Der Wirtschaftspolitiker und Handwerksbeauftragte Hannes Walter sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir müssen die Zukunft des Handwerks sichern gegen die massive Personalnot. Es muss attraktiver werden, sich für eine Ausbildung im Handwerk und für den Beruf zu entscheiden.“ Ein Papier zum Handwerk soll bei der SPD-Fraktionsklausur an diesem Donnerstag und Freitag im brandenburgischen Nauen verabschiedet werden.
Bedarf für mehr Handwerker
Darin heißt es, der Bedarf an handwerklichen Dienstleistungen werde auch in Zukunft hoch sein. Ohne Handwerker wäre der Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft nicht möglich. Verwiesen wird zum Beispiel auf den Einbau von Wärmepumpen und die Installation von Solaranlagen. Viele Handwerksbetriebe stünden allerdings vor großen Herausforderungen. Weil Ausbildungsplätze unbesetzt blieben, fehle es in vielen Betrieben an Nachwuchskräften. Auch die Suche nach erfahrenen Fachkräften gestalte sich oft schwierig. Ältere Firmeninhaber fänden häufig keine Nachfolger für ihre Unternehmen. Dazu gebe es viel Bürokratie.
Welche Maßnahmen die SPD will
Es sollten gezielt ausländische Fachkräften angeworben und integriert und auch auf mehr Frauen in Handwerksberufen gesetzt werden, so Walter. Vor allem selbständige Handwerkerinnen bräuchten dafür finanzielle Absicherung und bessere Rahmenbedingungen bei einer Schwangerschaft. Betriebsübernahmen und Neugründungen müssten leichter zu stemmen sein. Mit Praxis-Checks sollte auch im Handwerk unnötige Bürokratie identifiziert werden.
Begleitetes Fahren ab 16 Jahren
Weiter heißt es in dem Papier, die Mobilität der Auszubildenden im Handwerk solle vor allem auf dem Land verbessert werden. Dazu wäre auch die Einführung des begleiteten Fahrens ab 16 Jahren ein geeignetes Instrument. „Wir wollen uns deshalb auf europäischer Ebene weiterhin für eine entsprechende Möglichkeit innerhalb der Führerscheinrichtlinie einsetzen.“
Die Ampel aus SPD, Grüne und FDP wollte begleitetes Fahren ab 16 statt wie bisher mit 17 Jahren ermöglichen und hatte das Vorhaben in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Die Umsetzung der Pläne lasse das europäische Recht aber derzeit nicht zu, teilte das Bundesverkehrsministerium im Frühjahr mit.
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