Im Mai 2022 habe ich einen Artikel über Stonehenge verfasst und darin nicht nur berichtet, dass es sich bei den „bluestones“ um doleritische Steine handelt, „… die – im Gegensatz zu den Sarsensteinen, die aus West Woods, Wilthsire, 25 km von Stonehenge entfernt, stammen (Nash et al. 2020), aus einem Steinbruch in den Preseli Hills in Südwest-wales stammen (Bevins, Ixer & Pearce 2014)“, sondern auch davon, dass der Archäologe Mike Parker Pearson spekuliert, dass es sich bei Stonehenge zumindest in Teilen um einen Wieder-Aufbau eines älteren Steinkreises handelt, der zuvor in den Preseli Hills in Pembrokeshire in Südwestwales stand, also dort, von wo die bluestones, die in Stonehenge stehen, stammen.
Jedenfalls hat Stonehenge eine schwerlich abweisbare Verbindung zu Wales, und diese Verbindung ist nun durch ein kleines Element, im wahrsten Sinn des Wortes: es handelt sich um einen Zahn einer neolithischen Kuh – erhärtet worden:
„Professor Jane Evans, BGS Honorary Research Associates said, „This study has revealed unprecedented details of six months in a cow’s life, providing the first evidence of cattle movement from Wales as well as documenting dietary changes and life events that happened around 5,000 years ago. A slice of one cow tooth has told us an extraordinary tale and, as new scientific tools emerge, we hope there is still more to learn from her long journey“,
so heißt es in einem Bericht vom 25. August auf phys.org.
Auf Deutsch übersetzt heißt das etwa:
„Professor Jane Evans, BGS Honorary Research Associates, sagte: ‚Diese Studie hat beispiellose Einzelheiten über sechs Monate im Leben einer Kuh ans Licht gebracht und damit den ersten Beleg für Viehbewegungen aus Wales geliefert. Darüber hinaus wurden Ernährungsumstellungen und Lebensereignisse dokumentiert, die vor etwa 5.000 Jahren stattfanden. Ein Stück eines Kuhzahns hat uns eine außergewöhnliche Geschichte erzählt, und mit der Entwicklung neuer wissenschaftlicher Instrumente hoffen wir, dass wir noch mehr aus ihrer langen Reise [der Reise der Kuh von Wales nach Stonehenge] lernen können“.
Die entsprechende Fachveröffentlichung von Jane Evans et al. (2025) ist im Journal of Archaeological Science, Band 180, erschienen und kann ohne Bezahlschranke von jedem, der hinreichend gut Englisch versteht, gelesen werden.
Dort ist der Beleg für die walisische Abstammung der Kuh an der Stelle, an der es um die Analyse der im Zahnschmelz gemessenen Pb-Isotope geht (die ein Ergebnis von Bleierzmineralisierung sind, die wiederum in verschiedenen Regionen im Vereinigten Königreich unterschiedlich stark ist) wie folgt spezifiziert:
„The Welsh and English ore fields both have μ values above 9.8 but differ in age. The field of Southern Uplands ores shows the characteristic lower μ values of Scottish ores. The Pb isotope ratios measured in the tooth suggest that the skeletal lead could originate from a Pb source of similar age to Welsh ores whereas the dietary Pb is more consistent with English ore Pb“.
D.h.:
„Die walisischen und englischen Erzfelder haben beide μ-Werte über 9,8, unterscheiden sich jedoch im Alter. Das Feld der Southern Uplands-Erze weist die charakteristischen niedrigeren μ-Werte schottischer Erze auf. Die im Zahn gemessenen Pb-Isotopenverhältnisse lassen darauf schließen, dass das Blei im Skelett aus einer Pb-Quelle stammen könnte, die ein ähnliches Alter wie walisische Erze aufweist, während das in der Nahrung enthaltene Pb eher mit englischem Erz Pb übereinstimmt.“
Es scheint daher, dass die Kuh in Wales geboren und aufgewachsen ist und dann nach England verbracht wurde.
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Author: Dr. habil. Heike Diefenbach
Michael Klein