• 30. März 2025

Gefährliche Debatte um Nord Stream 2: Deutsche Umwelthilfe fordert von Friedrich Merz endgültige Absage des größten fossilen Projekts Europa

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März 27, 2025

Berlin (ots)

  • Wiederinbetriebnahme hätte fatale Folgen: Nord Stream 2 wäre mit 100 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr das größte fossile Projekt Europas
  • Nach Rückgang des deutschen Gasbedarfs um 14 Prozent besteht keine Notwendigkeit für die Pipeline
  • DUH fordert Friedrich Merz als wahrscheinlich nächsten Kanzler auf, der umstrittenen Pipeline eine endgültige Absage zu erteilen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) appelliert an Friedrich Merz als wahrscheinlich nächsten Bundeskanzler, sich klar gegen die Reparatur und Inbetriebnahme der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 auszusprechen. In den vergangenen Wochen waren Pläne des US-Milliardärs Stephen Lynch bekannt geworden, die Pipeline zu kaufen. Eine Wiederinbetriebnahme wurde auch unterstützt vom CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß, der für die Union in den Koalitionsverhandlungen sitzt.

Die Pipeline ist nach wie vor das größte fossile Projekt Europas. Würde sie repariert und bei voller Leistung betrieben, würde das jährlich 100 Millionen Tonnen CO2 verursachen. Die extrem klimaschädlichen Methan-Emissionen aus der Vorkette sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Das größte fossile Projekt Europas muss dauerhaft auf dem Grund der Ostsee beerdigt werden. Wir fordern Friedrich Merz auf, sich endlich zu positionieren und der Pipeline eine Absage zu erteilen. Ansonsten drohen nicht nur die Klimaziele in unerreichbare Ferne zu rücken. Auch Frieden und Sicherheit in Europa geraten in Gefahr, sollte die künftige Bundesregierung die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Auf keinen Fall darf eine neue fossile Abhängigkeit entstehen. Putin wird nicht zögern, Energie wieder als Druckmittel einzusetzen.“

Es gibt keinen energiewirtschaftlichen Bedarf für Gaslieferungen über Nord Stream 2. Laut Bundesnetzagentur ist der Gasbedarf in 2024 gegenüber dem Vergleichszeitraum der Jahre 2018 bis 2021 um 14 Prozent zurückgegangen. Zudem wurden erhebliche Überkapazitäten für den Import von LNG geschaffen. In 2024 waren die deutschen LNG-Terminals zu lediglich 47 Prozent ausgelastet. Im Zuge der weiteren Elektrifizierung und der Umsetzung des RePower EU-Programms wird der Gasverbrauch in Deutschland und Europa weiter fallen.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: „Nationale Sicherheit und Klimaschutz verbieten die Wiederbelebung fossiler Monster-Projekte. Die Pläne für die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 sind völlig aus der Zeit gefallen. Angesichts der Überkapazitäten bei der deutschen Import-Infrastruktur und einem rückläufigen Gasbedarf stellt sich die Frage, wer überhaupt zusätzliche Lieferungen über Nord Stream 2 abnehmen soll. Statt alte Lieferbeziehungen mit Russland aufleben zu lassen, muss sich die künftige Bundesregierung klar zur Energiewende bekennen. Effizienz und Erneuerbare sind unser Schutzschild gegen neue fossile Abhängigkeiten.“

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, [email protected]

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 4334014, [email protected]

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, [email protected]

www.duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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