• 11. Februar 2025

Forsa-Umfrage: 77 Prozent der Deutschen fordern von der Bundesregierung mehr Einsatz gegen den Hunger auf der Welt

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Feb. 11, 2025
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Berlin (ots)

Laut repräsentativer Forsa-Umfrage möchten 77 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, dass die kommende Bundesregierung entschlossener im Kampf gegen den Hunger vorgeht. In einer Zeit, in der internationale Hilfe weltweit unter Druck steht, zeigen die Ergebnisse hohe Zustimmungswerte für Maßnahmen zur weltweiten Hungerbekämpfung. Darüber hinaus macht die Umfrage deutlich, dass Ernährungsarmut auch in Deutschland ein Problem ist: Jeder Vierte mit niedrigem Haushaltnettoeinkommen kann sich keine gute und ausgewogene Ernährung leisten.

Die Umfrage, durchgeführt im Auftrag von Aktion gegen den Hunger, zeigt, dass 77 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, entlang aller politischen Lager, es für sehr wichtig (33 Prozent) bzw. wichtig (44 Prozent) erachten, dass sich die neue Bundesregierung dafür einsetzt, den Hunger auf der Welt zu bekämpfen. 733 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. 148 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind chronisch unterernährt.

„Die internationale Hilfe steht weltweit unter Druck. Die USA, der größte Geber für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, haben ihre Unterstützung abrupt fast vollständig eingestellt. Auch in Deutschland sind deutliche Kürzungen der Hilfsgelder geplant. Im Bundestagswahlkampf dominieren Themen wie Abschottung und Ausgrenzung. Populisten diskreditieren zudem die Entwicklungszusammenarbeit. Umso überraschender sind die Umfrageergebnisse, die ein starkes Zeichen der deutschen Bevölkerung für internationale Solidarität setzen“, sagt Dr. Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger.

Hungerbekämpfung weltweit

Die große Mehrheit der Befragten hält es im Kampf gegen den Hunger auf der Welt für besonders wichtig, Armut zu bekämpfen, damit sich alle Menschen Lebensmittel leisten können (83 Prozent). Ebenso viele finden mehr globale Gerechtigkeit besonders wichtig (82 Prozent). Mehr Maßnahmen zum Klimaschutz, um die Landwirtschaft besser vor Dürren und Überschwemmungen zu schützen, halten knapp drei Viertel (72 Prozent) der Befragten für zentral. Zwei Drittel (67 Prozent) meinen, dass im Kampf gegen den Hunger auf der Welt die Regulierung von Lebensmittelpreisen entscheidend ist, um faire Preise für Verbraucher sicherzustellen und Profite der Hersteller und Händler zu kontrollieren.

Mit 52 Prozent hält die Mehrheit der Befragten mehr internationale Hilfsgelder für eine entscheidende Maßnahme, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 2.500 Euro finden das noch häufiger (sehr) wichtig als der Durchschnitt aller Befragten. Vor dem Hintergrund, dass Entwicklungszusammenarbeit in den aktuellen politischen Debatten einen schweren Stand hat, sind das beachtliche Zustimmungswerte.

Ernährungsarmut in Deutschland

95 Prozent der Befragten, also nahezu alle Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, finden es sehr wichtig (68 Prozent) oder wichtig (27 Prozent), dass sich alle Menschen in Deutschland gute und gesunde Lebensmittel leisten können. Dennoch können sich nicht alle Menschen in Deutschland gesunde Lebensmittel leisten, wie die Befragung auch zeigt. Dies wird aus dem Zusammenhang zwischen geringem Einkommen und Ernährungsarmut deutlich:

26 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro sagen, dass sie sehr häufig (10 Prozent) oder eher häufig (16 Prozent) aus finanziellen Gründen auf den Kauf von guten und gesunden Lebensmitteln, wie z. B. Obst oder Gemüse, verzichten müssen.

„Während sich Ungleichheit, Armut und Ausgrenzung in Deutschland und weltweit verschärfen, ist die Politik jetzt umso mehr gefordert. Die kommende Bundesregierung muss dafür Sorge tragen, dass internationale Solidarität und Verantwortung ein fester Bestandteil unseres demokratischen Selbstverständnisses bleiben, und ausreichend finanzielle Mittel bereitstellen, damit internationale Hilfe möglich ist“, ergänzt Dr. Helene Mutschler.

Hinweise an die Redaktionen

  • Die repräsentative Umfrage zum Thema „Ernährung und Hunger“ wurde von forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH durchgeführt. Befragt wurden 1.001 Personen ab 18 Jahren, die nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählt wurden. Die Befragung wurde vom 3. bis 5. Februar 2025 telefonisch durchgeführt.
  • Die Befragung und die Ergebnisse finden Sie hier
  • Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.

Über Aktion gegen den Hunger

Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.

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Pressekontakt:

Vassilios Saroglou / Markus Winkler
Tel: 030 – 279 099 776
E-Mail: [email protected]
Website: www.aktiongegendenhunger.de

Original-Content von: Aktion gegen den Hunger gGmbH, übermittelt durch news aktuell

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