Die militärische Eskalation „verzögert die unerlässliche Arbeit an einer diplomatischen Lösung, um langfristig sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen erwirbt“, warnte Grossi in einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien.
Grossi berichtete dem Lenkungsgremium, dass die stark beschädigte iranische Uran-Anreicherungsanlage in Natans seit den israelischen Angriffen am Freitag nicht noch weiter zerstört worden sei. Er wies darauf hin, dass der unterirdische Teil von Natans nicht getroffen worden sei, aber dass die dort installierten Geräte durch einen Stromausfall beschädigt worden sein könnten.
Strahlengefahr in Anlage groß, aber kontrollierbar
Die Strahlenverseuchung innerhalb der Anlage sei gefährlich, doch das Risiko etwa mit Atemschutz kontrollierbar, sagte er. Außerhalb der angegriffenen Einrichtung seien die Strahlungswerte weiterhin normal.
In Isfahan wurden nach am Freitag vier Nukleareinrichtungen bei israelischen Angriffen beschädigt, wie Grossi berichtete. Keine Schäden sind laut Grossi bislang an der zweiten Uran-Anreicherungsanlage in Fordo, an dem Kernkraftwerk Buschehr sowie an einem im Bau befindlichen Reaktor gemeldet worden.
IAEA-Experten bleiben im Iran
IAEA-Inspektoren seien nach wie vor im Iran und würden so bald wie möglich ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagte Grossi. Laut dem jüngsten IAEA-Bericht hatte der Iran zuletzt seine Vorräte von beinahe atomwaffenfähigem Uran stark gesteigert. Teheran bestreitet, mit dem Material Nuklearwaffen bauen zu wollen.
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