Haya Schulmann beklagt, dass eine Moderatorin des öffentlich-rechtlichen Hessischen Rundfunks „Bäääääh“ gesagt habe, als sie sagte, dass ihr Name jüdisch sei. Sie beruft sich dabei auf ein Vorgespräch für eine Sendung. Die Untersuch ergab nun – Überraschung! Kein Fehlverhalten der türkischstämmigen HR-Moderatorin.
Haya Schulmann, Professorin für Cybersicherheit an der Goethe-Universität Frankfurt, hatte auf LinkedIn den Vorwurf erhoben, von einer Moderatorin des öffentlich-rechtlichen Formats „Hallo Hessen“ rassistisch und antisemitisch beleidigt worden zu sein. Laut Schulmann kam es beim Vorgespräch zu einer Schalte zu folgender Situation: „Wir unterhielten uns zunächst freundlich, bis die Moderatorin, die türkischer Abstammung ist, fragte, woher mein Name stamme. Als ich mit ‚Israel‘ antwortete, reagierte sie entsetzt mit einem ‚Bäääääh‘ und streckte die Zunge heraus. Danach sagte sie kein Wort mehr, und ich wurde stummgeschaltet.“
Auf Nachfrage erklärte die Redaktion, die Moderatorin habe es nicht so gemeint und Schulmann habe es falsch verstanden. Die Angelegenheit sei geklärt worden, jedoch habe es weder von der Redaktion noch von der Moderatorin eine Entschuldigung gegeben. Obwohl Schulmann den Namen der Moderatorin nicht nannte, ist die Sendung vom 28. Januar in der Mediathek einsehbar, in der die türkischstämmige Selma Üsük moderiert hat.
Eine unabhängige Untersuchung kommt nun zu dem Schluss, dass kein Fehlverhalten vorliege. Schulmann bleibt aber bei ihrer Darstellung.
Der Sender teilte indes mit, intern darüber beraten zu wollen, „wie wir Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern besonders achtsam begegnen können.“ Es hieß darüber hinaus: „Zugleich verwehren wir uns nachdrücklich gegen die seitdem in der Öffentlichkeit erfolgte Vorverurteilung unserer langjährigen, geschätzten Kollegin und des gesamten Teams. Das Ausmaß an öffentlicher Hetze gerade in den sozialen Medien ist unerträglich.“
Nachdem Haya Schulmann diffamiert dasteht, erklärt der öffentlich-rechtliche Zwangsbeitragssende, man habe „justiziable Hasskommentare“, 43 an der Zahl, zur Anzeige gebracht.
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch