Energieknappheit und horrende Energiekosten machen die tägliche Dusche zum Luxus. Doch wer mehrere Tage nicht duscht, riecht irgendwann, als käme er direkt aus dem Affenhaus des Zoos. Damit es so weit gar nicht erst kommt, greift Vater Staat ein – mit einem mobilen Dusch-Service für seine Bürger.
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Der Lastwagen, liebevoll „Dusch-Mobil“ genannt, wird an festen Tagen auf dem Marktplatz Station machen. Handtuch und Seife müssen mitgebracht werden. Damit möglichst viele Bürger diesen Service nutzen können, ist die Duschzeit pro Person auf vier Minuten begrenzt. Spezielle „Frauenduschtage“ und separate Tage für Neubürger sind jedoch geplant, damit im Dusch-Mobil keine unerwünschten Begegnungen im Adamskostüm stattfinden.
Zunächst wird einem eine Kabine zugewiesen. Man macht sich 20 Sekunden nass – lang genug, um alles Wichtige zu benässen. Danach stoppt das Wasser automatisch. Jetzt hat man zwei Minuten, um sich einzuseifen. Danach fließt die Dusche erneut für 20 Sekunden, um den Schaum abzuspülen. Eine Lautsprecheransage erinnert daran, dass die Zeit abläuft. Wer sich nicht beeilt, muss mit dem Handtuch auch den restlichen Schaum abreiben – selbst schuld!
Der Service wird vorerst vom Staat finanziert und ist kostenlos. Um allerdings Missbrauch vorzubeugen – schließlich könnte ja jemand auf die Idee kommen, sich öfter als einmal pro Woche zu waschen – wird ein grüner Dusch-Pass eingeführt. Dieser wird bei jeder Nutzung abgestempelt und muss vor Betreten von Wärmestuben oder beim Besuch von Behörden vorgelegt werden. Den Pass gibt es in jedem Bürgeramt.
Warmes Wasser wird mit Strom erzeugt, und der kommt aus einem Dieselstromgenerator an Bord.
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Author: Rasender Reporter
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