Falls Sie es nicht wissen: Der richtige Präsident, den die Rumänen heute zu wählen haben, heißt Nicusor Dan und ist Mathematiker. Er tritt mit 21% aus der ersten Wahlrunde gegen George Simion an, den 41% der Rumänen, die im ersten Wahlgang ihre Stimme abgegeben haben, gewählt haben. George Simion ist ein neuer Vlad, der in deutschen Medien als eine Art „Unmensch“ präsentiert wird, vielleicht wäre die Bezeichnung „Untermensch“ passender, denn diejenigen, die über ihn schreiben, tun dies fast durchweg aus einer selbst-askribierten, vielleicht auch selbstgerechten (moralischen) Überlegenheit, die sie nach ihrer eigenen Ansicht dazu berechtigt, Urteile ohne jegliche Form von Beleg sich über den Mann, der rumänischer Präsident werden will, auszulassen.
Wir haben einen besonders unterirdischen Text, der Journalismus sein soll und bei der ARD veröffentlicht wurde, herausgesucht, um die MS-mediale Diffamierung von Präsidentschaftskandidaten, die den Makel mitbringen, anderer als der Einheitsmeinung zu sein, die in der EU-Meinungsbrache zugelassen ist, zu analysieren. Verantwortlich für den Text ist Oliver Soos, ARD Wien.
Um den Text unterhaltsam zu halten, obschon es sich um eine Analyse handelt, haben wir uns auf die Wertungen im Beitrag von Soos beschränkt – los geht’s:
Eigentlich muss man nicht weiterlesen, denn dass Simion der falsche Kandidat ist, der, der auf keinen Fall gewählt werden darf, ist, das ist bereits nach der Eingangsschmiererei seines Charakters durch Soos deutlich. Übrigens: Ist ein Linksextremer bei der ARD in Wien angestellt?
Nur nebenbei gefragt.
Zwar hat Simion 41% der im ersten Wahlgang abgegebenen Stimmen und somit 20% mehr als sein verbliebener Konkurrent um das Amt des Präsidenten erhalten, indes, der Beitrag von Soos beginnt mit Demonstranten in Bukarest, die gegen Simion demonstrieren, weil sie „keine Diktatur“ wollen, sondern „Europa“ – eine seltsame Wahl angesichts der diktatorischen Vollmachten, die sich die EU-Kommission zuerkannt hat …
Die EU-Diktatur wird von Simion bedroht, dem „38jährigen Chef der rechtsradikalen AUR-Partei“, dem der „parteilose 55jährige Mathematiker“ Dan Nicusor Parole bieten soll. Hoffen wir, dass er sich nicht verrechnet hat, denn der Mathematiker ist der GUTE, der „pro-europäische Kandidat“, gemeint ist „pro-EU“, der als „liberalkonservativ“ von Soos bezeichnet wird. Liberalkonservativ, das ist ein guter Konservativer, einer, der zudem liberal ist … ja… wie hat man sich das vorzustellen? Als jemand, der eigentlich konservative Positionen einnimmt, aber so liberal ist, dass er sie auch jederzeit aufgibt, wenn es die Umstände verlangen: eine Art abstinenter Alkoholiker oder magersüchtiger Dicker?
Wie auch immer, kehren wir zurück zu den besorgten Demonstranten.
Zwei davon kommen bei Soos zu Wort, ein 35jähriger Schriftsteller und eine 54jährige Designerin. Er ist besorgt, dass „wir alles verlieren“, sie ist ausreisewillig, wenn „der Typ Präsident wird“, was ein „totales Desaster“ wäre.
Die 41%, die in der ersten Rund der Präsidentschaftswahl Simion gewählt haben, demonstrieren offenkundig nicht, vielleicht weil sie niemand dafür bezahlt oder sie keinem EU-finanzierten Sockenpuppennetzwerk angehören. Vielleicht demonstrieren sie auch und sind besorgt darüber, dass Rumänien unter einem Mathematiker zum reinen Zahler an die EU verkommen könnte und Soos unterschlägt sie. Wie auch immer, sie kommen nicht vor, können nicht vorkommen, denn Soos hat einen Denunziationsbeitrag zu schreiben.
