• 27. Juni 2025

Fette Ernüchterung: Ozempic, ein „Wundermittel“, das krank macht – britische MHRA schlägt Alarm

ByMichael Klein

Juni 27, 2025

Es ist mittlerweile in bestimmten Kreise schick, sich Semaglutide zu setzen, Drogensucht kommt heute als „Pen“, mit dem man sich Semaglutide unter die Haut spritzen kann, und zwar in der Hoffnung, davon schlank zu werden. Semaglutide sind die Wirkstoffe in „Medikamenten“ wie Ozempic, Mounjaro and Wegovy , so genannte GLP-1 Medikamente. GLP-1 Medikamente (Glucagon-like peptide-1) sind für die Behandlung von Adipositas und Diabetes Mellitus zugelassen. Sie wirken oder sollen dadurch wirken, dass dem Organismus vorgaukeln, er habe gerade Nahrung zu sich genommen. Ein Prozess, in dessen Verlauf das Hormon GLP-1 freigesetzt wird. GLP-1 Medikamente gaukeln die Freisetzung von GLP-1 ohne Nahrungsaufnahme.

Die bekanntesten von Ihnen tragen die Namen Ozempic, Wegovy oder Mounjaro werden von Novo Nordisk A/S in Dänemark hergestellt, vertrieben und in den letzten Monaten in zahlreichen MS-Medien als eine Art Wundermittel beworben, eine Art Rettung der Fetten Menschheit. Am besten in Erinnerung geblieben ist uns ein solches Epos, das im Telegraph veröffentlicht wurde und mit den folgenden Worten endet:

Werbung des Universitätsklinikums Bonn

„It turns out that consumers don’t actually want to be fat and ill. We have been caught in a toxic feedback loop between our evolved appetites and the profitability of cheap, ultra-processed food. GLP-1 drugs have, for the first time, given us a tool strong enough to jemmy open that trap.“

Jemima Lewis [der Autor] is co-author of Ravenous: How to get ourselves and our planet into shape

Es fehlt eigentlich nur ein Wörtchen oder eine Formel zum Abschluss, das/die diesen unverantwortlichen BS in den religiösen Rahmen stellt, in den er gehört.

Indes, Ozempic und Wegovy wurden in der EU und im Vereinigten Königreich und in den USA zugelassen und gelten als eine Art anstrengungslose Methode, mit der auch die Fetten ohne sich irgendwie anderes Verhalten anzugewöhnen, wieder dünn werden können, jedenfalls so lange sie sich das Zeug einspritzen.

Indes, die unbeschwerten Zeiten von Ozempic oder Wegovy scheinen sich dem Ende zuzuneigen. Einmal mehr bleibt das Wunder aus, einmal mehr muss auch der letzten Hirni der Tatsache ins Auge sehen, dass Menschen NICHT in der Lage sind, die Effekte, die ihre Handlungen haben, vollständig zu kontrollieren, dass sie insbesondere nicht in der Lage sind, Ausmaß und Art der Nebenwirkungen, die sich nach medizinischen Interventionen einstellen, vorherzusagen.

Und so hat sich die britische Medicines and Healthcare Regulatory Agency (MHRA) an diejenigen gewendet, die sich Ozempic oder Wegovy einwerfen und anschließend mit einer Pankreatitis, einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse im Krankenhaus landen. Die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur von einer gewissen Wichtigkeit, weil dort Insulin produziert wird, sie ist auch der Ort, an dem eine ganze Reihe von Verdauungsenzymen produziert werden, die im Darm benötigt werden, um die Nahrungsreste zu zersetzen. Kurz: Die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur für den Zuckerstoffwechsel von entscheidender Bedeutung.

Wäre man sarkatisch veranlagt, dann würde man feststellen wollen, dass es irgendwie passend ist, wenn ein Medikament, das aus Dicken, Dünne machen soll, dazu führt, dass der Stoffwechsel so gestört, wenn nicht zerstört wird, in heftigen Fällen kann sich eine Pankreatitis in Nekrosis äußern, Gewebe zerstören, Organversagen hervorrufen und, final, eine vollständige posthume Verschlankung bescheren, dass eine Abnahme unausweichlich ist.

Aber natürlich sind wir nicht sarkastisch.

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Nach Informationen der BBC haben in den letzten Wochen und Monaten mehrere Hunderte Meldungen einer Pankreatitis nach Ozempic oder Wegovy Konsum die MHRA erreicht. Die Meldungen müssen so geballt und häufig auf die Agentur eingeprasselt sein, dass die dort Beschäftigten nun ihre allgemeine Trägheit überwunden haben und GLP-1 Konsumenten, die sich im Krankenhaus wiederfinden, dazu aufrufen, ihren Fall im Yellow Card Reporting System zu melden:

„Patients who have been hospitalised with acute pancreatitis suspected to be related to glucagon-like peptide-1 receptor agonists (GLP-1 medicines), such as Ozempic and Mounjaro, are being asked to report it to the MHRA’s Yellow Card scheme. These medicines are sometimes referred to colloquially as “skinny jabs” although they are licensed for both weight loss and Type 2 diabetes.“

Ein Blick in die entsprechende Datenbank der WHO erbringt 73.239 Meldungen zu Nebenwirkungen, die sich nach dem Shot von Semaglutiden (= Ozempic etc.) eingestellt haben, 50,7% (37.158) davon betreffen Beschwerden die in Magen oder Verdauung(sorganen) einstellen, 2.377 davon (6,4%) haben eine Pankreatitis zum Gegenstand.

