• 22. Juli 2025

Aluminium in Kinder-Impfstoffen: Forscher finden keinen Zusammenhang mit späteren Erkrankungen [Studie]

ByMichael Klein

Juli 22, 2025
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Kein Zusammenhang zwischen der Menge Aluminium, die Kindern per Impfstoff bis zum Alter von zwei Jahren verpasst wird und nachfolgenden Krankheiten, auch nicht Autoimmunerkrankungen oder neurodegenerativen Krankheiten wie Autismus.

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Ein Ergebnis, das im Widerspruch steht, zu einer Reihe von Studien, die einen Zusammenhang zwischen Aluminium als Adjuvantie in Impfstoffen und nachfolgenden gesundheitlichen Problemen bei den geimpften Kindern hergestellt haben, etwa:

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Conklin, Laura, Anders Hviid, Walter A. Orenstein, Andrew J. Pollard, Melinda Wharton, and Patrick Zuber (2021). Vaccine safety issues at the turn of the 21st century. BMJ Global Health 6(Suppl 2): e004898.

Daley, Matthew F., Liza M. Reifler, Jason M. Glanz, Simon J. Hambidge, Darios Getahun, Stephanie A. Irving, James D. Nordin et al. (2023). Association between aluminum exposure from vaccines before age 24 months and persistent asthma at age 24 to 59 months. Academic pediatrics 23(1): 37-46.

DeStefano, Frank, Heather Monk Bodenstab, and Paul A. Offit (2019). Principal controversies in vaccine safety in the United States. Clinical Infectious Diseases 69(4): 726-731.

Karwowski, Mateusz P., Catherine Stamoulis, Larissa M. Wenren, G. Mayowa Faboyede, Nicolle Quinn, Kathleen M. Gura, David C. Bellinger, and Alan D. Woolf (2018). Blood and hair aluminum levels, vaccine history, and early infant development: a cross-sectional study Academic pediatrics 18(2): 161-165.

Mitkus, Robert J., David B. King, Maureen A. Hess, Richard A. Forshee, and Mark O. Walderhaug (2011). Updated aluminum pharmacokinetics following infant exposures through diet and vaccination. Vaccine 29(51): 9538-9543.

Movsas, Tammy Z., Nigel Paneth, Wilson Rumbeiha, Justin Zyskowski, and Ira H. Gewolb (2013). Effect of routine vaccination on aluminum and essential element levels in preterm infants. Journal of the American Medical Association Pediatrics 167(9).

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Man kann sich die Sache ganz einfach machen, und die eigenen liebgewonnenen Vorurteile damit verteidigen, dass man die Studie, die gerade aus Dänemark kommt, als „Schrottstudie“ abtut. Ein eher unwissenschaftliches Vorgehen, dessen ungeachtet ein leider verbreitetes.

SEDO

Man kann auch versuchen, das, was die Autoren aus Dänemark gemacht haben, zu verstehen und dabei wird man sehen, dass der Vorwurf, sie hätten geimpfte Kinder NICHT mit ungeimpften Kindern verglichen, der Vorwurf, der letztlich in die Bezeichnung „Schrottstudie“ mündet, nicht nur unfair, sondern vor allem unzutreffend ist, insofern den Autoren damit eine absichtliche Verzerrung ihrer Ergebnisse unterstellt wird.

Doch der Reihe nach.

Es geht um diese Studie:

Die Studie ist ein Schwergewicht unter den Studien, und es ist die erste Studie zum Thema „Aluminium in Impfstoffen“, die nicht nur auf einer breiten Datenbasis steht, sondern in der Faktoren, von denen bekannt ist, dass sie die Wahrscheinlichkeit bestimmter Kindheitserkrankungen beeinflussen, vom Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft über Vorerkrankungen der Mutter, Frühgeburt des Kindes bis zu Genen, die bestimmte Erbkrankheiten zur Folge haben, KONTROLLIERT werden. Die Kontrolle der „sonstigen Einflussfaktoren“ ist sicher nicht vollständig, und die Autoren sind die ersten, die das selbst einräumen, aber sie findet immerhin statt und das zeichnet diese Studie gegenüber den meisten anderen, die es zu Aluminium als Adjuvantie in Kinderimpfstoffen gibt, aus.