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„Rumänien“, so wird nun Professor Christian Pirvulescu, der in rumänischen und internationalen Medien gerne herumgereicht wird (z.B. Curentul, Dilema Veche, BBC, Radio Free Europe und Digi24) eingeführt, sei eine liberale Insel umgeben vom illiberalen Meer der Slowakei, Serbiens und Bulgariens. Simion sei eine Fortsetzung der traditionell faschistischen Bewegung – und wenn Sie sich, wie wir, gefragt haben, wann vermeintlicher Faschismus zur Denunziation genutzt wird, dann müssen Sie sich nicht weiter fragen. Natürlich lebt Pirvulescu davon, Behauptungen ohne Beleg aufstellen zu können und nicht nachgefragt zu werden, jedenfalls findet sich neben der Behauptung „faschistische Tradition“ keinerlei Beleg. Man muss dem Mann glauben, immerhin ist er Professor für Politik, so wohl das Kalkül von Soos.
Überhaupt, Simion kommt aus der Hooliganszene und würgt Politiker im Parlament, so behauptet Soos, ohne weitere Einzelheiten. Der, den er angeblich gewürgt haben soll, war zum Zeitpunkt der angeblichen Würgerei im Februar 2022 Energieminister, wie wir nach kurzer Recherche ermitteln konnten: Virgil Popescu mit Namen und das Würgen sah so aus:
Es gibt auch ein Video des „Vorfalls“, das man sich hier ansehen kann. Wenn man bei Soos liest, dass Simion jemanden gewürgt haben soll, dann stellt man sich darunter etwas vollkommen anderes vor. Und genau das bezweckt Soos mit seinem Denunzations-Beitrag. Im Gegensatz zum „Würgen“ sind die von Soos behaupteten Handgreiflichkeiten und Beleidigungen, die Simion im Parlament Rumäniens als Markenzeichen hinterlassen haben soll, nicht unabhängig belegbar. Es finden sich ausschließlich Behauptungen vom Hörensagen, ausschließlich in Systemmedien. Und dort gibt es bekanntlich nicht nur einen Denunzianten.
Heute, so fährt Soos nach seinem Versuch, Simion als Schläger aufzubauen [manchmal wünschten wir, es gebe tatsächlich einen, der „reinfahren würde, wie ein Blitz“] gebe sich Simion „mäßiger“ agiere „kontrollierter“, bedeutet in Übersetzung, ist immer noch ein böser Schläger , beherrscht sich aber, um uns alle zu täuschen. Die Täuschung ist ein Motiv, das Systemschreibern wie Soos sehr nahe liegt.
Und jetzt legt er erst richtig los:
Simion habe „völkische Ansichten“ – vermutlich hat Soos keine Ahnung, was das eigentlich ist und könnte keinen einzigen Beleg für eine „völkische Ansicht“ von Simion erbringen, aber vielleicht lässt es sich ja als Denunziationsmittel benutzen. Simion werde „von manchen Beobachtern als rechtsextrem eingestuft“, klassiche Form der hinterhältigen Verleumdung, denn wer „manche Beobachter“ sind, das verschweigt Soos natürlich, vermutlich gibt es sie nicht. Aber die Liste der Verfehlungen von Simion, seiner Transgressionen von der wahren und heiligen EU-Meinung, wird immer länger.
