• 18. April 2025

Der grüne Minister und die Terroristin

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Apr. 17, 2025

Hanna Schiller erhält den 27. Bundespreis für Kunststudierende. Die Jury und die Nürnberger Akademie feiern die Kunststudentin euphorisch. Schiller ist seit Mai 2024 in Haft und wurde vom Generalbundesanwalt als Mitglied der „Hammerbande“ wegen Mordversuchs und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt.

Am 25. März 2025, fast ein Jahr nach der Festnahme von Hanna S., schickt das Studierendenwerk als Organisator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgelobten und geförderten Bundeswettbewerbs eine E-Mail an die beteiligten Kunsthochschulen und Kunstakademien.

Dort erklärt der zuständige grüne Bildungsminister Cem Özdemir wörtlich:

„Ich gratuliere den ausgewählten Studentinnen und Studenten sehr herzlich. Mit dem Bundespreis bauen wir eine Brücke zwischen Ausbildung und Beruf und fördern so die Entwicklung junger Künstlerinnen und Künstler. Die ausgezeichneten Arbeiten belegen die hervorragende Qualität und Vielfalt der Ausbildung an den Kunsthochschulen. In Zeiten, in denen unsere Demokratie von innen und außen angegriffen wird, ist es umso wichtiger, dass Menschen im öffentlichen Raum zusammenkommen. Gerade Kunst und Kultur bieten eine einzigartige Möglichkeit, sich mit den drängenden Fragestellungen unserer Zeit auseinanderzusetzen.“

Jetzt könnte man einwenden, der Minister habe von alledem nichts gewusst. Das schmälert seine Verantwortung jedoch nicht. Nichtwissen schützt nicht vor politischen Konsequenzen. Eine Fahrlässigkeitstat. Man hat die „Bonität“ der Nominierten nicht geprüft. Eine Minute Google hätte gereicht, um festzustellen, wer Hanna Schiller tatsächlich ist.

Die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und damit auch die bayerische Landesregierung bzw. das Bildungsministerium des Freistaats haben das Studierendenwerk, das Bundesbildungsministerium und die Jury getäuscht.

Dafür kann es am Ende nur eine Erklärung geben: Die Akademie wollte der vom Generalbundesanwalt wegen Mordversuchs und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagten Hanna S. mittels eines renommierten Kunstpreises anscheinend eine Hilfestellung im Verfahren leisten.

Anwalt Dirk Schmitz kommentiert: „Cem Özdemir sollte dringend mit Markus Söder telefonieren und die Schuldfrage klären.“

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Author:
Alexander Wallasch

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