Der Regierungschef war in den vergangenen Wochen von der Opposition, die ihm Vorteilnahme und einen Interessenkonflikt vorwirft, zunehmend in die Ecke getrieben worden – bis der 52-Jährige im Parlament in Lissabon die Vertrauensfrage stellte und bei der Abstimmung darüber eine vernichtende Niederlage erlitt: 144 zu 88 Stimmen, lautete das Abstimmungsergebnis in der „Assembléia da República“.
Das beliebte Urlaubsland steuert damit auf eine vorgezogene Wahl des Parlaments im Mai zu. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa könnte nun zwar einen anderen Politiker des Regierungsbündnisses Demokratische Allianz (AD) oder aber Oppositionsführer Pedro Nuno Santos von der Sozialistischen Partei (PS) mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass er für den 11. oder 18. Mai Wahlen ausrufen wird.
Das Staatsoberhaupt, das wegen der Krise diese Woche bereits einen Besuch in Estland abgesagt hatte, verlor keine Zeit und bestellte die Parteichefs für heute zu Konsultationen ein. Am Donnerstag will er sich dann mit dem Staatsrat beraten – einem in Portugal bereits seit 1845 existierenden Gremium, das den Präsidenten in Krisenzeiten berät und dem aktuelle und ehemalige Mandatsträger sowie andere Persönlichkeiten angehören.
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