• 1. August 2025

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juli mit unverändertem Tempo gestiegen.

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Juli 31, 2025

Wie bereits im Juni sind Waren und Dienstleistungen im Schnitt 2,0 Prozent teurer als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt berichtet.

Auf der Grundlage vorläufiger Daten zeigt sich, dass besonders Dienstleistungen mit einem Anstieg von 3,1 Prozent und Lebensmittel mit einem Plus von 2,2 Prozent die Preisentwicklung antreiben. Die Energiepreise haben hingegen erneut die Teuerung gedämpft, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Energie war 3,4 Prozent günstiger als im Juli 2024.

Die sogenannte Kerninflation – also die Rate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie – liegt weiterhin höher: Wie im Juni beträgt sie 2,7 Prozent. Commerzbank DE000CBK1001-Chef-Volkswirt Jörg Krämer bezeichnet das als „Schönheitsfehler“, weil dies bei einer anziehenden Konjunktur ein Inflationsrisiko darstelle.

Seit Monaten überdurchschnittliche Teuerung bei Dienstleistungen

Die erhöhte Teuerung bei Dienstleistungen hält sich seit Monaten hartnäckig. Die 3,1 Prozent in diesem Bereich sind lediglich 0,2 Punkte weniger als im Juni. Ein Grund sind gestiegene Löhne.

EZB beobachtet ohne Zinsschritt

Die Europäische Zentralbank hat sich bei ihrer jüngsten Zinssitzung vor einer Woche vorläufig in die Beobachterrolle zurückgezogen. Nach sieben Zinssenkungen in Folge sahen die Währungshüter die Inflation offenbar so weit eingedämmt, dass vorerst kein weiterer Zinsschritt notwendig schien. Der Leitzins blieb daher unverändert bei 2,0 Prozent. Für den Herbst werden Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern einer noch lockeren Geldpolitik erwartet.

Bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent sieht die EZB ihr Ziel der Preisstabilität gewahrt. Geringere Preissteigerungen könnten das wirtschaftliche Wachstum hemmen, weil Privatleute und Firmen in Erwartung noch niedrigerer Preise ihre Investitionen hinauszögern könnten.

Erwartungen für das Gesamtjahr

Im Vergleich zum Juni sind die Preise um 0,3 Prozent gestiegen, berichtet die Behörde.

Die Bundesbank geht davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland in den kommenden Monaten um die Zwei-Prozent-Marke schwanken wird. Der Sachverständigenrat („Wirtschaftsweise“) rechnet damit, dass auch im Jahresschnitt 2025 ein Wert um zwei Prozent herauskommen wird.

Im Gesamtjahr 2022 war die Inflation in Deutschland auf 6,9 Prozent geschnellt, 2023 waren es 5,9 Prozent. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 waren die Preise für Energie und Lebensmittel sprunghaft geklettert. Im vergangenen Jahr flaute die Teuerung auf 2,2 Prozent ab. Je höher die Inflationsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen.

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Author: [email protected]

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