Von reitschuster.de
Es gibt Gerichtsurteile, die so grotesk sind, dass man unweigerlich an eine verunglückte Satire denkt. Doch leider ist der vorliegende Fall bittere Realität: Ein albanischer Krimineller darf in Großbritannien bleiben – nicht etwa, weil er ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft wäre oder wegen einer humanitären Notlage. Nein, sein zehnjähriger Sohn isst nur eine einzige Sorte Chicken Nuggets, und der Richter entschied, dass eine Umstellung auf eine andere Marke eine unzumutbare Härte darstellt. Willkommen in der Ära der Chicken-Nugget-Jurisprudenz.
Die britische Justiz hat damit offenbar ein neues Menschenrecht entdeckt: das Recht auf die bevorzugte Tiefkühlkost. Wer dachte, dass Asylverfahren sich um politische Verfolgung oder ernsthafte Bedrohungen drehen, irrt gewaltig. Die Essensvorlieben eines Kindes sind jetzt ausschlaggebender als Schwarzgeld, Betrug oder eine kriminelle Vergangenheit. Es überrascht nicht, dass sich britische Gerichte für diesen Fall mehr ins Zeug legen als für Rentner, die auf offener Straße überfallen werden.
Ein Präzedenzfall für den Irrsinn ist damit geschaffen. Wer als abgelehnter Asylbewerber nun bleiben will, muss nur noch ein Familienmitglied vorschicken, das sich hartnäckig weigert, etwas anderes als eine ganz bestimmte Kekssorte oder exakt 200 ml handgerührten Kakao zu konsumieren. Wer weiß, vielleicht reicht bald auch die Erklärung, dass man außerhalb Großbritanniens nicht mehr mit dem gewohnten WLAN-Passwort leben kann.
Das alles wäre schon skurril genug – doch währenddessen erleben britische Veteranen, die für ihr Land gedient haben, einen anderen Alltag: Viele von ihnen sitzen obdachlos auf der Straße, weil der Sozialstaat überfordert ist. Für sie gibt es keine Sonderbehandlung, kein Mitleid und erst recht keine juristische Konstruktion, die ihnen ein Dach über dem Kopf garantiert. Aber für jemanden wie Klevis Disha, der sich einst mit falscher Identität ins Land schlich und dann mit 250.000 Pfund Schwarzgeld erwischt wurde, scheint es immer noch genug Platz im System zu geben.
Ein Hungerstreik könnte also die letzte Hoffnung für all jene sein, die von Abschiebung bedroht sind. Wer erklärt, dass er außerhalb Großbritanniens nicht essen kann, hat anscheinend beste Chancen, bleiben zu dürfen. Vielleicht hat die britische Justiz demnächst auch Verständnis für Asylbewerber, die sich nur von in Schottland gefangenen Lachsen oder handgepflückten Yorkshire-Teeblättern ernähren. Man kann nur hoffen, dass diese Logik bald auch auf britische Bürger ausgeweitet wird – denn dann wäre endlich gesichert, dass niemand aus Versehen von schlechter Kantinenkost in den Wahnsinn getrieben wird.
Eine Justizreform könnte dieser neuen Linie folgen: Warum nicht gleich ein „McNugget-Gesetz“ verabschieden, das jedem Kind mit sensorischen Schwierigkeiten ein unbefristetes Bleiberecht sichert? Natürlich mit staatlicher Garantie auf tägliche Lieferung der bevorzugten Tiefkühlkost – schließlich wäre es unmenschlich, wenn jemand in Albanien mit einer anderen Panierung als der gewohnten konfrontiert wird.
Während sich britische Richter also rührend um die Essgewohnheiten eines Kindes kümmern, wird man in Albanien wohl herzlich über dieses Urteil lachen. Wer hätte gedacht, dass sich Einwanderungsrecht mit ein bisschen wählerischem Essverhalten so einfach aushebeln lässt? Vielleicht werden dort schon die nächsten Anträge vorbereitet – natürlich mit neuen Vorlieben: Nur britische Cornflakes, nur Tesco-Milch, nur exakt geschnittene Toastscheiben.
Ein Land, das früher für seine Geradlinigkeit und seinen Pragmatismus bekannt war, versinkt immer mehr in der Absurdität. Während sich die Römischen Kaiser einst mit Brot und Spielen das Volk gefügig hielten, setzt Großbritannien nun auf Chicken Nuggets als Leitwährung der Moral. Der nächste Fall dieser Art ist wohl nur eine Frage der Zeit – und spätestens dann wird sich zeigen, ob das britische Gerichtswesen bereit ist, den absurden Präzedenzfall noch weiter zu toppen.
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