wiederentdeckte“.
„Welt“-Kumpel Ulf Poschard hatte schon einen Tag früher vorgelegt und getitelt:
„Merkel hat nichts geschafft. Merz muss es jetzt schaffen“.
Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, so viel Verdrehung und Verlogenheit insbesondere der eigenen Rolle gegenüber zu filetieren. Es ist auch deshalb so abstoßend, weil Julian Reichelt wiederholt versucht hat, die Arbeit von aufrichtigen Journalisten wie Roland Tichy und anderen zu überblättern und sich selbst umstandslos an die Spitze der Neuen Medien zu stellen.
Reichelt inszeniert sich gern als Großmaul der Nation. Das ist sein Alter Ego, sein Geschäftsmodell. Und es kann ein Genuss sein, ihm dabei zuzuschauen!
Wenn sich Reichelt aber hinstellt und wortwörtlich verkündet, „die historische Wende wäre ohne Nius und ,Achtung Reichelt‘ nicht möglich gewesen“, das sei „Die Kraft der neuen Medien“, dann muss ihm der eklatante Mangel an Glaubwürdigkeit selbst ein dicker Kloß im Hals sein.
Und dann wird es zur Pflichtaufgabe jeder Medienkritik, dieses Großmaul wieder zu erden und ihn daran zu erinnern, welche Rolle er als Merkels Propagandachef der Welcome-Refugees-Bewegung ab 2015 gespielt hat. Und welche Rolle er in der Corona-Maßnahmen- und Impfkritik gespielt hat.
Julian Reichelt vom CDU-nahen „Nius“ Portal dreht am 1 Februar 2025 alle seine Kanäle auf Merz-Propaganda. Der bei Springer wegen einer Unschärfe zwischen Privatem und Beruflichem (offizielle Lesart des Unternehmens) gefeuerte Reichelt macht lupenreinen Wahlkampf für seinen CDU-nahen Geldgeber, er will aber offenbar nicht, dass man es auch so benennt. Reichelt schreibt:
„Das zentrale Wort im Wahlkampf der CDU heißt: Glaubwürdigkeit.“
Wumms: Das ist das Selbstbekenntnis zum politischen Journalismus a la Georg Restle. Tatsächlich ist Julian Reichelt vom heutigen Tag an die Dunja Hayali der CDU und der Neuen Medien geworden. Die Krone hat er sich selbst aufgesetzt. Reichelt hat hier sein ganz persönliches Versailles-Erlebnis.
Wenn Glaubwürdigkeit eine Währung wäre, dann müsste Julian Reichelt heute Insolvenz anmelden, sonst wäre es eine Konkursverschleppung.
Zunächst stellt Reichelt noch zu Recht fest, dass Angela Merkel der CDU unter ihrer Kanzlerschaft in zehn Jahren jede Glaubwürdigkeit restlos ausradiert habe.
Aber was war danach? Die Kanzlerschaft Merkels endete ja nicht erst 2025, sondern dazwischen lagen über drei Jahre Oppositionsführerschaft unter Friedrich Merz, welche er und seine Unionsfraktion einfach ausgesessen haben.
Bis vor wenigen Tagen noch unheilbar gelähmt von Merkels illegaler Massenzuwanderung, hat Merz jetzt genau was getan? Nichts hat er getan! Oder doch: Er ist in einen Überbietungswettbewerb mit den Ampelparteien eingetreten, wer schriller und lauter darin ist, die AfD zu diffamieren, zu diskreditieren und auszugrenzen.
Warum hatte die Ampel so leichtes Spiel diesem Land so viel Schaden zuzufügen? Weil Merz es als Oppositionsführer überhaupt erst zugelassen hat! Warum hat er es zugelassen? Weil er im Fahrwasser der merkelschen Idee einer schwarz-grünen Regierung keine unnötigen Steine in den Weg legen wollte. Er wollte sogar Kanzler dieser Chimäre sein!
Das alles weiß auch Julian Reichelt, aber es ist ihm vollkommen Schnuppe. Der „Nius“-Chef wiederkäut den Dauerbrenner von Merz von der bösen AfD, die es ohne Merkel gar nicht geben würde, keine Palastrevolution ohne einen bösen Kaiser.
Es ist Reichelt wumpe, wie stringent seine Ode an Merz klingt. So werden die eklatanten Widersprüche zur Stielvorlage für seine Kritiker, wenn Reichelt schreibt:
„Bis vor wenigen Tagen hatte die CDU rein gar nichts mehr, was als strategische Grundlage für so etwas wie eine Zukunft getaugt hätte. Die CDU bestand aus linken Parolen, die man mit einem dünnen konservativen Tarnlack übergepinselt hatte“.
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Nochmal zur Erinnerung: Merkel ist bereits 2021 abgetreten, nicht erst vor wenigen Tagen!
Was den plötzlichen politischen Aktionismus eines Friedrich Merz so besonders unglaubwürdig macht ist, die Frage danach, was er die letzten drei Jahre gemacht hat! Er hat als Oppositionsführer im deutschen Bundestag genau nichts getan.