Andersson und seine Mitstreiter basieren ihre Analysen auf ALLEN Kindern, die in Dänemark im Zeitraum vom 1. Januar 1997 bis zum 31. Dezember 2018 lebend geboren wurden. Das sind 1.348.357 Kinder. Nach Abzug der Kinder, die vor ihrem zweiten Lebensjahr verstorben sind, aus Dänemark oder dem dortigen gesundheitlichen Nachweissystem verschwunden sind oder die bevor sie das Alter von zwei Jahren erreicht haben, bereits eine der 50 Erkrankungen aufgewiesen haben, für die sich die Autoren interessieren, verbleiben 1.224.176 Kinder, unter denen sich 15.237 befinden, die bis sie zwei Jahre alt werden, keinerlei Kontakt mit Aluminium in Impfstoffen haben. Das macht maximal 1,2% der Zielpopulation, die nicht notwendiger Weise ungeimpft ist, aber NICHT mit aluminiumhaltigen Impfstoffen geimpft wurde.

Die Mengenverhältnisse zeigen, wie abseitig der Vorwurf, die Autoren hätten geimpfte nicht mit ungeimpften Kindern verglichen, ist, da es so gut wie keine ungeimpften Kinder gibt. Indes, die 15.237 Kinder ohne Kontakt zu Aluminium in Impfstoffen bis zum Alter von zwei Jahren, wurden nicht aus den Analysen ausgeschlossen. Sie sind in den Analysen BERÜCKSICHTIGT. Der nächste Punkt, der den Vorwurf, der so schnell in alternativen Netzwerken aufgepoppt ist, als zumindest uninformiert erscheinen lässt.

Angesichts der Art und Weise der Daten und der Mengenverhältnisse in den Daten ist es eine grundsätzliche Entscheidung, ob man die Kinder, die keinerlei Kontakt zu Aluminium in Impfstoffen hatten, als eigene Gruppe den verbleibenden 98% gegenüberstellt oder sich nicht eine Besonderheit des dänischem Impfregimes zunutze macht, die in der folgenden Tabelle aus den Supplementary Materials zu finden ist:

Quelle: Andersson et al. (2025).

Impfregime und Impfstoffe wurden im Zeitraum, der die Grundlage der Analysen von Andersson et al. (2025) ist, 1997 bis 2018 mehrfach geändert, was dazu führt, dass Kinder aus unterschiedlichen Geburtskohorten mit unterschiedlichen Mengen an Aluminium abgefüllt wurden, ein Zustand, den die Autoren in der folgenden Abbildung sehr anschaulich darstellen:

Quelle: Andersson et al. (2025).

Welcher Forscher würde angesichts dieser Datenlage nicht auf einen Vergleich ungeimpfter und geimpfter Kinder verzichten und statt dessen die Menge der individuellen Exposition mit Aluminium zur Grundlage seiner Analyse machen, basierend auf der Hypothese, dass mit einer zunehmenden Exposition die Wahrscheinlichkeit von z.B. Autoimmun- und neurodegenerativen Erkrankungen steigen muss, wenn Aluminium auf die Häufigkeit der entsprechenden Krankheiten einen Einfluss hat.

Zudem ist für die meisten der von den Autoren berücksichtigten Erkrankungen, von Asthma über Autismus bis Hauterkrankungen und Rheuma eine Zunahme zu verzeichnen. Gibt es keinen wirklichen Zusammenhang zwischen einer mit den Alterskohorten zunehmenden Exposition zu Aluminium und der zunehmenden Häufigkeit der entsprechenden Erkrankungen, dann müsste die Wahrscheinlichkeit einer Korrelation zwischen beiden positiv verzerrt sein – was sie – das können wir vorwegnehmen, in den Ergebnissen von Andersson et al. (2025) nicht ist.

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Das einzige, was man den Autoren vielleicht vorwerfen kann, ist dass sie zum einen keinerlei Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Impfungen und Erkrankung bei den Kindern vornehmen, die vor dem Erreichen des zweiten Lebensjahres an einer der 50 von Andersson et al. (2025) berücksichtigten Krankheiten erkrankt sind. Wie das dänische Impfregime, das in der Tabelle oben abgebildet ist, zeigt, gibt es auch für Kinder, die vor dem Erreichen des zweiten Lebensjahres an einer der 50 Krankheiten erkrankt sind, genug Gelegenheit, mit einem aluminiumhaltigen Impfstoff in Kontakt zu kommen.

