• 10. November 2024

Die Erben von Betriebsvermögen in Deutschland zahlen laut einer Studie im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen vergleichsweise hohe Steuern.

ByJörg

Sep 4, 2024

26 der 33 einbezogenen Länder erheben in einem Modellfall entweder gar keine Erbschaftssteuer oder befreien Ehegatten und zum Teil auch Kinder davon, heißt es in der Untersuchung des Wirtschaftsinstituts ZEW in Mannheim. Die Analyse berücksichtigt dabei fast alle EU-Staaten sowie ausgewählte weitere Länder, etwa die USA, Indien und Japan.

Je nachdem an wen vererbt wird, fällt die Steuerbelastung in Deutschland im internationalen Vergleich zwar etwas unterschiedlich aus, bewegt sich aber demnach auf hohem Niveau. Von den 33 untersuchten Ländern hat Deutschland die höchste Steuerbelastung bei Erbschaften von Betriebsvermögen an Kinder – bei Erbschaften an Ehegatten die dritthöchste.

Der Fiskus erhebt in Deutschland eine Erbschaftssteuer von mindestens 7 und maximal 30 Prozent. Der Freibetrag liegt pro Kind bei 400.000 Euro. Für Unternehmen gelten weitere Vergünstigungen. Bei Betriebsvermögen gilt ein Schonbetrag von 26 Millionen Euro, bei Familienunternehmen erhöhte sich dieser Betrag zudem um maximal 30 Prozent.

Verdopplung der Steuereinnahmen aus Erbschaften

Die Vermögensungleichheit könnte laut Studie durch die Erbschaftssteuer langfristig gesenkt werden. In Deutschland besitzen die reichsten zehn Prozent der Haushalte laut einer Auswertung aus dem vergangenen Jahr 56 Prozent des gesamten Nettovermögens – die untere Hälfte demnach drei Prozent.

Aktuell macht die Erbschaftssteuer laut Studie nur rund ein Prozent des gesamten Steueraufkommens aus. Auch wenn sich nichts an der Erbschaftssteuer ändert, prognostizieren die Forscher eine Verdopplung der Steuereinnahmen aus Erbschaften auf geschätzt 14,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2050. Das liege daran, dass die Bevölkerung älter wird und das Vermögen wachse, heißt es in der Studie.

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