Was Lindner in die Koalition mit den Linksgrünen getrieben hat und ihn drei Jahrelang gewissermaßen hat zum Kollaborateur werden lassen, stammt aus derselben schmutzigen Schmiede der Machtfrage.
Damit sind wir noch gar nicht auf dem Gipfel der reicheltschen Politpropaganda für Merz angekommen. Reichelt schreibt weiter:
„Im Grauen von Aschaffenburg entdeckte Kanzlerkandidat Friedrich Merz die größte politische Kraft, die es auf der Welt gibt: das Richtige tun.“
Das kann Reichelt beim besten Willen nicht ernst meinen, er ist ja kein Idiot! Aber wenn er es nicht ernst meint, dann hält er seine Leser für Vollidioten. Merz soll also zufällig vor den Wahlen aus seiner Lähmung als Oppositionsführer wegen Aschaffenburg aufgewacht sein?
Das ist eine so dreiste Wahlkampfpropaganda, da darf einem schonmal die Spucke wegbleiben. Friedrich Merz ist sicher nicht wie ein Außerirdischer vom Himmel gefallen ist. Merz war bei jeder Debatte der letzten drei Jahre im Bundestag anwesend, wenn es wieder um die Verheerungen der illegalen Massenmigration ging und wenn wieder das gesamte Haus inklusive CDU die Überbringer der Nachricht als Faschisten, Nazis oder wahlweise Rechtsextreme oder Rechtspopulisten beschimpft haben.
Reichelt soll einmal berichten, was bei ihm hängengeblieben ist von über drei Oppositionsführerschaft von Friedrich Merz. Es gibt überhaupt nur eine einzige Sache, die man Merz zurechnen muss, die Wellen geschlagen und sich ins Gedächtnis der Deutschen eingebrannt hat:
Merz ist der Oberzeremonienmeister der Brandmauer! Hier hat er mit der AfD gleich jede Kritik an der Migrationspolitik einfach weggebügelt. Noch im Frühjahr 2024 schickte Merz seinen Generalsekretär Linnemann um vorzufühlen, ob Angela Merkel bereit wäre, ihn im Wahlkampf zu unterstützen (vergebens übrigens).
Das alles weiß Merz, das weiß auch Reichelt. Stur und unbeirrt davon schreibt Julian Reichelt am 1. Februar 2025 und wenige Wochen vor der Bundestagswahl eine öde Ode auf Friedrich Merz:
„In der Krise der illegalen Massenmigration nach Deutschland lässt sich das Richtige auf zwei Worte reduzieren: Stoppen und Abschieben.“
In der Krise der illegalen Massenmigration, die wann genau angefangen hat? Vor wenigen Wochen? Ausgerechnet vor dem Wahlkampf?
Nein, sie hat 2015 angefangen und Julian Reichelt und Kai Diekmann von Springer haben diese illegale Massenmigration als Propagandachefs der merkelschen Politik der offenen Grenzen begleitet. Merz hatte sich dann 2021 in den Bundestag gesetzt und die Demokratie schwer beschädigt, weil er die ihm zugewiesene Rolle des Oppositionsführers nicht angenommen und es sich gemütlich gemacht hat.
Reichelt weiß das natürlich alles. Und dann schreibt er also weiter pimmelig und um das Vergessen bettelnd über Merz:
„Natürlich hätte er früher handeln können. Aber wenn einer nach über einem Jahrzehnt der Irrwege das Richtige tut (…), dann ist das sehr mutig und verdient Respekt und Anerkennung.“
Wann hat die Zuweisung einer Täter-Opfer-Umkehr je besser gepasst? Und man versteht auch, warum es passiert! Merz als Politiker und Reichelt als Medienschaffender sitzen hier im selben Boot. Es ist eine gegenseitige Versicherung. Faszinierend – jedenfalls auf eine fröstelnde Art und Weise – erscheint hier der Versuch auch die eigene Geschichte umzuschreiben.
Reichelt endet so abstrus, wie er begonnen hat und mit der Feststellung, ausgerechnet Merz habe dafür gesorgt, „dass Menschen darüber wieder laut nachdenken und reden können, ohne sich lächerlich zu machen.“
Zeitgleich meint er damit natürlich auch wieder sich selbst, „Achtung Reichelt“ und „Nius“, ohne die eine historische Wende „nicht möglich gewesen“ sei.
Kommen Sie gedanklich überhaupt noch mit? Ich gebe zu, es ist ein heilloses Durcheinander!
Also als letzte Erinnerung: Reichelt war mit seiner Welcome-Refugees-Bewegung der Propagandachef der Kanzlerin und will jetzt als Propagandachef von Merz die Lösung sein. Der Feuerteufel taucht an der dampfenden Ruine in Feuerwehruniform auf. Um was nochmal tun zu wollen?
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Author:
Alexander Wallasch