ROUNDUP 2/ Tribut der Zinspolitik: Erster Bundesbank-Verlust seit 1979
FRANKFURT – Erster Verlust seit 1979 und unter dem Strich gleich der höchste in der Bundesbank-Geschichte: Rund 19,2 Milliarden Euro Minus stehen in der Bilanz der Deutschen Bundesbank für das vergangene Jahr. Der Geldsegen für den Bundeshaushalt fällt damit erneut aus – wie schon in den vier Jahren zuvor.
USA: Verbrauchervertrauen trübt sich unerwartet deutlich ein
WASHINGTON – Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im Februar unerwartet deutlich eingetrübt. Der Konsumindikator sei um 7,0 Punkte auf 98,3 Punkte gefallen, teilte das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mit. Dies ist der niedrigste Wert seit Juni 2023 und der stärkste Rückgang seit August 2021. Volkswirte hatten mit 102,5 Punkten gerechnet. Der Wert für den Monat Januar wurde allerdings von 104,1 auf 105,3 Punkte nach oben revidiert.
ROUNDUP: Großbritannien erhöht Verteidigungsausgaben auf 2,5 Prozent
LONDON – Der britische Premierminister Keir Starmer hat kurz vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump eine deutlich schnellere Erhöhung der Verteidigungsausgaben angekündigt. Bis 2027 werde Großbritannien die Ausgaben auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigern, sagte Starmer in London. Nach 2029 solle eine weitere Erhöhung auf 3 Prozent folgen. Finanziert werden soll das durch eine Kürzung der Entwicklungshilfe.
Merz: Keine Reform der Schuldenbremse in naher Zukunft
BERLIN – Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat einer Reform der Schuldenbremse noch vor dem Zusammentreten des neu gewählten Bundestags eine Absage erteilt. „Es ist in der naheliegenden Zukunft ausgeschlossen, dass wir die Schuldenbremse reformieren“, sagte er vor einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. „Das ist, wenn es überhaupt stattfindet, eine ziemlich umfangreiche, schwierige Arbeit, die da zu leisten ist.“
ROUNDUP 2: Infrastruktur-Aufträge retten Bau-Konjunktur in Deutschland
WIESBADEN – Mehrere öffentliche Großaufträge zur Infrastruktur haben dem deutschen Bauhauptgewerbe im vergangenen Jahr die Konjunktur gerettet. Bereinigt um die Preiseffekte verfehlten Auftragseingänge und Umsatz aber die Werte von 2023, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Deutsches Staatsdefizit steigt auf knapp 119 Milliarden Euro
WIESBADEN – Der deutsche Staat hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Das Staatsdefizit lag nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bei 118,8 Milliarden Euro – 15 Milliarden Euro mehr als 2023. Gemessen an der Wirtschaftsleistung ergibt sich damit für 2024 eine Defizitquote von 2,8 Prozent, nach 2,5 Prozent im Jahr zuvor.
Unions-Politiker: Schnelle Entscheidungen in der Außenpolitik notwendig
BERLIN – Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, hält die schnelle Einrichtung eines Sondervermögens für Ukraine-Hilfen für möglich. Er wolle nicht ausschließen, „dass angesichts der hochdynamischen außenpolitischen Veränderungen, der möglicherweise sich weiter steigenden Bedrohungslage unseres Landes, sehr schnell Entscheidungen ganz spezifisch im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik notwendig sind“, sagte Frei im Deutschlandfunk.
ROUNDUP/Commerzbank-Chefvolkswirt: Neue Regierung muss rasch handeln
FRANKFURT – Nach Einschätzung von Commerzbank DE000CBK1001-Chefvolkswirt Jörg Krämer muss eine künftige Bundesregierung ein schnelles Zeichen setzen, um die Abwanderung von Unternehmen zu stoppen. „Wir haben viele tolle Mittelständler in Deutschland. Es braucht aber ein Signal, dass sich etwas ändert, um zu verhindern, dass immer mehr Unternehmen ins Ausland gehen und dort investieren“, sagte Krämer der Deutschen Presse-Agentur. „Das Vertrauen in die Politik ist angeknackst, ein Aufbruchssignal könnte wieder Glaubwürdigkeit herstellen.“
Energie-Verband: Großer Zeitdruck bei neuen Gaskraftwerken
COTTBUS – Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, rasch Klarheit für den Bau neuer wasserstofffähiger Gastkraftwerke zu schaffen. „Wir haben hier wirklich Zeitdruck“, sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, bei einer Konferenz in Cottbus zur Infrastrukturentwicklung im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier.
Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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