Nun ist Pankreatitis als Nebenwirkung der Einnahme von Semaglutiden, insbesondere von Ozempic den Zulassungsbehörden nicht unbekannt. Im EPAR (European Public Accessment Report) der European Medicines Agency steht unter „Contraindications“ zu lesen:

Acute pancreatitis

Acute pancreatitis has been observed with the use of GLP-1 receptor agonists. Patients should be informed of the characteristic symptoms of acute pancreatitis. If pancreatitis is suspected, semaglutide should be discontinued; if confirmed, semaglutide should not be restarted. Caution should be exercised in patients with a history of pancreatitis.

Bei Verdacht auf Pankreatitis sollen Semaglutide also abgesetzt, bei vorhandener (chronischer) Pankreatitis oder einer Geschichte von Pankreatitis gar nicht erst angewendet werden. Denn die Tatsache, dass Semaglutide die Bauchspeicheldrüse schädigen können, die ist so gut und so lange bekannt, dass in ALLEN klinischen Trials, die durchgeführt wurden, um Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Semaglutiden wie Ozempic zu testen, Probanden ausgeschlossen wurden, die eine Geschichte haben oder in Gefahr stehen Pankreatitis zu entwickeln.

Quelle: 
Assessment report, Ozempic, International non-proprietary name: semaglutide, Procedure No. EMEA/H/C/004174/0000

Aber natürlich sind klinische Trials dazu da, entsprechende Risiken kleinzurechnen und so liest man im EPAR:

Acute pancreatitis

The frequency of adjudication-confirmed acute pancreatitis reported in phase 3a clinical trials was 0.3% for semaglutide and 0.2% for the comparator, respectively. In the 2-year cardiovascular outcomes trial the frequency of acute pancreatitis confirmed by adjudication was 0.5% for semaglutide and 0.6% for placebo (see section 4.4).

Quelle

Wenn man also Sorge trägt, dass Personen Ozempic einnehmen, die kein Risiko haben, eine Pankreatitis zu entwickeln, weil sie in der Regel zu gesund und ihre Zahl zu gering ist, um ein entsprechendes Signal überhaupt im klinischen Trial entdecken zu können, dann kann man der Welt vorgaukeln, der eigene Mist wäre Abnehmgold. Der nächste Schritt zur Verharmlosung einer üblen Erkrankung findet sich dann in Zahlenform und unter den „möglichen Nebenwirkungen“:

Uncommon (may affect up to 1 in 100 people)
• Inflamed pancreas (acute pancreatitis) which could cause severe pain in the stomach and back which does not go away. You should see a doctor immediately if you experience such
symptoms.
Quelle

„Ungewöhnlich“ und „selten“ ist die Pankreatitis. Kein Grund zur Sorge. Spritzen und Klappe halten, es sei denn, sie entwickeln heftige Schmerzen in der Bauchgegend:

„Severe and on-going stomach pain which could be due to acute pancreatitis
If you have severe and on-going pain in the stomach area – see a doctor straight away as this could be a sign of acute pancreatitis (inflamed pancreas). Please see section 4 for the warning signs of inflamed pancreas.

Quelle

All das ist kein Problem bei der Zulassung, wie die abschließende Bewertung des CHMP [Committee for Medicinal Products for Human Use] zeigt:

„Based on the CHMP review of data on quality, safety and efficacy, the CHMP considers by consensus that the risk-benefit balance of Ozempic is favourable in the following indication: Treatment of adults with insufficiently controlled type 2 diabetes mellitus as an adjunct to diet and exercise…“
Quelle

Und überhaupt, was haben Sie sich so?
Mäuse und Ratten und Affen hatten mit Semaglutiden kein Problem:

„No indications of semaglutide-induced acute pancreatitis have been observed in any of the repeat dose toxicity studies in mice, rats and monkeys or the 2-year carcinogenicity studies in mice and rats.“

Der Gebrauch, Missbrauch und die Ermordung von Tieren in wie sich einmal mehr zeigt, nutzlosen Tierversuchen belegt das unterirdische Niveau der moralischen Entwicklung, das in der Pharmafia und Teilen der Gesellschaft herrscht.

Die Zulassung von Semaglutiden für das Gewichtsmanagement und die Behandlung von Diabetes Mellitus ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Pharmafia mit Zulassungsbehörden spielt, wie klinische Trials dazu missbraucht werden, unter Maximierung der Wahrscheinlichkeit, keine Nebenwirkungen zu finden, ein sicheres und effektives Medikament zu inszenieren, das es zu keinem Zeitpunkt gegeben hat. Es ist zudem ein Beispiel für das Spielen mit Worten und Zahlen, „ungewöhnlich“, „selten“, Adjektive, die beruhigen und anzeigen sollen, etwas, von dem man die Nebenwirkungen bestenfalls rudimentär, wenn überhaupt kennt, sei ungefährlich.

Indes, letztlich ist jeder in weiten Teilen selbst für seine Gesundheit verantwortlich. Und wer denkt, er könne die Folgen eines willentlichen Essverhalten durch Medikamente lindern, um an seinem Verhalten so wenig wie möglich ändern zu müssen, der ist vermutlich auch bereit, die entsprechenden gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen einzugehen. Für diejenigen, die gezwungen sind, die Behandlungskosten gegenzufinanzieren, sieht die Sache allerdings ganz anders aus.

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