Die Zollpolitik der US-Regierung und wachsende Sorgen vor Arbeitslosigkeit belasteten. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel zum Vormonat um 6,2 Punkte auf 50,8 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Juni 2022. Volkswirte hatten mit 53,8 Punkten gerechnet.
Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen der Verbraucher gaben stark nach. Besonders deutlich verschlechterte sich die Bewertung der Erwartungen.
„Die Erwartung, dass die Arbeitslosigkeit steigt, ist in den letzten Monaten stark gestiegen“, sagte Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage. Die Verbraucher machten sich zunehmend Sorgen, dass sie selber von Arbeitslosigkeit betroffen sein könnten.
Die Inflationserwartungen der Verbraucher stiegen auf kurze Sicht extrem deutlich an. Hauptgrund ist laut Hsu die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Auf Sicht von einem Jahr kletterten die Inflationserwartungen von 5,0 Prozent im Vormonat auf 6,7 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit dem Jahr 1991. Es war nur ein Anstieg auf 5,2 Prozent erwartet. Die längerfristigen Inflationserwartungen legten von 4,1 Prozent auf 4,4 Prozent zu.
Der Indikator der Universität Michigan misst das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter etwa 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen. Die Daten wurden vom 25. März bis zum 8. April erhoben. Die teilweise Rücknahme von Zöllen fand erst am 9. April statt und konnte daher von den Befragten nicht mehr berücksichtigt werden.
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