Verbandspräsident Reiner Holznagel sagte im Deutschlandfunk, er hätte sich im Koalitionsvertrag „zumindest einen Vermerk“ gewünscht, wenigstens nach zwei Jahren eine größere Steuerreform anzugehen. Was jetzt passiere, „ist doch wieder Flickwerk und lässt wenig Hoffnung, dass wirklich radikale Reformen kommen“.
Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen
Holznagel forderte eine „wirkliche Reform der Einkommenssteuer“. Kleine und mittlere Einkommen müssten deutlich entlastet werden. Es sei nicht sinnvoll, „über einen Mindestlohn von 15, 16 Euro nachzudenken, wenn auf der einen Seite dieser Lohn kommt und auf der anderen Seite die Einkommenssteuer diesen Effekt wieder wegfrisst“. Daneben mahnte Holznagel Reformen bei Unternehmenssteuern und-subventionen an.
Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD zwar eine Einkommensteuersenkung für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur – also in etwa zwei Jahren – vereinbart, CDU-Chef Friedrich Merz hat in diesem Zusammenhang aber bereits darauf hingewiesen, dass alle im Koalitionsvertrag festgehaltenen Maßnahmen unter einem Finanzierungsvorbehalt stünden.
Kritik an der Größe des Kabinetts
Verbandspräsident Holznagel kritisierte auch die geplante Größe des künftigen Kabinetts, dem 17 Ministerinnen und Minister angehören sollen. Das halte er im Sinne einer guten Sparpolitik für ein schlechtes Beispiel. Aus seiner Sicht hätten Posten reduziert werden müssen. „Damit retten wir den Bundeshaushalt nicht“, betonte Holznagel. „Aber wir brauchen eine beispielhafte Politik.“
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