• 22. Januar 2025

Von reitschuster.de

Ihnen gefallen Fußball, Darts und/oder Kampfsport? Womöglich betreiben Sie eine oder mehrere dieser Sportarten sogar aktiv? Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im politischen Spektrum rechts bis rechtsextrem zu verorten sind mit jedem „Ja“ beinahe ins Unermessliche! Das jedenfalls wollen uns die Autoren der Studie „Rechtsextremismus im Sport“ weismachen, die durch Steuergelder aus dem Haushalt des Bundesinnenministeriums entstanden ist.

Schon die Einleitung könnte entlarvender, weil einseitiger kaum sein. Ziel der Studie sei es gewesen, „einen Überblick zu Organisationen, Strategien und Aktivitäten extrem rechter Akteure im Sport zu bieten“. Von Antisemitismus, Linksextremismus oder ähnlich schädlichen Tendenzen, die die Sportwelt hierzulande für ihre Zwecke instrumentalisieren und eine Gefahr für Demokratie und Vielfalt darstellen könnten, steht da nichts. Ganz so, als gäbe es diese Phänomene nicht, was in der Welt von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) wohl auch so ist beziehungsweise sein soll.

Aber auch Robert Claus, einer der beiden Co-Autoren der Auftragsstudie, schreitet im Interview mit dem Skandal-Sender RBB zur ideologischen Selbstentlarvung. Vor allem der Fußball spiele bei der extremen Rechten eine große Rolle, berichtet der Experte und untermauert diese These mit einem Beispiel: „Viele Rechtsextreme, gerade Männer, sind in ihrer eigenen Biografie Fußballfans und aktive Fußballer gewesen.“

Echt jetzt? Man ersetze das Wort „Rechtsextreme“ in diesem Satz durch einen (fast) beliebigen Begriff – etwa „Handwerker“, „Lehrer“ oder „Politiker“ – und die Aussage würde genau dieselbe Gültigkeit entfalten.

Dartskneipen als Keimzellen für Rechtsextremismus?

In eben diesem Stil geht es weiter, wenn Claus über den DFB und dessen Regenbogen-Ideologie spricht: „Hinzu kommt die Tatsache, dass die deutsche Herren-Nationalmannschaft heute sehr migrationsgeprägt ist. Das sorgt eher für Entfremdungstendenzen in der extremen Rechten. Sie sind zwar weiter Fußballfans, aber stehen dem Verband und der DFB-Elf viel kritischer gegenüber.“

Dass diese „Entfremdung“ aber auch etwas mit Fremdschäm-Aktionen wie bei der WM 2022 in Katar zu tun haben könnte, auf diese Idee kommt der Studienautor offenbar nicht. Oder damit, dass sich Führungsspieler wie Mesut Özil und Ilkay Gündogan vor der WM 2018 mit „ihrem Präsidenten“ Recep Tayyip Erdogan haben ablichten lassen. Oder auch damit, dass der DFB-Kicker Antonio Rüdiger wiederholt in höchst fragwürdigen Gesten posiert hat. Oder, und ganz profan gesprochen, einfach mit den in den letzten Jahren – die Heim-EM einmal ausgenommen – doch eher dürftigen Darbietungen auf internationaler Ebene.

Zum Darts fällt dem mit Steuergeldern alimentierten Rechtsextremismus-Forscher ein, dass der neue Kultsport der Deutschen zunehmend „eine größere Rolle als sehr zugängliche Sportart im sozialen Nahraum“ einnehme. Konkret heißt es in der Studie dazu: „Dartskneipen dienen oft als Treffpunkt für extrem rechte Gruppen und dienen der ‚sozialen Raumnahme‘.“

Wer zuletzt die Darts-WM im TV verfolgt hat oder vielleicht sogar schon einmal selbst bei einem solchen Event als Zuschauer vor Ort war, der wird bestätigen, dass Darts sicher für vieles steht, aber beim besten Willen nicht als warnendes Beispiel für „Rechtsextremismus im Sport“ herhalten kann. Weshalb es dann aber die kleinen Dartskneipen nebenan sein sollen, die zu vermeintlichen Nestern der extremen Rechten auserkoren werden, bleibt sowohl im RBB-Interview als auch in der Studie selbst weitgehend offen.

Ideologisch motivierte Umdeutung der Realität

Als Kern der vorliegenden Studie bezeichnet Claus den Kampfsport und gibt dazu folgende „Einordnung“ zu Protokoll: „Kampfsport kann auf der Potenzialseite für Gewaltprävention genutzt werden, um Menschen den Umgang mit Körpern, Stärke und Schwäche sowie Grenzen zu vermitteln. Er kann auf der Risikoseite aber auch dazu genutzt werden, um sich für Gewalt und politische Straftaten aufzurüsten. Und das wird in extrem rechten Medien stark diskutiert.“

Dieser Einschätzung kann man in weiten Teilen sogar zustimmen, bis auf den entscheidenden Umstand jedoch, dass es sich auch hierbei um ein exklusiv rechtes Phänomen handeln soll. Gerade mit Blick auf gewaltbereite bis gewalttätige Demonstrationen oder politische Straftaten ist in der Praxis zu beobachten, dass diese nicht selten – vielleicht sogar in der Mehrheit – vom linken Spektrum ausgehen.

Dasselbe lässt sich über Aufrufe zum „politischen Kampf“, den Claus gleichfalls und vor allem ausschließlich mit den Rechten in Verbindung bringt. Offenbar ist dem Experten unter anderem die Rede von Kamala Harris entgangen, mit der sie sich nach der verlorenen US-Wahl an ihre Anhänger gewandt und dabei mindestens 19-mal (!) das Wort „Fight“ verwendet hat.

Die Studie entstand im Rahmen des „Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport“. Dieses wiederum ist beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) angesiedelt und wurde im Sommer 2023 ins Leben gerufen. Hierfür werden aus dem Bundeshaushalt Steuergelder in Höhe von zunächst 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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