Verband der Sparda-Banken veröffentlicht neue Studie – Wohnen in Deutschland 2025
„Der Wunsch nach Wohneigentum ist ungebrochen groß. 74 Prozent der Menschen in Deutschland wollen Wohnimmobilieneigentum. In den vergangenen Jahren ist dieser Wert nahezu unverändert geblieben. Allerdings geht bei vielen der Glaube daran verloren, sich eines Tages Wohneigentum tatsächlich leisten zu können. Die Eigentumsquote sinkt und Deutschland baut seinen letzten Platz im europäischen Vergleich weiter aus. Der Kreislauf aus Neubau und Wechsel aus Mietverhältnissen ins Eigentum ist massiv gestört, die Mietpreise steigen. Wenn die Menschen verunsichert sind und sich Wohnen nicht mehr leisten können, birgt dies erheblichen gesellschaftlichen Sprengstoff. Wohnen ist eine der entscheidenden sozialen Fragen für unser Land geworden – und aus unserer Sicht ist es bereits fünf nach zwölf“, so Florian RENTSCH, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken e.V., anlässlich der Veröffentlichung der 2025er Ausgabe der Sparda-Studie „Wohnen in Deutschland“.
Im Zuge der politischen Unsicherheiten, des Inflationsschocks und der Zinserhöhungen gab es im Jahr 2024 zwar Preiskorrekturen – im ersten Quartal 2025 sind die Immobilienpreise jedoch wieder um durchschnittlich 2,3 Prozent gestiegen. „Der Kauf einer Wohnimmobilie lohnt sich weiterhin. Das sprichwörtliche „Betongold“ ist mittel- und langfristig in der Wertentwicklung stabil und ein erheblicher Beitrag zur Altersvorsorge. Die Kassandrarufe hinsichtlich einer Wohnimmobilienblase haben sich nicht bewahrheitet. Dies lässt sich unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten erklären: Eine extrem hohe Nachfrage trifft nach wie vor auf ein viel zu geringes Angebot. Und angesichts der viel zu geringen Neubauquoten, Flächenausweisungen und unzureichenden Sanierungsquoten im Bestand ändert sich dies – jedenfalls kurz- und mittelfristig – auch nicht“, so RENTSCH.
Von der Politik seien konsequente Maßnahmen gefordert, die dazu führen, dass Kaufinteressierte sich den Erwerb auch leisten können. Noch immer werde zu wenig und wenn überhaupt dann zu teuer und nach zu komplexem Regelwerk gebaut. RENTSCH dazu weiter: „Die neue Bundesregierung hat mit dem angekündigten „Bauturbo“ und ersten Maßnahmen zur Erleichterung von Wohnbauvorhaben im Baugesetzbuch die richtige Richtung eingeschlagen. Um den gordischen Knoten der Wohnimmobilienkrise zu durchtrennen, braucht es allerdings mutigere und innovativere Ansätze. In unserer Studie haben wir Lösungsansätze aufgezeigt. Vor allem aber dürfen sinnvolle Neuregelungen nicht durch hemmende Instrumente wie die Mietpreisbremse konterkariert werden. Das Einzige, was durch die Mietpreisbremse gebremst wird, sind Investitionen in dringend benötigten Wohnraum.“
Der Kapitalpuffer auf Wohnimmobilienkredite, der Kredite der Banken künstlich verteuert und hemmt, sei kürzlich seitens der Aufsicht wenigstens halbiert worden. „Richtig wäre gewesen, diesen abzuschaffen, weil insbesondere bei privaten Wohnimmobilienkrediten keine erhöhte Risikolage für Ausfälle erkennbar ist“ so RENTSCH.
Pekka SAGNER, Economist für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln, ergänzt: „Wir haben im Sinne einer best-practice-Betrachtung aus anderen Ländern mögliche Maßnahmen zur Bewältigung der Wohnimmobilienkrise einem Realitätscheck unterzogen. Hierbei haben wir zahlreiche Instrumente identifiziert, die sich auch in Deutschland lohnen und vergleichsweise schnell umsetzbar wären. Durch flexiblere Standards und Vereinfachung technischer Vorschriften konnten beispielsweise in Frankreich, Schweden oder den Niederlanden zwischen 12 und 15 Prozent Baukosten reduziert werden. Ebenso ließen sich durch vorgeprüfte Typengenehmigungen wie in Australien oder Digitalisierung im Bauantragsprozess wie in Finnland in erheblichen Umfang Zeit, Bürokratie und Kosten im Wohnungsbau einsparen.“
„Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass sich trotz aller Schwankungen am Zinsmarkt und globaler Unsicherheitsfaktoren der Kauf einer Wohnimmobilie mittel- und langfristig lohnt. Die Politik ist nun gefragt, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen und die Rahmenbedingungen für Hauskäufer schnell spürbar zu verbessern“, so RENTSCH.
Über die Studie „Wohnen in Deutschland“
Zum insgesamt siebten Mal legt der Verband der Sparda-Banken e.V. die „Studie „Wohnen in Deutschland“ vor, eine der größten repräsentativen Studien in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW), der IW Consult GmbH sowie dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) erfolgt seit 2017 unter anderem eine umfassende Betrachtung regionalen Preisentwicklungen am Wohnimmobilienmarkt, der Erschwinglichkeit von Immobilien sowie Pendlerbewegungen. Auch Auswirkungen von gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklungen werden hierbei mit einbezogen sowie die Zukunftsfähigkeit der Regionen in Deutschland betrachtet.
Diese und viele weitere spannende Erkenntnisse sowie ein interaktives Tool zu den Preisentwicklungen und Zukunftschancen Ihrer Region finden Sie in der neuen Sparda-Wohnstudie 2025 unter https://sparda-wohnen2025.de/
Über den Verband der Sparda-Banken
Der Verband der Sparda-Banken e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Prüfungsverband im Sinne des Genossenschaftsgesetzes. Als „Stabsstelle“ ist er außerdem das Sprachrohr der Gruppe nach außen. Neben der Prüfung der Verbandsmitglieder obliegen dem Verband ebenso die Beratung und Betreuung der rechtlich und wirtschaftlich eigenständigen Sparda-Banken in genossenschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen, betriebswirtschaftlichen, organisatorischen und personellen Angelegenheiten. Darüber hinaus übernimmt er die Aufgaben der Interessenvertretung und fördert die politische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Themen.
Über die Sparda-Gruppe
Die Gruppe der Sparda-Banken besteht aus elf wirtschaftlich und rechtlich selbständigen Sparda-Banken in Deutschland. Mit 3,7 Millionen Kunden und über 3 Millionen Mitgliedern gehören die Institute zu den bedeutendsten Retailbanken in Deutschland. Die Sparda-Banken sind genossenschaftliches Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) und Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.
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