Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland hat im Jahr 2023 einen Umsatzrekord erzielt und erstmals die Marke von 200-Milliarden-Euro geknackt. Die Händler konnten ihre Erlöse demnach nominal zwar um knapp fünf Prozent auf 204,5 Milliarden Euro steigern. Real, also bereinigt um Preissteigerungen, verzeichneten sie jedoch ein deutliches Minus. Das geht aus Zahlen hervor, die das Handelsforschungsinstitut EHI veröffentlicht hat. Das Umsatz-Plus ist damit niedriger als die Teuerung. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um mehr als 12 Prozent.
Die größten nominalen Umsatz-Zuwächse erzielten laut EHI Lebensmitteldiscounter wie Aldi und Lidl mit einem Anstieg um fast sieben Prozent. «In der wirtschaftlich angespannten Lage setzen die Deutschen offenbar auf das Preisversprechen dieser Händler», sagte EHI-Experte Marco Atzberger. Die wechselnden Krisen hätten sich deutlich auf das Einkaufsverhalten und den Erfolg der einzelnen Betriebsformen ausgewirkt. Die Supermärkte legten 2023 trotz der gestiegenen Preise beim Umsatz nominal lediglich um etwas mehr als 4 Prozent zu.
Die Discounter bilden mit gut 46 Prozent den größten Anteil des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland ab, Supermarktketten wie Edeka und Rewe rund 42 Prozent. Der Rest entfällt auf SB-Warenhäuser und kleine Lebensmittelgeschäfte. In der Bundesrepublik gab es im vergangenen Jahr laut EHI gut 36.858 Lebensmittelgeschäfte und damit fünf Prozent weniger als 2013. Gezählt wurden zuletzt rund 16.000 Discounter und mehr als 12.200 Supermärkte.
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