Im vergangenen Jahr lag die Übernahmequote einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge bei 79 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2010. Damals lag die Quote noch bei 61 Prozent. Zugleich sank die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit 2010 um 14 Prozent auf zuletzt 471.000.
Anstieg in allen Branchen
Besonders gute Übernahmechancen hatten Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen, im Bereich Verkehr und Lagerei, in der öffentlichen Verwaltung sowie in der Energie- und Wasserversorgung. Dort wurden rund 90 Prozent der Absolventinnen und Absolventen übernommen. Die niedrigste Übernahmequote verzeichnete hingegen die Land- und Forstwirtschaft mit 60 Prozent. In allen Branchen war 2024 ein Anstieg zu verzeichnen – am deutlichsten mit einem Plus von 36 Prozent im Bereich Erziehung und Unterricht.
„Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels gehen Betriebe in diesen Bereichen offenbar häufiger Kompromisse bei der Übernahme ein“, erklärte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Trotz der verbesserten Übernahmechancen bleibe die Besetzung offener Ausbildungsplätze schwierig. 2024 sei etwa jede dritte Ausbildungsstelle unbesetzt geblieben. Zwar sei der Anteil der unbesetzten Stellen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, liege mit 33 Prozent aber weiter auf hohem Niveau.
Fachkräftemangel verstärkt sich selbst
„Obwohl die Nachfrage von Jugendlichen nach einer dualen Ausbildung zuletzt wieder gestiegen ist, bleibt die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen deutlich über dem Vor-Corona-Niveau“, sagte IAB-Forscherin Ute Leber. Ein zentraler Grund: Vielen Betrieben fehlten die personellen Ressourcen, um selbst auszubilden. Der Fachkräftemangel von heute verstärke den von morgen.
Die Zahlen basieren auf dem IAB-Betriebspanel, einer repräsentativen Befragung von rund 15.000 Betrieben in Deutschland.
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