Er will, dass die Republik Moldau wieder zu Rumänien gehört. Er hält nichts von Klimapolitik und von Buchstabenmenschen. Und es wird immer schlimmer. Im Wahlkampf hat er sich mit Giorgia Meloni von Fratelli D’Italia [ansonsten ist Meloni nur Regierungschef in Italien, was Soos unerwähnt lässt] getroffen, deren Partei Soos zum Zwecke der Diffamierung den Zusatz „postfaschistisch“ mitgibt. Postfaschistisch, das ist wie postirgendwas, etwas, eine Zuschreibung, die nicht mehr zutrifft, weshalb sie nur noch von Postintelligenten wie Soos vorgenommen wird. Nicht zufrieden mit der postfaschistischen Meloni reist Simion nach Polen zur PiS, wofür das steht, scheint Soos nicht zu wissen, ist auch nicht wichtig, PiS ist böse und Simion hat PiS im Präsidentschaftswahlkampf unterstützt (PiS steht für Recht und Ordnung und Soos mag das gar nicht). Aber alle diese Verfehlungen verfallen zu Staub, wenn sie mit der schlimmsten aller Verfehlungen konfrontiert werden. Simion hat ein Vorbild und es ist: DONALD TRUMP.
Danach ist keine Steigerung mehr möglich.
Und so bleibt Soos nur nachzuschieben, dass Simion mehr Nationalstaat will, die EU als 27 Staatenbündnis nicht als föderalen Superstaat sieht, Putin zwar als Bedrohung sieht, aber dennoch die Ukraine nicht hochrüsten will. Zeit, „den bekannten Politik-Analyst[en] und Uniprofessor in Bukarest „Pirvulescu““ vom Anfang des Beitrags zu reaktivieren und feststellen zu lassen, dass Simion „eine Gefahr für die EU“ sei und zudem das „Fundament der Menschenrechte zerstören“ wolle. Einmal mehr verkündet der „bekannte Professor und Politik-Analyst“, von dem wohl nicht nur wir noch nie etwas gehört haben, stellt Behauptungen auf ohne auch nur einen Beleg dafür zu liefern, fast, dass man ihn des Versuches, Wahlfreiheit zu zerstören bezichtigen könnte.
Und natürlich hat Simion angekündigt, Calun Georgescu zum Premierminister machen zu wollen, den Kandidaten, den die EU nach dem vorletzten ersten Präsidentschafts-Wahlgang hat annulieren lassen, weil angeblich Russland eine TikTok Kampagne zugunsten von Georgescu bezahlt haben soll. Das ist dann ein Niveau, das man selbst Soos nicht zugetraut hätte. Aber es geht noch tiefer: Georgescu ist natürlich ein … und jetzt alle: Rechtsextremer.
Und während der Fake-Journalist Soos einen langen Beitrag ÜBER Simion geschrieben hat, in dem Behauptung an Behauptung, Denunziation an Denunziation gereiht wurde, ohne dass Simion zu Wort gekommen ist, wird abschließend der richtige Kandidat, auf dessen Wahl Soos zwar keinen Einfluss hat, den er aber dennoch protegieren muss, wörtlich zitiert:
„Es ist kein Wettbewerb zwischen zwei Personen. Es ist ein Wettbewerb zwischen zwei Richtungen für Rumänien. Wollen wir in der Außenpolitik einen pro-westlichen Kurs oder einen anti-westlichen? Wollen wir eine offene Wirtschaft gegenüber ausländischem Kapital oder wollen wir uns abschotten und nicht mehr überlebensfähig sein? Und wollen wir im öffentlichen Raum eine Kultur des Dialogs oder eine Kultur des Hasses, so wie sie der Kandidat Simion propagiert?“
Parteisch, Eurokratisch, Gut.
Ihre ARD.
Nur mit Journalismus hat das Ganze überhaupt nichts zu tun.
Indes ist es kein Wunder, dass derartiger Junk in MS-Medien immer häufiger wird, denn Journalismus erfordert Recherche und die wiederum erfordert eine ganze Reihe von Fähigkeiten, die durch Urteilsvermögen zusammengehalten werden, alles Eigenschaften, die der moderne MS-Journalist nicht mehr hat. Er kann bewerten, abwerten und denunzieren, und mehr scheint von ihm nicht gefordert zu sein.
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Author: Michael Klein
Michael Klein