jedenfalls behaupten das die Autoren der Studie, ein ganzes Rudel von Autoren, die am Universitätsklinikum in Köln und bei der Max-Planck-Gesellschaft ihr Brot verdienen. Auf das Universitätsklinikum Köln kommen wir noch zurück.
Diese Leute:
Hinter dem „et al.“ verbergen sich 12 weitere Autoren. Insgesamt sollen 19 Köche an dem epigenetischen Brei gerührt haben, den uns die Autoren in „Molecular Systems Biology“ servieren.
Aber nicht nur dort, auch in der Berliner Morgenpost:
Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie schnell wissenschatfliche Texte, die ein Narrativ, das Medien verbreiten sollen, bestätigen, ihren Weg aus einer nur Eingeweihten bekannten Fachzeitschrift in die Shitstream-Medien finden. Im Fall der Studie aus Köln sind zwischen Veröffentlichung in „Molecular Systems Biology“ und „Berliner Morgenpost“ ganze 12 Tage vergangen. Eine reife Leistung von Ferdinand Heimbach, die in dieser kurzen Zeit noch um Originalzitate der Hauptautoren ergänzt wurde, etwa dieses Zitat:
„Da es sich um eine Aktivierung des angeborenen Immunsystems handelt, das relativ breit und unspezifisch auf verschiedene Erreger zielt, kann dies bedeuten, dass die mRNA-Impfungen zumindest für eine gewisse Zeit auch vor anderen Viren und Bakterien schützen“, so Dr. Sebastian Theobald, ein weiterer Erstautor
ender Studie.“
Das Interessante an diesem in Möglichkeitsform zum Ausdruck gebrachten Ergebnis, das in der Überschrift des Beitrags in der Morgenpost schon als Gewissheit verkauft wird und in der Unterüberschrift den folgenden Ausdruck findet:
„Jetzt zeigt sich: Die mRNA-Impfungen schützen nicht nur gegen Covid-19, sondern haben auch einen langfristigen Einfluss auf unsere Gesundheit.“
Es handelt sich dabei um REINE SPEKULATION auf Seiten der Autoren und das Wort SPEKULATION ist nicht von uns gewählt, es wird von den Autoren in ihrem Text selbst benutzt:
„Similar effects were postulated for the BCG-vaccine ameliorating the clinical course of severe COVID-19 through enhancement of trained innate immunity in humans (Mantovani and Netea, 2020). However, a series of prospective clinical trials evaluating BCG for reduction of morbidity and mortality due to COVID-19 did not show a beneficial effect (Moorlag et al, 2022; Ten Doesschate et al, 2022; Upton et al, 2022). Nevertheless, it is intriguing to speculate that the broad and non-discriminative innate immune response we observed in macrophages following SARS-CoV-2 mRNA vaccination may induce resilience programs against other, non-related infectious diseases. More fundamental and clinical research is required to fully understand the translational potential of these findings.“
Ab „Nevertheless“ spekulieren die Autoren, dass eine breite Aktivitierung des angeborenen Immunsystems, das letztlich dazu da ist, eine Breitseite gegen Pathogene zu schießen, ohne dabei auf spezifische Pathogene zu zielen, darüber, dass ihre Ergebnisse zeigen könnten, dass mRNA-Spritzbrühen nach dem zweiten Shot eine Grundlage legen, die eine solche Breitseite, also das, was angeborene Immunsysteme von Hause aus tun, befördern könnte. Sie spekulieren „Nevertheless (Ungeachtet)“, denn BCG-Impfstoffe, das sind Bacillus Calmette-Guérin basierte Impfstoffe gegen Tuberkulose, zeigen eine ähnlich breite Aktivierung des angeborenen Immunsystems. Allerdings sind alle bisherigen Versuche, diese Effekte in klinischen Studien zu replizieren und nutzbar zu machen, gescheitert. „Nervertheless“ halten die Autoren an ihrem Glauben, etwas ganz Großartiges entdeckt zu haben, fest.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Indes, Hoffnung und Wissenschaft sind eigentlich inkommensurabel…
Wie auch immer.
Die Ergebnisse, die in der Berliner Morgenpost so wirksam verbreitet werden und die sich sicher positiv auf den Absatz von mRNA-Spritzbrühen, wogegen sie auch immer schützen sollen, auswirken werden, basieren auf Blutanalysen von 6, in Worten „sechs“ Freiwilligen, gesunden Erwachsenen, die zu 5 Zeitpunkten, vor dem mRNA-Shot, nach dem ersten, nach dem zweiten, noch einmal nach dem zweiten, nach dem dritten und noch einmal nach dem dritten Shot analysiert wurden, sehr spezifisch analysiert wurden, nämlich daraufhin ob mRNA-Gentherapien in der Lage sind, eine sehr spezifische epigenetische Reaktion hervorzurufen, die dazu führt, dass Monozyten in kurzlebige Macrophagen umgewandelt werden, eine Entzündungs-bekämpfende oder -aktivierende Immunantwort hervorrufen.
