Die Regierung Kenias habe die Ambition, bis 2030 das Energiesystem vollständig auf Erneuerbaren Energien laufen zu lassen, sagte der Grünen-Politiker beim Besuch des Geothermie-Kraftwerks Olkaria nahe der kenianischen Hauptstadt Nairobi. „Das ist erstens in Afrika vorbildlich. Und es ist zweitens für die deutsche Energiewirtschaft eine einzige Einladung, hier Kooperationen zu suchen.“
Von der Planung bis zur Nutzung des Stroms beispielsweise zur Produktion von Wasserstoff sei Kenia ein sehr interessanter Partner und Afrika ein Kontinent voller Potenziale, sagte Habeck. Auch das große Potenzial an Geothermie sei für deutsche Unternehmen „ein ganz, ganz spannendes Feld“.
Habeck: Für Investitionen braucht es Planungssicherheit
Kenia fördert im Ostafrikanischen Graben aus einer Tiefe von 1.000 bis 2.000 Metern bis zu 300 Grad heißen Wasserdampf, der in Kraftwerken über Turbinen zu Strom umgewandelt wird. Das Land deckt heute bereits mehr als 90 Prozent seines Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien.
Habeck machte deutlich, dass die Länder Afrikas allerdings auch die Voraussetzungen schaffen müssten, um für deutsche Unternehmen attraktiv zu sein. „Für Investitionen in Kenia oder in ganz Afrika braucht es Planungssicherheit, Rechtssicherheit und ein Steuer- und juristisches System, das die Investitionen auch sicher macht.“
Der deutsche Staat könne über Investitionsgarantien Risiken aus politischen Turbulenzen übernehmen. „Aber natürlich nicht 100 Prozent. Also die Unternehmen müssen schon Vertrauen in den Staat haben“, sagte Habeck.
Voraussichtlich letzte große Auslandsreise vor Bundestagswahl
Der Bundeswirtschaftsminister hält sich zwei Tage zusammen mit einer Wirtschaftsdelegation in Kenia auf. Es ist voraussichtlich seine letzte große Auslandsreise vor der Bundestagswahl. Im Mittelpunkt steht die Teilnehme am 5. Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsgipfel. Diesen wird der Vizekanzler morgen zusammen mit Kenias Premierminister Musalia Mudavadi eröffnen.
Dabei handelt es sich um die wichtigste Wirtschaftsveranstaltung Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent. Erwartet werden rund 800 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Afrikas und aus Deutschland.
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