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Berlin (ots)
100 Tage nach ihrer bundesweiten Einführung (am 29. April) gewinnt die elektronische Patientenakte (ePA) nur langsam an Bedeutung. Eine Befragung der dpa bei der Techniker Krankenkasse (TK), den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Barmer hatte ergeben, dass nur 1,2 Millionen von 44 Millionen angelegten Akten von den Versicherten aktiv genutzt werden.
Diesen Trend bestätigt eine von Pharma Deutschland in Auftrag gegebene repräsentative Civey-Umfrage: Über 75 Prozent der Befragten gaben an, die ePA zu kennen – ein Wert, der bereits seit April 2025 nahezu unverändert bei 74 Prozent liegt. Zwar ist der Anteil der tatsächlichen Nutzenden Personen in den vergangenen 100 Tagen von 11,9 auf 16,2 Prozent gewachsen, bleibt aber damit weiter auf einem insgesamt niedrigen Niveau.
Zentrale Hürden für die Nutzung sind nach Ansicht von Pharma Deutschland eine komplizierte Registrierung für Versicherte, technische Probleme sowie unzureichende Informationen. Hinzu kommt, dass viele Versicherte mit dem digitalen Umfeld des Gesundheitswesens nach wie vor wenig vertraut und unsicher sind. Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, kommentiert: „Der nur langsame Anstieg der Nutzerzahlen zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen zur Aufklärung viele Versicherte nicht erreicht haben. Offenbar konnte die bestehende Reserviertheit gegenüber der ePA in den ersten drei Monaten nicht abgebaut werden. Für viele Versicherte scheint der konkrete Mehrwert der elektronischen Patientenakte im Alltag noch nicht greifbar.“
Für Pharma Deutschland ist die ePA ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Mittel- bis langfristig wird sie Versorgung und Therapie deutlich effizienter machen. Der Verband setzt sich für eine konsequent patientenzentrierte Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte ein – mit dem Ziel, Versorgung, Prävention und Forschung besser miteinander zu vernetzen und einen echten Mehrwert für Patientinnen und Patienten zu schaffen.
„Dass die Nutzerzahlen der ePA zunächst nur langsam steigen, mag auf den ersten Blick enttäuschend erscheinen. Entscheidend ist es jetzt, geduldig zu bleiben und gemeinsam noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, um das riesige Potenzial, das eben gerade in der flächendeckenden Nutzung der ePA liegt, auch zu nutzen. Denn wenn es gelingt, die medizinischen Informationen strukturiert zusammenzuführen, profitieren alle: Versicherte erhalten wertvolle Transparenz über ihre Gesundheit. Ärztinnen und Ärzte werden entlastet, Doppeluntersuchungen und Informationslücken können vermieden werden. Das macht die Versorgung effizienter, erleichtert Prävention und ist die Grundlage für ein modernes, patientenorientiertes Gesundheitssystem“, so Brakmann weiter.
Zugehörige Tabelle finden Sie im angehängten PDF.
Hinweis zu den Ergebnissen:Grundgesamtheit: Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren; Statistischer Fehler: 2,5 %; Stichprobengröße gesamt: 5.000; Befragungszeitraum: 01.07.2025 – 31.07.2025; alle Daten werden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmenden erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.
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Im Auftrag von Pharma Deutschland führt das Meinungsforschungsinstitut Civey seit Januar 2025 ein kontinuierliches Live-Monitoring zur individuellen medizinischen Versorgungssituation sowie zu Erfahrungen im Kontext pharmazeutischer Themen durch. Die Anzahl der Antworten, die stellvertretend für die Grundgesamtheit in der Stichprobe zur Berechnung des repräsentativen Ergebnisses berücksichtigt werden, liegt bei 5.000 Befragten bundesweit und bei rund 800 für den Landesverband Bayern. Die erhobenen Daten werden nach den sechs Landesverbänden von Pharma Deutschland differenziert analysiert. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit. Für die Berechnung regionaler Ergebnisse nutzt Civey Small-Area-Methoden mit einem Echtzeit-Modell. Dazu werden die Ergebnisse auf Basis einer modellbasierten, statistischen Methode für kleine Datenräume erhoben. Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie auf unserer Webseite.
Der Pharma Deutschland e.V. ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die in Pharma Deutschland e.V. organisierten Unternehmen tragen maßgeblich dazu bei, die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern. So stellen sie fast 80 Prozent der in Apotheken verkauften rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel sowie einen Großteil der stofflichen Medizinprodukte für die Patientinnen und Patienten bereit. Unter www.pharmadeutschland.de gibt es mehr Informationen zu Pharma Deutschland.
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