Wer dachte, die Grünen hätten schon alles geregelt – Energiewende, Klimarettung, Gendersprache – der irrt. Es gibt noch letzte unregulierte Bastionen, die ihrer weltverbessernden Kontrolle bisher entgangen sind. Zum Beispiel unser Schlafzimmer. Das geht natürlich gar nicht, denn wo kämen wir denn hin, wenn Menschen ohne Anleitung durch staatlich geprüfte Moralapostel einfach tun, was ihnen Spaß macht?
Jetzt hat sich die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, auf dem Portal „Watson“ mit einer revolutionären Forderung zu Wort gemeldet: Mehr Orgasmen für alle, denn, so Nietzard wörtlich, „Orgasmen sind Teil der sozialen Gerechtigkeit“. Nun gut. Ich dachte bislang, Orgasmen seien Privatsache, aber offenbar lag ich da falsch. Jetzt erklärt die Partei, die uns ständig vorschreibt, wie wir zu sprechen, zu heizen und zu denken haben, auch noch, wie wir Sex zu haben haben.
Wie Nietzard sich diese „soziale Gerechtigkeit“ konkret vorstellt, ist erstaunlich: Männern sollen laut Nietzard „Privilegien genommen werden“, wenn sie keinen „Mehrwert für Gesellschaft und Beziehungen“ nachweisen können. Gemeint ist damit ganz konkret: die Anzahl weiblicher Orgasmen. Wörtlich fragt sie: „Warum sollten Frauen bei Männern in Hetero-Beziehungen bleiben, wenn sie 30 Prozent weniger zum Orgasmus kommen?“
Aber damit nicht genug: Frauen, die Männer ganz bewusst finanziell ausnutzen, beglückwünscht Nietzard ausdrücklich. Diese würden „im Prinzip das Patriarchat mit seinen eigenen Waffen schlagen“. Wörtlich sagt sie: „Ich würde mich immer dafür einsetzen, dieses Verhalten als aktive Umverteilung von Ressourcen, die uns (Frauen) seit Jahrhunderten verweigert werden, zu verstehen.“
Solche Thesen sorgen natürlich für Empörung – selbst innerhalb der Grünen. Nietzard hat offenbar eine Vorliebe für radikale Provokationen. So kommentierte sie nach der Silvesternacht mit vielen Verletzten durch Böller ernsthaft: „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“
Nietzards Aussagen werfen eine spannende psychologische Frage auf: Was treibt solche Menschen eigentlich an? Gibt es da möglicherweise persönliche Themen, die in politische Forderungen übersetzt werden? Oder ist es reine Lust an der Provokation? Auf ihrem Instagram-Profil inszeniert sie sich jedenfalls gerne kämpferisch-revolutionär:
Ein Bild, das perfekt zu ihren radikalen Thesen passt. Und die Frage aufwirft: Ist es irgendein persönlicher Nachholbedarf, der sie zu solchen schrillen Aussagen bringt? Zufriedene Menschen führen in der Regel keine politischen Feldzüge um Orgasmen. Die Ironie des Ganzen liegt wirklich darin, dass sie hier – zumal mit einem sehr unzufriedenen, unerfüllten Gesichtsausdruck – möglicherweise unfreiwillig mehr über sich preisgibt, als ihr vielleicht bewusst ist.
Ich weiß, diese Aussage ist hart, und sie fällt mir als Mann der alten Schule auch schwer, aber wer provoziert, muss mit Gegenwind leben. Mehr noch: Gegenwind ist bei solchen Aussagen geradezu notwendig. Selbst wenn er wie hier bis hart an die Grenze zum technischen Foul geht (aber eben nicht darüber).
Keine Frage: Sex ist gesund, schön und Teil eines erfüllten Lebens. Aber die Grünen wären nicht die Grünen, wenn sie nicht auch daraus ein politisches Projekt machen müssten. Wer es wagt, seinen Orgasmus künftig noch privat zu betrachten, handelt egoistisch und anti-sozial, mindestens aber politisch verdächtig.
Interessant ist aber weniger die Forderung selbst – es ist vielmehr die psychologische Dimension dahinter. Warum haben linke Parteien, insbesondere die Grünen, einen derartigen Hang dazu, selbst intimste Bereiche des Privatlebens zu regulieren?
Hier kommt die Biologie ins Spiel: Unser Gehirn liebt Dopamin, den Stoff, der für Belohnung, Motivation und Glücksgefühle sorgt. Das gilt nicht nur beim Sex, sondern auch bei politischen Idealen. Je radikaler, desto besser. Grüne Ideologien sind perfekt dazu geeignet, maximal Dopamin auszuschütten, denn sie versprechen ständig das große Ganze zu verbessern – am besten die ganze Welt, notfalls eben auch unser Sexualleben.
Konservative dagegen denken etwas anders. Sie wissen, dass nicht jede Glückseligkeit politisch erzwungen werden kann – und sollte. Was im Schlafzimmer passiert, sollte dort bleiben. Genau das ist ja der Sinn von Privatsphäre: Es geht den Staat schlichtweg nichts an.
Die grüne Orgasmus-Debatte zeigt erneut: Diese Partei will nicht nur Politik machen, sie will unser ganzes Leben kontrollieren – vom Kochtopf bis zum Bett. Sex und Glück als staatliche Verwaltungsaufgabe? Nein danke, liebe Grüne! Manche Dinge sollte man doch lieber den Menschen selbst überlassen. Orgasmen zum Beispiel.
PS:
Wenn Sie genauer wissen möchten, wie Dopamin unser politisches Denken und Handeln beeinflusst – und warum gerade linke Parteien besonders anfällig dafür sind – empfehle ich Ihnen meine Artikelserie zum Thema:
1️⃣ Warum Dopamin bestimmt, ob Sie links oder konservativ sind
2️⃣ Warum Linke die Welt retten wollen – und Konservative den Nachbarn
3️⃣ Warum Linke oft mit 50 konservativ werden – Dopamin, Verantwortung und Realität
Buchtipps zum Thema:
1️⃣Ein Hormon regiert die Welt – Wie Dopamin unser Verhalten steuert – und das Schicksal der Menschheit bestimmt
2️⃣ Die Dopamin-Nation – Balance finden im Zeitalter des Vergnügens
„UN-fähig“ in New York: Wie Merz Baerbock peinlich nach oben rettet – und was dahinter steckt.
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Bilder: Shutterstock / jetteniz/Instagram
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