• 18. Mai 2025

Bei einem spontanen Spitzentreffen in Rom haben US-Vizepräsident JD Vance und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen den gemeinsamen Wunsch nach einer Besserung der Beziehungen unterstrichen.

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Mai 18, 2025

„Hoffentlich wird das der Beginn von langfristigen Handelsgesprächen und langfristigen Handelsvorteilen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten“, sagte Vance zum Auftakt des Gesprächs, das Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni anlässlich der Amtseinführung von Papst Leo XIV. organisiert hatte.

Zwischen den USA und Europa hatte es in den vergangenen Wochen teils heftige Verstimmungen gegeben. Hintergrund war vor allem die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, unter anderem die EU mit Zöllen zu belegen. Nach heftigen Protesten und Turbulenzen auf den Aktien- und Finanzmärkten hatte Trump diese im April für 90 Tage ausgesetzt. Die EU zeigt sich bereit, entschiedene Maßnahmen gegen US-Zölle zu ergreifen, sollten die Verhandlungen scheitern. Dazu sollen unter anderem Gegenzölle gehören.

Vance erwartet „großartige Diskussion“

Von der Leyen sagte, dass Dokumente ausgetauscht worden seien. „Nun ist wichtig, dass unsere Experten tief eintauchen und die Details durchgehen. Jeder weiß, der Teufel steckt im Detail. Aber was uns eint ist, dass wir am Ende einen guten Deal haben wollen für beide Seiten“, sagte sie. Die Kommissionschefin unterstrich, dass die EU und die USA die größte Handelspartnerschaft der Welt mit einem Umfang von jährlich rund 1500 Milliarden Dollar haben.

Europa und die einzelnen Länder seien wichtige Verbündete der Vereinigten Staaten, sagte Vance. „Natürlich haben wir Meinungsverschiedenheiten – so wie es bei Freunden manchmal ist – bei Themen wie dem Handel.“ Aber es gebe auch Einigkeit in anderen Feldern, an denen weiter gearbeitet werden müsse. „Ich freue mich auf das Gespräch“, sagte er. „Ich glaube, das wird eine großartige Diskussion.“

Von der Leyen über Ukraine: Nächste Woche „entscheidend“

Von der Leyen ergänzte, dass neben den Handels- und Zollfragen auch andere Themen wie die Ukraine zur Sprache kommen sollen. Dabei lobte sie den Einsatz der USA und prognostizierte: „Ich denke, die nächste Woche wird entscheidend.“ Für Montag ist ein Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant, der seit mehr als drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

Meloni äußerte sich hoffnungsvoll, dass mit dem Dialog in Rom diplomatisch „ein Neustart“ zwischen Washington und der EU vollzogen werden kann. „Die Beziehung von Europa und den USA sind fundamental für den Westen, der Einigkeit und Stärke behalten will und weiterhin in der Lage sein muss, einen Weg vorzugeben“, sagte sie.

Vance adelt Meloni als „Brückenbauerin“

Vance lobte Meloni explizit und sagte, er und Präsident Trump würden in ihr eine „Brückenbauerin“ sehen zwischen den USA und Europa. Die Regierungschefin in Rom war zuletzt diplomatisch etwas außen vor gelassen worden, unter anderem bei den Gesprächen um eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine.

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Author: [email protected]

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