• 7. Mai 2025

Dutzende Menschen werden nach pakistanischen Angaben bei indischen Angriffen getötet.

ByRSS-Feed

Mai 7, 2025
Werbung

Nach den Angriffen Indiens auf pakistanische Ziele mit Dutzenden Toten hat das attackierte Land Vergeltung angekündigt. Nach Angaben des pakistanischen Militärs starben bei den Angriffen in der Nacht 26 Menschen, weitere 46 wurden verletzt. «Pakistan hat jedes Recht, eine angemessene Antwort auf diese von Indien verhängte Kriegshandlung zu geben, und eine angemessene Antwort wird auch gegeben», sagte der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif. 

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Die indischen Angriffe richteten sich auf mehrere Ziele in Pakistan und im pakistanisch kontrollierten Teil der Unruheregion Kaschmir. Sie sind eine Reaktion auf einen Terroranschlag in der Unruheregion am 22. April, bei dem nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen – vorwiegend indische Touristen – getötet wurden. Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, Islamabad weist das zurück. 

Werbung
Werbung
Werbung

Indien und Pakistan führten bereits drei Kriege

Mit dem indischen Angriff in der Nacht zu Mittwoch eskalieren die jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten erheblich. In der Region wächst die Sorge vor einem neuen Krieg zwischen den beiden Ländern. 

Die Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt, beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich. Die Ursprünge des Konflikts reichen bis in die Kolonialzeit zurück. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen auf. Aus der Teilung entstand neben dem überwiegend hinduistischen Indien der neue Staat Pakistan für Muslime. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten beide Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um Kaschmir.

Auch Indien beklagt Opfer und droht

Auch Indien beklagte Opfer: Durch pakistanischen Beschuss seien im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir in der Nacht zum Mittwoch mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Armee Medienberichten zufolge mit. Die Armee sprach von Artilleriefeuer an der Kontrolllinie in der Grenzregion. Die Kontrolllinie gilt als De-Facto-Grenze und teilt Kaschmir zwischen den beiden Atommächten auf. 

Indien: Ziele sind «terroristische Infrastruktur»

Nach Angaben des indischen Verteidigungsministeriums galten die nächtlichen Angriffe mehreren Zielen in Pakistan und im pakistanisch kontrollierten Teil Kaschmirs, «von denen terroristische Angriffe gegen Indien» ausgegangen seien. Bei den Zielen handele es sich um «terroristische Infrastruktur». Pakistans Militär sprach von Raketenangriffen. Pakistanische Geheimdienstkreise meldeten den Abschuss von fünf indischen Kampfjets. Eine Bestätigung durch Indien gab es dafür zunächst nicht.

Den indischen Angaben zufolge wurden neun Ziele angegriffen. «Pakistanische militärische Anlagen waren nicht das Ziel.» Das Verteidigungsministerium nannte die eigenen Aktionen «zielgerichtet, maßvoll und nicht eskalierend». Indien habe bei der Auswahl der Ziele und der Methode der Ausführung beträchtliche Zurückhaltung geübt, hieß es. Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar schrieb auf der Plattform X: «Die Welt darf dem Terrorismus keine Toleranz zeigen.»

Pakistan schließt Luftraum für 48 Stunden

Pakistanische Geheimdienstkreise und Pakistans Armee hatten zuvor berichtet, die Städte Kotli und Muzaffarabad im pakistanischen Teil der Himalaya-Region Kaschmir sowie in der Stadt Bahawalpur in der Provinz Punjab seien Ziel der Angriffe gewesen. In Bahawalpur sei eine Moschee getroffen worden. 

Pakistan schloss nach den Angriffen aus Indien seinen Luftraum für 48 Stunden, wie ein Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Der Flugbetrieb der Flughäfen Islamabad und Lahore sei zudem bis auf weiteres eingestellt. 

Guterres sehr besorgt

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich nach den Angriffen «sehr besorgt».«Die Welt kann sich eine militärische Konfrontation zwischen Indien und Pakistan nicht leisten», sagte er laut einer Mitteilung seines Büros. Er rief beide Atommächte zur militärischen Zurückhaltung auf. 

US-Präsident Donald Trump äußerte seine Hoffnung, dass der Konflikt zwischen den beiden Atommächten nicht weiter eskaliert. «Ich hoffe nur, dass es sehr schnell endet», sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus mit Blick auf den Angriff. Außenminister Marco Rubio schrieb auf der Plattform X, er werde weiter sowohl die indische als auch die pakistanische Führung auf eine friedliche Lösung hinweisen. 

China forderte beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Man bedauere die Militäraktion Indiens und sei über die Entwicklung der Lage besorgt, teilte ein Sprecher des Außenamtes in Peking mit. China fordere beide Seiten auf, Frieden und Stabilität Vorrang einzuräumen und weitere Handlungen zu vermeiden, die die Lage verkomplizieren würden. Während das chinesisch-indische Verhältnis unter anderem wegen Grenzkonflikten im Himalaya-Gebirge als äußerst angespannt gilt, unterhält Peking enge Wirtschaftsbeziehungen zu Pakistan. 

Langer Streit um Himalaya-Region

Seit dem Anschlag vor rund zwei Wochen überzogen sich Indien und Pakistan mit Strafmaßnahmen, wiesen unter anderem Staatsbürger der jeweils anderen Seite aus und reduzierten die diplomatischen Beziehungen. Experten stuften besonders Indiens Entscheidung als schwerwiegend ein, den sogenannten Indus-Wasservertrag mit dem Nachbarn auszusetzen. Der Vertrag regelt die Wassernutzung beider Seiten des Indus und seiner Nebenflüsse. Islamabad nannte die Aussetzung des Vertrags eine Kriegshandlung und drohte mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

Zur Quelle wechseln
Author: [email protected]

Teile den Beitrag mit Freunden
Werbung