Das ist sehr spezifisch und über der ganzen Spezifik ist man geneigt, eines der Ergebnisse, das die Autoren nicht weiter ausführen, zu übersehen: Sie finden nach mRNA-Impfung KEINERLEI spezifische Immunanwort auf COVID-19:
„The nature of this immune response was again non-specific and SARS-CoV-2 unrelated PAMPs were able to trigger macrophages post vaccination.“
Sie finden lediglich eine breite unspezifische Immunantwort und machen aus dieser Not eine Tugend, denn die breite Immunantwort, die einsetzt, bevor dem Immunsystem bekannt ist, welchem Pathogen es sich gegenübersieht, die eine ganz normale Übung für das angeborene Immunsystem ist, zumindesst diese Immunantwort kann man, so die Autoren, mRNA-Shots zuweisen.
Zentral ist hier H3K27ac (histone 3 lysine 27 acetylation):
„A key epigenetic enhancer mark in these cells is the acquisition of histone 3 lysine 27 acetylation (H3K27ac), which we observed to increase at promoters following mRNA vaccination.“
Ein erhöhtes Niveau von H3K27ac auf der Ebene von Monozyten weist darauf hin, dass eine Umwandlung von Monozyten zu Makrophagen als Reaktion auf eine Entzündung stattfindet. Es werden z.B. Zytokine produziert. Auf Ebene von Makrophagen weist ein erhöhtes H3K27ac Niveau darauf hin, dass eine Entzündung bekämpft oder gefördert wird. Letzteres geht in der Regel mit einer erhöhten Präsenz von Genen wie TNF-α (Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha) or IL-6 (InterLeukin-6) einher. Die Autoren interessieren sich für den zuletzt genannten Reaktionspfad des Immunsystems und finden in ihren Blutproben von sechs Leutchen Hinweise darauf, dass eine „langfristige“ Reprogrammierung von Immunzellen durch mRNA-Gentherapien erfolgt, die dazu führt, dass eine erhöhte unspezifische Immunantwort auf Pathogene, egal, welche, wie die Autoren SPEKULIEREN, erfolgt:
„Our extensive study performed at five time points post vaccination revealed that it is primarily altered H3K27ac levels associated with genes coding for cytokines and innate immune receptors like C-type lectins which are shaped in a highly dynamic manner. In addition, we found H3K27ac on genes coding for major regulatory proteins of the human immune response.“
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Um die Ergebnisse bis hierhin zusammenzufassen:
- Rund 6 Monate nach Abschluss der so genannten Grundimmunisierung mit modRNA-Spritzbrühen finden die Autoren als Reaktion auf eine dritte Spritzung mit modRNA eine Reaktion des angeborenen Immunsystems, eine unspezifische Reaktion.
- Die unspezifische Reaktion wird durch ein erhöhtes Niveau von H3K27ac-Markern identifiziert, die ihrerseits auf eine pro- und eine antiinflammatorische Reaktion hinweisen können.
- Die Autoren finden weitere Indizien, die für einen verstärkten Ausstoß von Zytokinen als Reaktion auf die modRNA-Shots hinweisen ( TNF-α und IL-6) und schließen daraus, dass es sein könnte, dass durch COVID-19 Shots ein Breitbandschutz gegen unspezifizierte Pathogene geschaffen werden könnte.
- Dieselbe Spekulation gibt es im Zusammenhang mit BCG-Impfstoffen, die gegen Tuberkulose zum Einsatz kommen. Indes ist jeder Versuch, diese angebliche Breitbandreaktion für die Medizin nützlich zu machen, bislang gescheitert.
- Nevertheless [Sie erinnern sich] wollen die Autoren unbedingt das Ergebnis verbreiten, dass modRNA vor Viren und Bakterien, welchen auch immer, schützen kann [oder nicht] für wie lange auch immer.
Und bei der Berliner Morgenpost haben sie einen Willigen gefunden, der diesen Krempel verbreitet. Und nun wissen wir, dass auch Wochen nach dem COVID-19 Shot H3K27ac Marker erhöht sind, wenn sie durch einen zusätzlichen Shot mRNA-COVID-19 Spritzbrühe aktiviert werden… Und natürlich sind modRNA-Shots vollkommen ungefährlich und mit keinerlei Nebenwirkungen versehen, die die Hoffnung auf eine vielleicht einsetzende Wirkung gegen welche Pathogene auch immer, trüben könnten.
Immerhin hat der Gesundheitsminister, Twitter-Professor Karl, höchst effektiv die Lüge von den nicht vorhandenen Nebenwirkungen verbreitet:
Falls Sie sich für einen Überblick, über die „mehr oder weniger“-Nebenwirkungen interessieren, die sich nach mo(r)d-RNA Shot einstellen, dann können Sie unsere Liste von 53 schweren Erkrankungen, die wir aus rund 160 Studien extrahiert haben, hier nachlesen.
