Lange Zeit war Amalgam Standard für Zahnfüllungen. Bereits seit dem 19. Jahrhundert verwenden Zahnärzte das graue Material und doch ist es seit jeher überaus umstritten. Denn diese Füllungen bestehen neben Silber und Zinn zur Hälfte aus Quecksilber, das in kleinen Mengen über den Speichel und die Atmung in den Körper gelangt. Immer wieder gab es deshalb Forderungen nach Verboten des Materials. Ende letzten Jahres beschränkte das EU-Parlament den Einsatz von Amalgam, verbot ihn vorerst jedoch nicht. So darf ab Juli 2018 die Füllung bei Kindern, schwer Nierenkranken, schwangeren und stillenden Frauen nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Bis 2020 prüft das Parlament, ob es ab 2030 gar keine Verwendung mehr finden soll. Patienten müssen vorhandene Füllungen aber nicht unbedingt austauschen, da kein Gesundheitsrisiko nachgewiesen wurde. Bei Beschädigungen oder einer nachgewiesenen Amalgam-Allergie besteht jedoch Grund für eine Entfernung. Mit Komposit-Füllungen gibt es gute Alternativen. Die modernen Kunststoffe lassen sich der natürlichen Zahnfarbe angleichen und sind viele Jahre haltbar, weiß Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Lingohr Kollegen.