Auf X schrieb sie, die „Tötung von Zivilisten“, die bei Verteilzentren Hilfe suchten, sei „nicht zu rechtfertigen“. In einem Gespräch mit Israels Außenminister Gideon Saar habe sie an die Vereinbarungen zum humanitären Zugang für Hilfsorganisationen erinnert und betont, die israelische Armee müsse aufhören, Menschen an Verteilungspunkten zu töten. Sollten Zusagen nicht eingehalten werden, blieben „alle Optionen auf dem Tisch“.
Der israelische Außenminister Saar bestätigte ein Gespräch mit Kallas über die Lage im Gazastreifen. „Ich habe ihr gesagt, dass die Hamas eine Lügenkampagne führt“, erklärte er auf X. „Die Hamas ist es, die Zivilisten erschießt und foltert, wenn sie versuchen, die Hilfsgüter abzuholen.“ Die internationale Gemeinschaft dürfe nicht in die Falle der Islamistenorganisation tappen, warnte er.
Von der Leyen: Bilder aus Gaza sind unerträglich
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte: „Zivilisten dürfen keine Zielscheiben sein. Niemals.“ Die Bilder aus Gaza seien unerträglich, Israel müsse seine Versprechen einhalten.
Ende Mai hatte die von Israel und den USA unterstützte Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ihre Arbeit nach einer monatelangen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Sie händigt an wenigen Verteilzentren Lebensmittel aus. Immer wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der GHF-Verteilstellen. Meist wird der israelischen Armee vorgeworfen, Schüsse abgegeben zu haben.
UN: Seit Ende Mai Hunderte Tote bei Verteilstationen
Seit Ende Mai sind im Gazastreifen nach UN-Angaben bereits Hunderte Tote bei Verteilstationen der GHF registriert worden. Die GHF hatte zuletzt auch die Hamas beschuldigt, Unruhen gestiftet und dadurch eine Panik unter den Wartenden ausgelöst zu haben, bei der etliche Menschen getötet worden sein sollen.
Israels Armee hatte Ende Juni bestätigt, dass sie wegen mehrerer Vorfälle, bei denen palästinensische Zivilisten Opfer von israelischem Beschuss in der Nähe von Hilfszentren im Gazastreifen geworden seien, ermittle. Das Militär hatte in der Vergangenheit auch bestätigt, Schüsse abgegeben zu haben, wenn sich Menschen etwa außerhalb der vorgesehenen Routen genähert und aus Sicht der Armee eine Gefahr für Soldaten dargestellt hätten. Israels Armee hatte in mehreren Fällen Zweifel an palästinensischen Angaben zur Zahl der Toten geäußert.
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