• 21. Juli 2025
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Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger

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Noch ist die Brandmauer nicht gefallen, doch es gibt besorgniserregende Anzeichen des Bröckelns. Jens Spahn beispielsweise, noch in guter Erinnerung aus seiner Zeit als Bundesgesundheitsminister, hat kürzlich empfohlen, die AfD wie jede andere Bundestagspartei zu behandeln, um dann kurz darauf auf den Pfad der Tugend zurückzukehren und feierlich zu geloben, man werde sich selbstverständlich stets eng mit der SPD abstimmen. Aber auf kommunaler Ebene finden sich, man mag es kaum glauben, bereits zahlreiche Beispiele tatsächlicher Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD, insbesondere im östlichen Teil des Landes, wo man die Prinzipien „unserer Demokratie“ allem Anschein nach noch nicht verinnerlicht hat. Und nun fanden Gespräche zwischen den Vorsitzenden der AfD- und der BSW-Fraktionen des Thüringer Landtages statt – ein Dammbruch, ohne Zweifel, wo sich doch das BSW in guter demokratischer Tradition als Partner in östliche Landesregierungen einbinden ließ. Ja, man hat sogar mit dem Gottseibeiuns Thüringens, dem Übelsten der Üblen und Schlimmsten der Schlimmen gesprochen, mit Björn Höcke, der bedauerlicherweise den Posten des Fraktionsvorsitzenden der verwerflichen Partei bekleidet.

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Hier gilt es, Zeichen zu setzen und die Menschen zu informieren. Gibt es nicht hinreichend viele Äußerungen von Rechtsextremen, die ihre Menschenverachtung und ihre Rückwärtsgewandtheit dokumentieren? Sehen wir uns doch einmal an, wes Geistes Kind diese Leute sind, die manche salonfähig machen wollen. Es genügen schon die Verlautbarungen eines einzigen Mannes mit hoher politischer Funktion, um sich mit Grausen abzuwenden. Man braucht starke Nerven, um sie zu ertragen.

SEDO

1) Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen.“

2) „Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen.“

„Diese Anpassung ist gegenwärtig offensichtlich schwieriger, als sie damals war. Das hängt aber auch mit der Größenordnung zusammen. Wir haben heute in Deutschland einen so hohen Prozentsatz an zugewanderten Ausländern wie nie zuvor, insgesamt acht Millionen. Wenn es 18 Millionen wären, würde die Anpassung nicht mehr stattfinden.“

„Manche der heute bei uns lebenden Ausländer wollen jedoch keine Deutschen werden. Ich habe zum Beispiel in Bezug auf manche islamische Gläubige, die nach Deutschland gekommen sind, um hier zu bleiben, meine Zweifel, ob ein Austausch mit der deutschen Kultur im Gange ist. Nein, der Ausdruck ‚Zweifel‘ ist eine Untertreibung. Der Austausch findet kaum statt.“

3) „Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, dass sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, dass wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten.“

4) „Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden.“

„Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.“

5) „Wer die Zahlen der Moslems erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.“

„Religion ist nicht alleine ausschlaggebend, aber zum Beispiel in Ostanatolien, da spielt die Religion auf dem Dorf eine ganz große Rolle. Auch die Art und Weise, wie man in der Familie miteinander lebt, etwa die überragende Stellung des Vaters gegenüber seinen Kindern. Da werden die Töchter verheiratet gegen ihren Willen. Da muss die Ehefrau das tun, was der Mann will. Das ist eine andere Zivilisation.“

„Zuwanderung aus fremden Zivilisationen schafft uns mehr Probleme, als es uns auf dem Arbeitsmarkt an positiven Faktoren bringen kann.“

„Das sind andere Zivilisationen. NICHT wegen ihrer anderen Gene, NICHT wegen ihrer anderen Abstammung! Aber wegen der Art und Weise, wie sie als Säuglinge, als Kleinkind, als Schulkind, wie sie als Kind in der Familie erzogen worden sind.“

