• 11. Januar 2025

Ein Tisch ist ein Tisch – aber nur für normale Menschen…

ByMichael Klein

Jan. 11, 2025

Jeder aus der Lesen-Darstellen-Begreifen-Generation kennt die Geschichte von dem alten Mann, der eine neue Sprache erfunden hat:

„Zu dem Bett sagte er Bild.
Zu dem Tisch sagte er Teppich.
Zu dem Stuhl sagte er Wecker.
Zu der Zeitung sagte er Bett.
Zu dem Spiegel sagte er Stuhl.
Zu dem Wecker sagte er Fotoalbum.
Zu dem Schrank sagte er Zeitung.
Zu dem Teppich sagte er Schrank.
Zu dem Bild sagte er Tisch.
Und zu dem Fotoalbum sagte er Spiegel.
Also:
Am Morgen blieb der alte Mann lange im
Bild liegen, um neun läutete das Fotoalbum, der
Mann stand auf und stellte sich auf den Schrank,
damit er nicht an den Füßen fror, dann nahm er
seine Kleider aus der Zeitung, zog sich an,
schaute in den Stuhl an der Wand, setzte sich
dann auf den Wecker an den Teppich, und
blätterte den Spiegel durch, bis er den Tisch
seiner Mutter fand.“

Kaum einer weiß, wer diese Geschichte geschrieben hat. Deshalb verraten wir es an dieser Stelle: Es war Peter Bichsel und die Geschichte trägt den Titel: „Ein Tisch ist ein Tisch“. Wer sie nachlesen will, kann das hier tun.

Die vielleicht Crux an dieser Geschichte besteht darin, dass ein alter Mann aus Langeweile und Einsamkeit, vielleicht mehr aus Langeweile, denn aus Einsamkeit und aufgrund einer tiefen Müdigkeit gegenüber den immerselben Dingen und Abläufen, damit beginnt, sein Leben zu ändern. Nein, er ändert nicht sein Leben, das wäre Handlung und mühsam. Er ändert seine Sprache, beginnt, die Dinge umzubenennen, wie wir das oben beschrieben haben. Das Ergebnis seiner Übung in Narzissmus und Soziopathie ist: Er versteht die anderen nicht mehr und kann mit den anderen nicht mehr sprechen.

Was genau Peter Bichsel mit dieser Geschichte sagen will, wissen wir nicht, aber unsere Interpretation scheint uns doch recht nahe am Beabsichtigten zu liegen – vielleicht auch nicht… Man kann sich ja heute über nichts mehr sicher sein, nicht einmal darüber, dass ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau ist.

Warum erzählen wir diese Geschichte, wärmen die Geschichte vom grauen alten Mann, in grauem Mantel und grauer Umgebung wieder auf?

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Weil wir über einen anderen „alten Mann“, in grauem Mantel und grauer Umgebung, der sich selbst für Antifa hält, gestoßen sind, einen, dessen Sprachstörung schon soweit fortgeschritten ist, dass wir nicht mehr verstehen, was er uns sagen will.

Eines dieser vielen Opfer einer Zeit der Langeweile, in der es jungen Leuten näher ist, denn der graue alte Mann hat heute viele graue junge Menschen als Nachfolger gefunden, dummes Zeug zu babbeln, sich Pseudoprobleme auszudenken und diese Probleme dann allen Ernstes in einer Kunstsprache zu bearbeiten, die normale Bürger nicht zu verstehen im Stande sind, als dass es ihnen einfallen würde, ETWAS ZU TUN. Ihre Welt ist eine rein sprachliche Welt, eine, in der sie ihre gesamte Agency/Handlungsfähigkeit daraus beziehen, das sie unverständlichen Stumpfsinn absondern. Keine dieser tragischen Gestalten scheint ERFAHRUNGEN zu machen, scheint ein materielles Leben zu führen, überhaupt einen materiellen Körper zu bewohnen. Alle haben ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst, eines, das sich in ihrer Sprache niederschlägt, die niemand versteht:

schwarzer hintergrund, in weißer altdeutscher schrift steht geschrieben: jung mackrig feministisch

jung ostdeutsch linksradikal war gestern, heute sind wir jung mackrig (und vor allem) feministisch.

