• 23. April 2025

Ans Licht! bringt Whistleblower an die Uni Wien

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Apr. 23, 2025
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Wien (ots)

Spesenskandale und strafrechtliche Vorwürfe gegen FPÖ-Mitglieder im Fokus eines brisanten Talks

Der Verein Ans Licht! organisierte in Kooperation mit dem Podcast-Format „Scheuba fragt nach“ an der Universität Wien einen Whistleblower-Talk mit dem Titel „Fleißige belohnen?“.

Das Interesse war enorm, der Hörsaal mit 400 Sitzen war gefüllt, zahlreiche Interessierte verfolgten die VA im Livestream mit. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die beiden Whistleblower Oliver Ribarich und Alexis Pascuttini.

Ribarich, ehemaliger Bodyguard von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache, sprach detailreich und aus erster Hand darüber, wie Strache und sein direktes berufliches und persönliches Umfeld offensichtlich private Ausgaben über die FPÖ-Bundespartei, die FPÖ-Landesgruppe Wien, den Freiheitlichen Parlamentsklub und den Rathausklub abrechnete.

Pascuttini, früher Mitglied der Grazer FPÖ, ist heute Gemeinderat und Klubobmann im „Korruptionsfreien Gemeinderatsklub“ der steirischen Landeshauptstadt. Er unterstrich die Brisanz und die Wichtigkeit der heutigen Veranstaltung: „Kindesmissbrauchsbilder, Crystal Meth, ein Todesfall durch Kopfschuss, Nazi-Devotionalien, Morddrohungen, Anstiftung zum Amtsmissbrauch und ganz viel verschwundenes Steuergeld – es ist gar nicht so einfach, über alle Ereignisse der letzten Jahre zu sprechen, ohne den Rahmen einer Veranstaltung zu sprengen. Es ist einfach zu viel passiert. Dazu kommt eine Staatsanwaltschaft in Klagenfurt, deren Ermittlungen über einen langen Zeitraum hinweg von Pleiten, Pech und Pannen geprägt waren. Bekannterweise wird heute auch wegen Amtsmissbrauch gegen eine frühere Staatsanwältin ermittelt.“

Während Ribarich bereits im Zuge des Ibiza-Skandals wichtige Informationen beigesteuert hatte, so lastete auf Pascuttini seit Wochen enormer Druck, wie er selbst betont: „Ich bin heute unglaublich erleichtert, diesen Schritt unternommen zu haben. Am heutigen Abend fällt eine große Last von mir ab.“

Oliver Ribarich betont: „Wie brandaktuell die Affäre rund um HC Strache ist, zeigt der Umstand, dass sowohl er als Parteichef des Teams HC Strache, als auch der Spitzenkandidat der FPÖ Dominik Nepp, unter Strache mehrere Jahre verantwortlicher Wiener Finanzreferent, als Beschuldigte geführt werden. Die Liste der mutmaßlich Beschuldigten umfasst offenbar auch die Bundesgeschäftsführung und andere führende Parteifunktionäre.“

Ulrich Brand, Professor am Institut für Politikwissenschaft und Mitveranstalter des heutigen Abends, betont: „Es ist enorm wichtig, solche Veranstaltungen an der Universität durchzuführen und die Inhalte sowohl den Studierenden wie auch einer interessierten Öffentlichkeit zu vermitteln. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder derartige Kooperationen. Das Angebot wird mit großem Interesse aufgenommen, wie der volle Hörsaal heute Abend zeigt.“

Ursula Bittner, die den Abend für den Whistleblower-Verein Ans Licht! maßgeblich mitorganisiert hat, betont: „Uns ist es wichtig zu unterstreichen, dass wir uns nicht gegründet haben, um eine bestimmte Partei – etwa die FPÖ – zu schädigen. Wir agieren strikt überparteilich und unser Ziel ist es, Korruption und andere demokratierelevante Vergehen an die Öffentlichkeit zu bringen, egal welche politischen Parteien oder Akteur:innen darin verstrickt sind.“

Ramin Mirfakhrai, der der Öffentlichkeit als „Ibiza-Anwalt“ bekannt wurde und der ebenfalls Mitgründer von Ans Licht! ist, zeigt sich mit dem heutigen Abend zufrieden: „Das große Interesse zeigt uns, welch wichtige Rolle Whistleblower in einer lebendigen Demokratie spielen. Wir sehen uns bestärkt darin, dass wir unsere Vereinstätigkeit im Sinne eines Beitrags zur umfassenden Demokratie weiterführen werden.“

Alexis Pascuttini betont abschließend: „Ich hoffe, dass die Tatsachen, die heute ans Licht gebracht wurden, auch politische Konsequenzen haben und – wenn man an die Pleiten und Pannen bei den Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt denkt – auch zu Konsequenzen innerhalb der Justiz führen werden.“

Die Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung kann hier nachgesehen werden: https://www.streamingserver.at/20250422-anslicht/

Pressekontakt:

Ans Licht! – Verein zur Förderung von Demokratie und Transparenz
Telefon: +436649606429
E-Mail: [email protected]

Original-Content von: Ans Licht!, übermittelt durch news aktuell

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