Indes, was noch nicht getan wurde, kann ja nachgeholt werden.

Wie dem auch sei, die Autoren haben sich dafür entschieden, die Exposition von Kindern zu Alumium mehr oder weniger als metrische Variable zu fassen und unter Kontrolle einer Vielzahl sozioökomischer und gesundheitlicher Variablen (die sich auf die Mutter beziehen) auf ihren Zusammenhang mit den 50 Erkrankungen, die sie interessieren, zu untersuchen. Das Ergebnis ist in der folgenden Abbildung zu sehen, es gibt die Gefahr an, die sich mit einem Milligramm mehr Aluminium-Exposition verbindet, an einer der benannten Krankheiten nach Erreichen des zweiten Lebensjahres und bis zum fünften Lebensjahr zu erkranken:

Quelle: Andersson et al. (2025).

Man muss nur die letzte Spalte und die Zahlen in Klammern durchgehen, um zu sehen, dass außer Atopic Dermatitis, keinerlei Ergebnis dargestellt ist, das im Bereich statistischer Signifikanz angesiedelt ist. Alle anderen Werte überschreiten die Parität (1) und stellen somit eine verminderte und gleichzeitig erhöhte Gefahr dar, ein eindeutiger Hinweis auf Rauschen bzw. im vorliegenden Fall darauf, dass die Erhöhung der Aluminiummenge, der ein Kleinkind ausgesetzt wird, um 1 mg keine Erhöhung der Gefahr mit sich bringt, an einer der dargestellten Krankheiten zu erkranken.

Die Kinder, die in keinerlei Kontakt mit Aluminium über Impfstoffe gelangt sind, sind in der Analyse berücksichtigt und bilden, wenn man so will, den unteren Rand der Wertemenge, auch wenn sie nicht explizit geimpften Kindern gegenübergestellt werden, so sind sie doch in der Berechnung als Kinder mit der Expositionsmenge O enthalten.

Die Autoren finden also keinen Zusammenhang zwischen der Menge an Aluminium, der ein Kind über Impfung ausgesetzt wurde und der Gefahr, anschließend zu erkranken. Vor diesem Hintergrund gibt es mindestens drei weitere Richtungen, in die die Forschung gehen kann vielleicht auch muss:

  • Die Kinder, die vor Erreichen des zweiten Lebensjahres an einer der Erkrankungen, die Andersson et al. (2025) berücksichtigen, erkrankt sind, müssen einer genaueren Analyse im Hinblick auf Erkrankung und Impfstatus unterzogen werden. Vielleicht arbeiten Andersson et al. bereits an diesem follow-up.
  • Die Tatsache, dass die Menge des Aluminiums, dem Kinder per Impfstoff ausgesetzt werden, keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit nachfolgender Erkrankung zu haben scheint, heißt nicht, dass Aluminium damit als Adjuvantie die Absolution erteilt wurde, es heißt nur, dass die Wahrscheinlichkeit eventueller Erkrankungen von der Aluminium-Menge nicht beeinflusst zu werden scheint. Die grundsätzliche Frage, ob Aluminium als solches und als Zusatz in Impfstoffen die Wahrscheinlichkeit von z.B. Autoimmun- oder neurodegenerativen Erkrankungen erhöht, ist davon zunächst einmal losgelöst, wenngleich die Ergebnisse von Andersson et al. (2025)  den Verdacht nahelegen, dass es keinen entsprechenden Zusammenhang gibt.
  • Schließlich bleibt die grundsätzliche Frage, in welchem Zusammenhang die in den letzten Jahrzehnten stark angestiegenden Erkrankungen von Kleinkindern an Autoimmun- oder neurodegenerativen Erkrankungen mit den immens ausgeweiteten Impfregimen steht, von diesem Ergebnis unbeeinflusst. Entsprechende Forschung ist nach wie vor eine Fehlstelle.

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Author: Michael Klein
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