Köln/Berlin (ots)
Angesichts der laufenden Haushaltsverhandlungen fordert der „Ratschlag Kinderarmut“, dem auch der ASB angehört, die Bundesregierung auf, die soziale Infrastruktur für Kinder und Familien zu stärken und Armut nachhaltig zu bekämpfen. Der Zusammenschluss von 49 Organisationen und drei Wissenschaftler:innen unterstreicht, dass Investitionen in junge Menschen Wohlstand und Demokratie sichern.
Ein Aufwachsen in Armut prägt Menschen für ihr gesamtes Leben. Doch seit Jahrzehnten verharrt die Kinder- und Jugendarmut in Deutschland auf einem viel zu hohen Niveau. „Es darf nicht vom Herkunftsmilieu und dem sprichwörtlichen Geldbeutel der Eltern abhängen, ob ein Kind gute Bildungschancen und Möglichkeiten zur Teilhabe in unserer Gesellschaft hat oder nicht“, sagt ASB-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Martin Fichtmüller. „Darum müssen endlich langfristige Strategien her. Von Armut betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien brauchen Solidarität, Wertschätzung, Unterstützung und Chancengerechtigkeit.“
Soziale Infrastruktur ist mangelhaft
In Armut lebende Kinder und Familien sind besonders auf eine funktionierende soziale Infrastruktur angewiesen, die Ungleichheiten kompensiert und die Weichen für ein selbstbestimmtes Leben stellen kann. Niedrigschwellige Unterstützungs-, Beratungs- und Freizeitangebote, Förder- und Sprachunterricht, eine ausreichende Kinderbetreuung, ein Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr oder die Nähe zu einem Sportverein – all diese Möglichkeiten können Biografien prägen. Aktuell wird die soziale Infrastruktur in Deutschland den Bedarfen nicht gerecht.
Kinder und Jugendliche nicht ihrer Chancen berauben
Die Liste der Probleme reicht von fehlenden Fachkräften über unzuverlässige Betreuungszeiten bis hin zu maroden Schultoiletten. Die Organisationen des Appells fordern daher die Bundesregierung auf: „Nehmen Sie Geld im Bereich der sozialen Infrastruktur in die Hand, damit Kinder und Jugendliche nicht ihrer Chancen beraubt werden!“ Notwendig ist eine breite Palette an Maßnahmen, darunter eine bedarfsgerechte Finanzierung der frühkindlichen Bildung, mehr Investitionen in die Qualität von Kitas, Haushaltsmittel für den Kampf gegen Kinderarmut und ein kostenloses Mittagessen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.
„Kinderarmut kann nur beseitigt werden, wenn dafür gesorgt wird, dass Kinder und Jugendliche in einem sicheren und förderlichen Umfeld aufwachsen und die notwendige Unterstützung erhalten, um ihre Potenziale zu entfalten. Nicht die Frage, wer welche Maßnahmen bezahlt, sollte im Vordergrund stehen, sondern die Förderung eines guten Aufwachsens für alle“, so Dr. Uwe Martin Fichtmüller.
Diese Investitionen für Kinder und ihre Familien werden sich langfristig auszahlen, denn sie führen zu weniger Armut, mehr Wachstum und mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt. Beim ASB hat die Kinder- und Jugendhilfe seit jeher einen festen Platz: In über 900 Einrichtungen und Diensten sowie 430 Kitas engagieren sich rund 7.160 Beschäftigte für Familien, Kinder und Jugendliche nach dem Motto „Mit uns kannst du wachsen!“
Den Appell im Wortlaut finden Sie unter: https://ots.de/4aKess
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