Der Fluglotsenstreik in Frankreich bremst nach Angaben von Frankreichs Verkehrsminister Philippe Tabarot über 500.000 Reisende zum Start in die Sommerferien aus. Von 1.000 zum Dienst vorgesehenen Fluglotsen beteiligten sich 272 an dem Streik, sagte der Minister dem Sender CNews. «Man muss sich klarmachen, dass gestern und heute 272 Personen in unserem Land das Wohlergehen von mehr als 500.000 Menschen beeinflussen werden. Das ist inakzeptabel.» Außer Flüge von und nach Frankreich sind auch Verbindungen betroffen, die nur über Frankreich hinwegfliegen.
Die europäische Lobbyorganisation «Airlines for Europe» (A4E) verurteilte den Streik während einer der verkehrsreichsten Momente der Sommerferien. «Dieser Streik ist untragbar. Die französische Flugsicherung verzeichnet bereits eine der schlechtesten Verspätungsbilanzen in Europa, und nun wird der Streik einer Minderheit französischer Fluglotsen unnötigerweise die Urlaubspläne Tausender Menschen in Frankreich und ganz Europa stören», sagte A4E-Geschäftsführerin Ourania Georgoutsakou.
Fluglotsen protestieren gegen Präsenzkontrolle
Frankreichs Nationaler Luftfahrtverband (FNAM) kritisierte den Ausfall Tausender Flüge, was den Fluggesellschaften Dutzende Millionen Euro an Einbußen beschere und sprach von einem unnötigen Streik. Erst vor einem Jahr sei ein kostspieliges Drei-Jahres-Abkommen getroffen worden und die Hauptforderung der streikenden Fluglotsen bestehe darin, beschlossene Maßnahmen, die die Flugsicherheit erhöhen sollen, abzuwehren. Dabei geht es um eine Präsenzkontrolle der Fluglotsen in den Kontrolltürmen.
Wie der Luftfahrtverband mitteilte, habe die französische Flugsicherung in den letzten 20 Jahren die meisten Streiktage (über 300) angehäuft, weit vor Griechenland (50 Tage) und Italien (40 Tage). Die französische Flugsicherung sei im europäischen Luftraum für ein Drittel der Verzögerungen bei der Abfertigung verantwortlich.
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