Was derzeit in Syrien und Georgien vorgeht, hat wenig mit gerechter Empörung, aber viel mit geopolitischen Interessen des Westens zu tun. Denn das blutige Geschehen in beiden Staaten soll Russland schaden. Dafür werden auch bürgerkriegsähnliche Zustände in der kleinen ehemaligen Sowjetrepublik in Kauf genommen. Und in Syrien übernehmen, nicht zuletzt unterstützt von Erdogans Türkei, islamistische Extremisten die Macht in Teilen des Landes. Sollten sie Erfolg haben, werden Millionen Aleviten und Christen aus Syrien fliehen müssen, um ihr Leben zu retten. Das ist den Strippenziehern in Washington, London und Brüssel offenbar egal.
Dort stört es auch niemand, dass in Georgien einigermaßen demokratische Wahlen stattgefunden haben. Stören tut nur der Ausgang dieser Wahlen, der nicht im Interesse des Westens und insbesondere der EU-Spitze gewesen ist. Dafür werden nun auch gewalttätige Demonstrationen der unterlegenen Minderheit in Kauf genommen, die an die verhängnisvollen Ereignisse 2014 in der Ukraine erinnern, deren Folgen zu dem gegenwärtigen Krieg mit hunderttausenden Opfern geführt haben. Sowohl in Syrien wie in Georgien sollen offenbar russische Reaktionen provoziert werden, um diese wiederum gegen Moskau propagandistisch zu nutzen.
Es stimmt leider nicht optimistisch, dass der künftige US-Präsident Donald Trump in der jetzigen Situation eine Erklärung verbreitet, in der er mit der ihm eigenen brutalen Offenheit den BRICS-Staaten droht. Nämlich für den Fall, dass diese weiterhin versuchen sollten, sich vom Dollar zu lösen. Trump, das muss man ihm zugutehalten, hat die Gefahr erkannt, die der faktischen Geldleitwährung der Welt drohen, wenn immer mehr wichtige Staaten versuchen, sich aus dem Würgegriff der Dollar-Währung zu befreien.
Davon sind die BRICS-Staaten zwar noch weit entfernt, Doch wenn Brasilen zum Beispiel seinen Handel mit China ohne Dollars abwickelt, dann mindert das den Wert der finanziellen „Atombombe“ der USA, deren Politiker bislang nach dem Motto gegenüber dem Ausland handeln: „Unsere Währung, euer Problem“. Beginnt aber das Dollarimperium zu bröckeln, ist die politische, wirtschaftliche und militärische Macht der mit 35 Billionen Dollar (!!) Staatsschulden belasteten USA akut gefährdet.
Trump, der Amerika wieder groß machen möchte, will das nicht zulassen und droht den BRICS-Staaten mit 100 Prozent-Zöllen, ja er will sogar deren ausdrückliche Verpflichtung, „keine neue BRICS-Währung zu schaffen oder eine andere Währung als Ersatz für den mächtigen Dollar zu unterstützen“. Zumindest für die globale Wirtschaftsgroßmacht China ist das nichts anderes als eine Kriegserklärung – ausgerechnet gegen den nach Japan zweitgrößten Gläubiger der USA. Das lässt harte internationale Zeiten erwarten.
(Warum und wie der Dollar diese Bedeutung hat, kann im Rahmen eines kurzen aktuellen Textes nicht annährend verständlich ausgeführt werden. Doch gibt es dazu im Netz wie in der Literatur erschöpfendes Material)
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Author: Gast Autor
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