Nun fragt man sich nach der Lektüre einer solchen „Studie“, welche Motivation die Autoren haben könnten, mit dem Mikroskop unter all den Nebenwirkungen nach der einen positiven Wirkung, die modRNA-COVID-19 Shots haben könnten, zu suchen. Wie wir so sind: Unser erster Tipp ist eine finanzielle oder professionelle Abhängigkeit. Indes: Keiner aus dem Rudel der 19 Autoren gibt irgendwelche Anbindungen an, die sein wissenschaftliches Urteil trüben könnten:
Project Deal ist ursprünglich darauf ausgelegt gewesen, freie Zugänglichkeit von Beiträgen in wissenschaftlichen Zeitschriften für wissenschaftliche Insitutionen in Deutschland zu sichern. Mittlerweile hat sich das Ganze als „Consortium“ verfestigt, das von der MPDL Services gGmbH koordiniert wird, ein Consortium, das auch wissenschaftliche Forschung finanziert. Mitglied in diesem Consortium, die Max-Planck-Gesellschaft, bei der 3 der 19 Autoren angestellt sind.
Die Frage der Finanzierung dürfte damit geklärt sein.
„Rechtliche Hinweise zur Organisationsform
Die MPDL Services gGmbH ist eine Gesellschaft mit begrenzter Haftung, deren Anteile zu 100% von gemeinnützigen Körperschaften und juristischen Personen des öffentlichen Rechts aus dem Bereich von Wissenschaft und Forschung gehalten werden. Gesellschafter der MPDL Services gGmbH sind seit 2022 die Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (31,25%), die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (31,25%), die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz (11%), die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (8,5%), die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. (5%), die Leibniz-Gemeinschaft e.V. (5%), die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V. (3%), das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ (3%) und die Technische Informationsbibliothek (TIB) (2%).
Die MPDL Services gGmbH verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung und ist durch Bescheid des Finanzamts München vom 28.03.2022 seit dem 01.01.2022 als gemeinnützig anerkannt. Sie adressiert insbesondere öffentliche Auftraggeber, für die sie als zentrale Beschaffungsstelle nach §120 Abs. 4 GWB die DEAL-Verträge als Rahmenvereinbarungen im Sinne des öffentlichen Vergaberechts mit wissenschaftlichen Verlagen abschließt.“
Nicht geklärt ist indes die Frage der Interessen, die einen Einfluss auf die Ergebnisse nehmen könnten.
Also haben wir bei clinicaltrial.gov eine kursorische Suche nach mRNA-Trials, die von BIONTECH durchgeführt werden und an denen das Universitätsklinikum in Köln beteiligt ist, durchgeführt.
Und sind fündig geworden:
- NCT05142189: …evaluating the Safety, Tolerability and Preliminary Efficacy of BNT116 … in Patients with Advanced Non-Small Lung Cancer …
- NCT04534205: … investigating the Safety, Tolerability and Therapeutic Effects of BNT113 … for Patients with a form of Head and Neck Cancer …
- NCT04101357: … Pharmacokinetics, Pharmacodynamics, and Preliminary Efficacy Trials of BNT411 … for Solid Tumors…
- NCT30815058: .. evaluate the Efficacy and Safety of Autogen Cevumeran (…) in Combination with Pembrolizumab … in Participants with Previously Untreated Advanced Melanoma…
- NCT04503278: … Safety and Effectiveness of an Investigational Cell Therapy … in Patients with Organ Tumors…
Es gibt eine sehr umfangreiche Zusammenarbeit zwischen der Universitätsklinik in Köln und BionTech auf dem Gebiet der Bekämpfung von Krebs. 5 Trials bringen viel Geld in die Kassen der Universitätsklinik. Denn die Patienten, die zur Teilnahme an diesen Trials bereit waren / überredet wurden, bringen der Universitätsklinik zwischen 3.000 Euro und 15.000 Euro, die um weitere 1.200 Euro bis 6.000 Euro pro Patient ergänzt werden, so genannten Overhead-Kosten, also Kosten für die Bereitstellung von Material und administrativen Leistungen usw.
Kurz: Die Teilnahme an klinischen Trials ist für eine Klinik ein Geschäft, zahlt sich aus, rechnet sich gerade in Zeiten klammer Kassen, wie sie derzeit herrschen. Insofern mag es stimmen, dass die einzelnen Wissenschaftler, die am Beitrag beteiligt waren, keine direkten Verbindungen zu BionTech haben, die ihre wissenschaftliche Arbeit unter das Damoklesschwert fremder Interessen stellt, die Universitätsklinik, an der 16 der 19 beschäftigt sind, hat diese Interessen aber in jedem Fall.
Und wir haben nur nach BIONTECH als Sponsor klinischer Trials gesucht, nicht nach Pfizer oder Moderna, Suchen, die mit Sicherheit noch weitere Verbindungen zwischen der Universitätsklinik zu Köln und mRNA-Herstellern zu Tage befördert hätten.
Insofern ist das Ergebnis, der Popanz, der aus herzlich wenig geschaffen wird, vielleicht doch anderweitig erklärbar.
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Author: Michael Klein
Michael Klein