wir wollen diese kampgane und einen neuen denkanstoß in die linke bewegung hineingeben als flintas mit einem ostdeutschen background. wir vertreten perspektiven der sozialisation zwischen hinterland und vorort in der urbanen peripherie sowie die einer erziehung als afab personen mit ihrer entsprechenden charakteristiken und fokussierungen.

wir erheben keinen hoheitsanspruch auf vollständigkeit oder richtigkeit. wir möchten uns in diesem text auf den widerspruch innerhalb einer sich feministisch gebenden linken beziehen, welche dennoch männerbündisch, überheblich und sexistisch ist und militanz verpönt.

wir, als weiblich sozialisierte (bzw. afab) menschen, werden lediglich als sogenannte quotenflinta im von menners dominierten und beherrschten frontblock wahrgenommen und somit nicht als tragender teil der antifaschistischen bewegung. dennoch erfüllen wir oftmals arbeit, die vor allem im hintergrund abläuft: emotional support, teilnahme an plena und übernahme von organisatorischen aufgaben oder durchführen einer küfa. linke sich progressiv deklarierende menners bezeichnen sich als feministen. der minimale anspruch an sich selbst sollte sein, die reflexion von privilegien, gefühlen und handlungen sowie die eigene entwicklung dahingehend als prozess zu betrachten. wir bezeichnen uns als feministisch, denn es handelt sich um ein beschreibendes adjektiv. demnach feminist*in eine feste, vermeintlich abgeschlossene zuschreibung beinhaltet. doch auf genau diese wandelbarkeit und das prozesshafte wollen wir verweisen und als etwas positives sowie wertvolles annehmen. in der praxis wir dieser anspruch oft missachtet, wir sind maximal dabei, aber nicht als entscheidungsfähige und handelnde akteur*innen.

unsere perspektive fällt in der analyse hinten runter. für die notwendigen differenzierten lösungsansätze bräuchte es einen überlick über unterschiedliche lebensrealitäten, die aktuell aber nicht erfasst und anerkannt werden. die linke szene hat ein männlichkeitsproblem, dessen existenz oftmals ignoriert wird. es fehlt an sensibilität bei menners gegenüber menschen, die nicht konstant den macker heraushängen lassen oder gewaltbereit sind. militanz darf demnach nur von menners ausgehen. ihnen werden solche handlungen zugetraut, wir dürfen und sollen den scherbenhaufen zusammenhalten, wenn sie nach einer möglichen misslungenen aktion repression erfahren.

die linke szene ist ein abbild der gesellschaft. auch in unseren beziehungen und strukturen wirken patriarchale sozialisation und demnach macht- und herrschaftsmechanismen nach. dennoch ist es ein schock, der ohne großen aufschrei verhallt, wenn sexualierte übergriffe und gewalt ausgeübt werden. wie können wir grenzüberschreitungen und übergriffe vorbeugen? was muss sich im umgang untereinander ändern?

die antifaschistische aktion, wie sie praktiziert und zum ausdruck kommt, ist stark männerbündisch und mackrig geprägt. unsere forderung lautet daher: reclaim antifa als feministische praxis und stürzen der männlichen herrschaft in der linken szene.

für mehr solidarische schwesternschaft!

[…]

Schwestern, Ihr habt nicht mehr alle Tassen im Schrank!

Und die Frage, die sich anschließt, in einer Gesellschaft, in der die Ressourcen knapp werden und es nicht mehr möglich ist, jeden Cretin durchzufüttern: Was macht man mit solchen Leuten?


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Author: Michael Klein
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