• 11. August 2025
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Ein Leser aus einer Region in Deutschland, die zu den wohlhabenderen und gut situierten gehört, macht sich Gedanken über einen neuen Zeitgeist: die klaglose Akzeptanz von Mangel. Auslöser war eine nicht geleerte Mülltonne – und ein Facebook-Kommentar, der mehr sagt als viele Reden. Voilà:

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‘Warcholstwo‘ – oder: Wie wir den Mangel plötzlich normal finden

Am Freitag sollten bei uns im Ort die gelben Säcke abgeholt werden. Das Papier wurde mitgenommen, die Gelben Tonnen blieben stehen – wie so oft in letzter Zeit. Eine Facebook-Nutzerin stellte die Info des Müllunternehmens ein: Personalengpass, die Abholung erfolge „möglicherweise“ am Samstag, „wenn überhaupt“.

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Was mich wirklich schockiert hat, war nicht der liegengebliebene Müll. Sondern ein Kommentar darunter: „Das Unternehmen muss sich doch nicht entschuldigen – jeder weiß doch, wie knapp die Arbeitskräfte sind.“

SEDO

Genau diese Denkweise macht mir Angst. Der Müll bleibt liegen – und die Menschen bedanken sich noch für die Info. Keine Kritik, kein Anspruch, keine Frage: Wer ist verantwortlich? Wo bleibt die Leistung, die längst bezahlt wurde? Nein – man ergibt sich dem Zustand wie einem Naturereignis. So ist das eben. Man gewöhnt sich daran.

Mir kam sofort ein Wort aus dem Polnischen in den Sinn: Warcholstwo. Ein Begriff aus der Frühzeit der Moderne – für den Zustand, wenn sich eine Gesellschaft im geistigen Dunkel eingerichtet hat. Wenn Aberglaube und Fatalismus herrschen. Wenn niemand mehr an Verbesserung glaubt, sondern sich der Ohnmacht ergibt.

Dass eine Müllabfuhr zu wenig Personal hat, kann passieren. Aber dass man das als gottgegeben hinnimmt, darf nicht sein. Früher galt: Wer einen Auftrag annimmt, muss ihn auch erfüllen – oder er verliert ihn. Das war Marktwirtschaft. Heute reicht offenbar ein Zettel: „Personalmangel“, und alles ist entschuldigt.

Was kommt als Nächstes? Kein Frischwasser? Kein Strom? Und auch da dann: „Bitte um Verständnis“?

Vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert hat es 500 Jahre gedauert. Zurück geht es in einer Woche – ohne Strom, ohne Frischwasser, ohne Abwasser, ohne Müllabfuhr. Und was mich am meisten beunruhigt: Wie viele das schon jetzt als normale Richtung akzeptieren. Nicht, weil wir schon am Ende dieses Abgrunds angekommen wären, sondern weil kaum noch jemand aufsteht, wenn es bergab geht.

Das macht mir mehr Angst als jede Mülltonne am Straßenrand.

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Bild: Chizhevskaya Ekaterina / Shutterstock.com, Symbolbild

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