6) „Die Bezeichnung Weltklima-Rat ist eine schwere Übertreibung. Diese ganze Debatte ist hysterisch, überhitzt, auch und vor allem durch die Medien. Klimatischen Wechsel hat es auf dieser Erde gegeben, seit es sie gibt.“

7) „Wir wissen, dass es natürlicherweise immer Eiszeiten und Warmzeiten gegeben hat; wir wissen jedoch nicht, wie groß gegenwärtig und künftig der von Menschen verursachte Beitrag zur heutigen globalen Erwärmung ist. Die von vielen Regierungen international betriebene sogenannte Klimapolitik steckt noch in ihren Anfängen. Die von einer internationalen Wissenschaftlergruppe … bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis. Jedenfalls sind die von einigen Regierungen öffentlich genannten Zielsetzungen bisher weniger wissenschaftlich als vielmehr lediglich politisch begründet.“

Ein Abgrund von Extremismus tut sich auf. Eine multikulturelle moderne Gesellschaft ist abwegig? Und das mit Bezug auf einen archaischen Kaiser namens Otto I.? Extrem rückwärtsgewandt! Und eine Illusion der Intellektuellen soll sie auch sein, obwohl doch klar ist, dass die Realität nicht anders sein kann als bunt. Obergrenzen der Zuwanderung propagiert dieser Menschund er behauptet, Muslime, die kulturbereichernden Muslime seien an der deutschen Kultur nicht interessiert. Aber wen interessiert das, wo doch die Deutschen sich an der muslimischen Kultur orientieren sollen und nicht umgekehrt? Ein Fehler soll es gewesen sein, Gastarbeiter ins Land zu holen, die doch bekanntlich für das Wirtschaftswunder verantwortlich waren – man kann die Geschichte kaum rassistischer umschreiben. Und wie kann man nur behaupten, Zuwanderung aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika schaffe Probleme, der innere Friede sei durch eine erhöhte Anzahl muslimischer Einwohner gefährdet, weil die auswärtigen Zivilisationen nicht mit der hiesigen vereinbar seien? Das ist schlimmster völkischer und antimuslimischer Rassismus; man muss sich wundern, dass so etwas jemals veröffentlicht werden konnte.

Doch nicht nur die Auffassungen zur Migration sind gesichert rechtsextrem geprägt, auch den menschengemachten Klimawandel und seine katastrophalen Folgen glaubt dieser Mann, in Frage stellen zu dürfen. Die Debatte sei hysterisch und überhitzt, Klimawandel habe es immer gegeben und die Klimaziele seien nur politisch begründet, und nicht etwa – wie jedes Kind weiß, das einmal in den Genuss einer Fridays-for-Future-Demonstration oder eines aufgeklärten Schulunterrichts kam – rein wissenschaftlich. Wissenschaftsleugner ist er also auch noch!

Es liegt auf der Hand, dass man diesem Mann das Wort entziehen muss, es handelt sich um einen in der Wolle gefärbten Rechtsextremen, mit dem man nicht einmal sprechen darf. Selbstverständlich muss ihn das Bundesamt für Verfassungsschutz ohne Säumen unter Beobachtung stellen!

Das wird schwierig. Gesprochen haben mit dem Urheber dieser Äußerungen viele, von Präsidenten der USA bis hin zu Journalisten von ARD und ZDF. Und beobachten kann man ihn kaum noch, er ist im November 2015 gestorben.

Denn der Urheber all dieser erschreckend realistischen Äußerungen, die heutigen moralisch Linksbewegten die Zornröte ins Gesicht treiben würden, war Helmut Schmidt, ehemals deutscher Bundeskanzler und bis zu seinem Tod Mitglied der SPD.

Einst gab es Sozialdemokraten von Intelligenz und Vernunft, von Weitsicht und Integrität, von Kompetenz und Erfahrung.

Heute gibt es Lars Klingbeil.

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Thomas Rießinger ist promovierter Mathematiker und war Professor für Mathematik und Informatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Neben einigen Fachbüchern über Mathematik hat er auch Aufsätze zur Philosophie und Geschichte sowie ein Buch zur Unterhaltungsmathematik publiziert.

Bild: Screenshot Youtube

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