Das wäre die längste Schwächephase in der deutschen Nachkriegsgeschichte, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. Die DIHK erwartet für das laufende Jahr, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent schrumpfen wird. Sie ist damit deutlich pessimistischer als die Bundesregierung, die ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent erwartet.
Basis der DIHK-Prognose ist eine aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage, an der sich rund 23.000 Unternehmen beteiligten. Demnach melden nur 26 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage. Auch die Exporterwartungen bleiben laut DIHK trüb. Ein Negativ-Rekord sei, dass 60 Prozent der Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ihr größtes Geschäftsrisiko sehen.
Wirtschaft trifft auch den Arbeitsmarkt
Besonders in der Industrie sei die Zurückhaltung groß. Nur 22 Prozent der Betriebe planten mehr Investitionen. „Statt in Innovation und Wachstum zu investieren, müssen sich viele Unternehmen auf den Substanzerhalt konzentrieren – ein klares Alarmsignal für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts.“
Die magere Wirtschaftsentwicklung sowie die eingetrübten Geschäftserwartungen der Unternehmen hätten mittlerweile auch den Arbeitsmarkt erfasst. Nur zwölf Prozent der Unternehmen planen laut DIHK für die kommenden Monate mit einem Beschäftigungszuwachs, während fast jedes vierte (22 Prozent) mit weniger Mitarbeitern rechnet.
Melnikov sagte, die Politik müsse nach der Bundestagswahl wieder klare Wachstumsimpulse setzen. Dazu gehörten weniger Bürokratie, bezahlbare Energie, eine funktionierende Infrastruktur und eine wettbewerbsfähige Steuerlast.
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