Am Wochenende kam es zu gewaltsamen Angriffen auf eine AfD-Wahlkampfveranstaltung im niedersächsischen Dahlenburg. Besucher einer friedlichen Versammlung der Lüneburger AfD in Dahlenburg im Landkreis Lüneburg am Samstag – rund 200 Teilnehmer waren zugegen – wurden zuerst übelst beschimpft und bepöbelt, dann mit Eiern beworfen und unter anderem mit Feuerwerkskörpern tätlich angegriffen. Es kam auch zu einzelnen körperlichen Übergriffen. Eine Hundertschaft Polizisten war nötig, um noch Schlimmeres zu verhindern. Besonders gravierend: Bei den Opfern handelte es sich um interessierte Bürger, die die Veranstaltung besuchen wollten, um sich ein Bild zu machen und für ihr Wahlentscheidung am 23. Februar zu informieren – also noch nicht einmal um AfD-Funktionäre.
Typisch wie entlarvend war wieder einmal, dass die Ausschreitungen von einem „Bürgerfest für Toleranz und Demokratie“ ausgingenDiese Vorkommnisse gingen von einem vermeintlichen „Bürgerfest für Toleranz und Demokratie“ aus, bei dem SPD, Grüne und Linkspartei mit Infoständen vertreten waren und das – natürlich – von der evangelischen Kirche unterstützt wurde. Keine der anwesenden Gruppen fühlte sich bemüßigt, sich von der rohen Gewalt zu distanzieren; vielmehr wurden in den Reden die Demoteilnehmer teilweise angestachelt, wie Augenzeugen berichteten.
Den wahre Zustand der Demokratie
Der Fall wirft wieder einmal ein ebenso bezeichnendes wie düsteres Bild auf den wahren Zustand der Demokratie in Deutschland. In einem offenen Brief nahm gestern Stephan Bothe, der stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Niedersachsen, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Lüneburg, zu den Vorfällen Stellung: “Als AfD sind wir im Landkreis Lüneburg einiges gewöhnt, aber wenn sich angeblich bürgerliche Kreise, Vereine und Institutionen, die für die Demokratie eintreten wollen, mit einem autonomen Block gemein machen, gefährden sie das, was sie angeblich schützen möchten. Die Demokratie! Was wäre eigentlich passiert, wenn keine Hundertschaft der Polizei unsere Veranstaltung und deren Teilnehmer geschützt hätte? Und was wäre dann die Reaktion dieser Bündnisse gewesen?”
Bothe forderte alle anderen Parteien und Institutionen auf, sich “von solchen Auswüchsen zu distanzieren“. Seiner Meinung nach haben sich die Beteiligten, die in Dahlenburg ein “Zeichen für die Demokratie” setzen wollten, mit der Aktion keinen Gefallen getan: Ein vermeintliches Fest, deren Teilnehmer anderen Menschen feindlich gegenübertreten und angreifen, die anderer Meinung sind, ein Fest, dessen Teilnehmer zu einem wütenden Mob mutieren – das ist kein Fest und vor allem nicht bürgerlich. Es ist undemokratisch und anti-freiheitlich. Es wird zum Gegenteil von dem, was es darstellen möchte.” (TPL)
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Author: Kurschatten
Journalistenwatch