• 27. Dezember 2024

Auch Scholz will die fleißigen syrischen Bienen hierbehalten

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Dez 14, 2024
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Wie schnell das gehen kann. Bis vor kurzem mussten die syrischen Flüchtlinge offensichtlich überwiegend vom Bürgergeld in Deutschland leben. Jetzt, wo Assad gestürzt wurde, scheinen dann aber doch mehr Syrer als gedacht hier in Arbeit zu sein.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gut integrierten, arbeitenden Syrern weiterhin eine Bleibeperspektive in Deutschland bieten. Viele Syrer hätten „erfolgreich Wurzeln geschlagen hier bei uns“, sagte er in seinem Podcast „Kanzler kompakt“ am Freitag. In deutschen Krankenhäusern arbeiteten beispielsweise rund 5.000 syrische Ärzte. (Tatsächlich? Gibt es da auch genauere Zahlen?)

Manche Äußerungen der vergangenen Tage hätten die syrischstämmigen Mitbürger „tief verunsichert“, sagte der SPD-Politiker. „Deshalb will ich ihnen heute sagen: Wer hier arbeitet, wer gut integriert ist, der ist und bleibt in Deutschland willkommen. Das ist völlig selbstverständlich.“

Der innenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Gottfried Curio, hatte am Dienstag gefordert, den syrischen Flüchtlingen den Schutzstatus abzuerkennen und ihre Rückführung „unmittelbar umzusetzen“. Unionsfraktionsvize Jens Spahn hatte sich am Montag dafür ausgesprochen, syrische Flüchtlinge bei der Rückkehr in ihr Heimatland zu unterstützen.

Scholz will Geflüchteten, die hoffen, dass sie bald in ihre Heimat zurückkehren können, „unterstützen, sobald es die Lage zulässt“, wie er in seinem Podcast erklärte. „Erst die kommenden Tage, Wochen, Monate werden zeigen, in welche Richtung sich Syrien ohne Assad entwickelt.“ Gemeinsam mit den internationalen Partnern arbeite man nun daran, dass die Hoffnung der Syrer auf Freiheit für ihr Heimatland wahr wird.

Die hunderttausenden Syrer, die in Deutschland leben, hofften auf einen Wiederaufbau Syriens, so Scholz. „Manche von ihnen leben schon seit vielen Jahren hier. Die meisten haben nach Beginn des Bürgerkriegs in ihrer Heimat Zuflucht in Deutschland gefunden“, erklärte er. „Viele von uns haben ihnen geholfen, gut anzukommen: in Schulen und Sprachinstituten, in Städten und Gemeinden, in Bürgerinitiativen und Vereinen“, sagte der Kanzler. „Auf diese große Leistung unseres Landes können wir stolz sein.“

Wenn Scholz schon von „Monaten“ spricht, wissen wir, dass er „Jahrzehnte“ meint. Es sieht so aus, als ob der Noch-Kanzler so wenig Syrer wie möglich wieder in die Heimat entlassen will.

Unser nördlicher Nachbar hat da eine ganz andere Idee:

Die dänische Regierung zahlt syrischen Flüchtlingen für die freiwillige Rückkehr in ihr Heimatland jeweils bis zu 27.000 Euro und hofft auf viele Ausreisen.

Der „Bild“ (Samstagausgabe) sagte Dänemarks Integrationsminister Kaare Dybvad Bek: „Seit 2015 sind etwas mehr als 5.100 Syrer aus Dänemark ausgewandert – davon sind fast 600 Syrer mit rechtmäßigem Aufenthalt seit 2019 mit finanzieller Unterstützung im Rahmen des Rückführungsgesetzes freiwillig aus Dänemark nach Syrien zurückgeführt worden. Ich hoffe, dass angesichts der neuen Entwicklungen noch mehr Menschen von dem Angebot Gebrauch machen.“

Jeder erwachsene Syrer, der in sein Heimatland zurückkehre, erhalte durchschnittlich 200.000 dänische Kronen, sagte Bek. Das entspricht knapp 27.000 Euro. Pro Kind gibt es laut Bek 50.000 Kronen. Das entspricht 6.700 Euro. Zum Stichtag 1. Januar 2024 lebten in Dänemark rund 45.000 Einwanderer und Nachkommen syrischer Herkunft, davon rund 28.000 Erwachsene und 17.000 Kinder.

Jetzt muss man natürlich mal nachrechnen: In Deutschland leben rund 500.000 Syrer vom Bürgergeld. Würde man jedem 27.000 Euro schenken, kämen schon ein paar Milliarden zusammen. Und dafür muss eine deutsche Oma doch schon lange stricken, dafür aber mal wieder auf den Weihnachtsmarkt gehen, ohne, dass ihr irgendwelche Fahnen ins Gesicht wehen.

Und Olaf Scholz sollte sich keine so großen Sorgen machen, all zu viele Syrer zu verlieren. Wenn das Reisegeld erstmal kassiert wurde, besteht bestimmt die Möglichkeit, dass der eine oder andere nach einem kurzen Abstecher in der Heimat wieder zurück nach Deutschland kommt, um hier wieder als Chirurg zu arbeiten.

Eine Anmerkung von Tim Kellner noch, die Hoffnung macht:

Nur mal so am Rande erwähnt: 65% der #Syrer beziehen Migrantengeld. 500.000, davon 350.000 erwerbsfähig. Das war es auch schon. Weitermachen.

(Mit Material von dts)

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Author: Rasender Reporter
Journalistenwatch

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