• 26. Dezember 2024

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine Vertiefung der Beziehungen zu Südafrika ausgesprochen, bei der strittige Fragen nicht ausgeklammert werden sollten.

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Dez 13, 2024

„Gerne wünscht man sich weitere Investitionen aus Deutschland“, sagte Steinmeier nach einem Gespräch mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa in der Hauptstadt Pretoria.

Deutschland und Südafrika seien aber nicht nur wirtschaftlich miteinander verbunden, sondern auch als liberale Demokratien. „Wir treten ein für Multilateralismus, für Zusammenarbeit bei den Vereinten Nationen.“ Er habe Ramaphosa gesagt, „dass wir auch bei den Themen, bei denen wir möglicherweise nicht einer Meinung sind, (…) im Gespräch bleiben müssen“. Das gelte etwa für die Bewertung der Lage in der von Russland angegriffenen Ukraine.

Südafrika erstmals mit Koalitionsregierung

Ramaphosa regiert das 64-Millionen-Einwohner-Land seit Mitte des Jahres mit Hilfe einer Regierungskoalition aus elf Parteien. Sein Afrikanischer Nationalkongress (ANC) hatte nach einem massiven Stimmeneinbruch bei den Parlamentswahlen im Mai erstmals nach 30 Jahren die absolute Mehrheit verloren. Ramaphosa sei sehr zuversichtlich gewesen, dass diese ungewohnte Koalition Bestand haben könne, sagte Steinmeier nach dem Gespräch.

Ramaphosa lässt Steinmeier warten

Diplomatisch völlig unüblich ließ der südafrikanische Präsident seinen Gast aus Deutschland lange warten. Ihr Treffen im Amtssitz Ramaphosas begann mit fast einer Stunde Verspätung. Als Steinmeier mit einem schweren Toyota-SUV vorgefahren wurde, fragte Ramaphosa seine Mitarbeiter etwas empört: „Wie können wir den deutschen Präsidenten in einem japanischen Auto befördern?“ In Südafrika produzieren BMW, Daimler und VW Autos. Steinmeiers weiteres Programm geriet völlig durcheinander.

Südafrika bedeutender Handelspartner für Deutschland

Südafrika ist die größte Wirtschaftsmacht auf dem afrikanischen Kontinent und dort auch Deutschlands wichtigster Exportmarkt. Mit einem Handelsvolumen von mehr als 20 Milliarden Euro ist der Staat für deutsche Unternehmen der mit Abstand bedeutendste Partner südlich der Sahara und Sprungbrett für andere Märkte auf dem Kontinent. Nach Angaben des Auswärtigen Amts haben mehr als 600 deutsche Unternehmen in Südafrika mehr als 6,2 Milliarden Euro investiert und beschäftigen fast 100.000 Menschen.

Steinmeier: Südafrika ist Stimme des Globalen Südens

Südafrika ist das einzige afrikanische Mitglied in der Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20). Es hat soeben deren Präsidentschaft übernommen. Steinmeier wies darauf hin, dass Südafrika dann im kommenden Jahr von den USA im G20-Vorsitz abgelöst werde. „Eine wichtige Phase, die auf uns zukommt. Und ich bin mir sicher, dass Südafrika die Stimme des Globalen Südens bleibt und dass das eine Stimme ist, die gehört wird.“

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Author: [email protected]

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