Aus geldpolitischer Sicht sei derzeit „eine Politik der ruhigen Hand gefragt“, sagte Nagel dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Laut dem Ratsmitglied der EZB sind die Auswirkungen von geopolitischen Unsicherheiten sowie der Folgen des Handelskonflikts mit den USA auf die Preisentwicklung „überaus ungewiss“. Die EZB wird in der kommenden Woche über die Zinsen entscheiden. Zuletzt hatten mehrfach Mitglieder der EZB eine Zinspause ausgedeutet, darunter auch das deutsche Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel.
Seit dem vergangenen Sommer haben die Währungshüter die Leitzinsen in acht Schritten gesenkt und den für den Markt maßgeblichen Einlagensatz auf zuletzt 2,0 Prozent gesetzt. Die Inflationsrate lag im Euroraum im Juni bei 2,0 Prozent und damit auf dem Niveau, das die Notenbank anstrebt.
„Die Zollunsicherheit belastet die Finanzmärkte und schadet der wirtschaftlichen Entwicklung“, wird Nagel in dem Zeitungsbericht zitiert. Eine „zügige“ Einigung mit den USA müsse das Ziel der EU sein, forderte der Bundesbankpräsident. Allerdings schränkte Nagel ein, dass dies „nicht um jeden Preis“ geschehen solle.
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