Das Arbeitszeitgesetz müsse ein Schutzgesetz für die Gesundheit der Beschäftigten bleiben, sagte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi der „Augsburger Allgemeinen“. Bei den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD sei es „zur politischen Verhandlungsmasse geworden, was ein schwerer Fehler ist“.
CDU, CSU und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen, statt des üblichen Acht-Stunden-Tags einen wöchentlichen Rahmen für die Arbeitszeit einzuführen. Beschäftigte und Unternehmen wünschten sich mehr Flexibilität, heißt es zur Begründung. Das Vorhaben solle in Absprache mit Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgestaltet werden.
Fahimi warnt vor möglichen Folgen: „Für Beschäftigte, die keine starke gewerkschaftliche Vertretung im Rücken haben, droht die Gefahr, 13-Stunden-Schichten ableisten zu müssen. Schon heute werden etwa bei Paketdiensten viel zu lange Schichten gefahren.“ Diese Praxis würde mit den Plänen der neuen Koalition legitimiert, sagte die DGB-Vorsitzende. Das wäre höchst bedenklich, „denn wir brauchen Arbeitskräfte, die gesund ihre Rente erreichen“. Fahimi wies darauf hin, dass Beschäftigte schon heute an vier Tagen 40 Stunden und in der Woche bis zu 60 Stunden arbeiten könnten.
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