Er wedelte mit Geldscheinen, posierte vor Luxusautos und nannte sich selbst „Mr. Cash Money“. Die Rede ist nicht von einem Rapper – sondern von einem Mann aus Dortmund, der sich in Deutschland als Vater von 24 Kindern eintragen ließ. Keines davon war wirklich seins.
Jonathan A., eingebürgerter Nigerianer, wurde 2024 zum Symbol für ein System, das kaum jemand versteht, aber jeder bezahlen muss. Denn was wie ein Einzelfall klingt, ist in Wahrheit ein strukturelles Phänomen – das sich in Dortmund gerade mit verstörender Klarheit zeigt: Dort sind laut Bezirksregierung Arnsberg sieben Männer mit rund 122 Vaterschaftsanerkennungen bekannt. Ermittlungen laufen, doch die Masche ist simpel. Und legal – zumindest auf dem Papier.
Denn wer als deutscher oder in Deutschland lebender Mann offiziell die Vaterschaft für ein Kind anerkennt – auch wenn es in Wirklichkeit nicht seines ist – öffnet der Mutter Tür und Tor: Sie bekommt dadurch ein Aufenthaltsrecht. Das Kind: den deutschen Pass. Und der Mann? Bis zu 8000 Euro pro Anerkennung – Schwarzgeld, versteht sich.
Die großen Medien behandeln das Thema stiefmütterlich – klar, passt es doch nicht zur rot-grünen Ideologie, die in den Redaktionen alles überlagert. Die „Welt“ widmet dem Thema jetzt einen längeren Bericht – der allerdings hinter einer Zahlschranke steckt und deshalb nur für Abonnenten lesbar ist. Weil er sonst viele Menschen beunruhigen könnte? Ich finde, das Thema ist zu wichtig, um ein Schattendasein hinter einer Zahlschranke zu führen.
Masche mit System
Wie dieses Missbrauchsmodell funktioniert, haben die Behörden längst erkannt – und trotzdem viel zu lange zugeschaut. Die „Brotherhoods“, wie sie in Nigeria oder Ghana heißen, rekrutieren junge Frauen mit dem Versprechen auf ein „gutes Leben in Europa“. Die Realität beginnt meist mit Prostitution – in Libyen, Spanien, Frankreich. Wird die Frau schwanger, geht es nach Deutschland.
Hier übernimmt ein Kontaktmann der Organisation die „Vaterschaft“. Der Mann muss das Kind nicht kennen, nicht betreuen, nicht einmal sehen. Die Vaterschaftsanerkennung wird notariell beurkundet – und sobald der Stempel drauf ist, geht die Maschine los: Aufenthaltstitel für die Mutter, deutsche Staatsbürgerschaft fürs Kind. Und weil die „Väter“ keinen Unterhalt zahlen, springt das Jugendamt ein.
Besonders plastisch schildert ein Behördenbericht das Vorgehen in einem typischen Fall: „Ansprache im Heimatland – Verbringen nach Italien, Frankreich oder Spanien – nach Schwangerschaft Einreise nach Deutschland und danach Anerkennung der Vaterschaft, entweder vorgeburtlich oder nach negativem Ausgang des Asylverfahrens oder auch im Asylverfahren selbst.“ Diese Sätze stammen nicht aus einem Krimi – sondern aus der nüchternen Kommunikation zwischen Bezirksregierung und Presse.
Allein im Regierungsbezirk Arnsberg belaufen sich die jährlichen Kosten laut Bezirksregierung auf einen mittleren siebenstelligen Betrag – und wohlgemerkt handelt es sich bei dieser bekannten Zahl nur um einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle. Bundesweit schätzte das Bundesinnenministerium den Schaden 2017 auf rund 150 Millionen Euro. Seither ist die Zahl der Fälle nicht weniger geworden – höchstens die Empörung, die ohnehin gedeckelt wurde, etwa durch minimale Berichterstattung.
Zwischen 2018 und 2021 bearbeiteten die Ausländerbehörden bundesweit 1769 verdächtige Vaterschaftsanerkennungen – und erkannten in nur etwa 290 Fällen tatsächlich einen Missbrauch. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Der Grund: Ohne aktives Zutun der Ausländerbehörden bleiben die meisten Fälle schlicht unsichtbar.
Was passiert, wenn der Staat doch einmal reagiert, zeigt ein Fall aus Berlin: Dort forderte ein Jugendamt im Jahr 2024 von einem Vaterschaftsanerkenner rund 30.000 Euro zurück – für Unterhaltsvorschüsse, die er eigentlich hätte zahlen müssen. Der Mann, ein asiatischer Zuwanderer, konnte nur in Raten zurückzahlen. Solche Rückforderungen sind selten – aber sie zeigen, wie teuer das Schweigen des Staates werden kann.
Bemerkenswert ist auch, was ein Berliner Anwalt beobachtet: Die Zahl der Anerkennungen geht leicht zurück – nicht wegen der Politik, sondern weil es „immer schwieriger werde, einen Notar für die Beurkundung zu finden“. Offenbar wächst dort der Widerstand – auch ohne Gesetzesänderung. Das ist die neue, letzte Verteidigungslinie eines Staates, der systematisch versagt: das schlechte Gewissen eines Notars. Und selbst das ist nicht zuverlässig – denn wo eine Unterschrift Geld bringt, ist der Stempel oft schneller als der Verstand und der Anstand. Zumal Notare wohl auch noch Angst haben müssen, sich als „Rassist“ beschimpfen lassen zu müssen, wenn sie den Stempel verweigern.
Die Reform, die keine ist
Und die Politik? Tut, was sie am besten kann: zu spät reagieren und zu wenig ändern. Ein Reformgesetz aus dem April 2024 wurde nicht verabschiedet. Jetzt wird ein neuer Entwurf vorbereitet – mit absurden Schlupflöchern. Etwa der Regelung, dass eine Vaterschaft als unbedenklich gilt, wenn beide mindestens sechs Monate zusammenwohnen. Eine Vorgabe, die laut Behörden bereits heute „formularmäßig“ behauptet wird – mit „Aufpreis“ für den Schlepper.
Der Jurist Harald Dörig, ehemaliger Bundesverwaltungsrichter, bringt es auf den Punkt: Die Regierung schieße sich ein Eigentor. Selbst wenn eine Behörde den Missbrauch erkennt, muss sie die Vaterschaft eintragen – und zwar auch dann, wenn sie weiß, dass sie falsch ist.
Das eigentliche Drama: Es gäbe eine Lösung. Dörig fordert, den automatischen Erwerb der Staatsangehörigkeit bei solcher Vaterschaft zu streichen. Das Kind könne später eingebürgert werden – wenn tatsächlich eine soziale oder biologische Bindung bestehe. Doch dazu fehlt der politische Wille. Auch unter der CDU-geführten Regierung, in der Friedrich Merz verbal eine Trendwende versprach – aber faktisch einfach so weitermacht wie die Ampel.
Ein Land als Erfüllungsgehilfe
Es ist ein bemerkenswerter Zustand: Ein Staat, der auf Selbstbetrug hereinfällt – und ihn dann staatlich vollstreckt. Der Kindeswohl und Integrationsförderung predigt, aber gleichzeitig ein Geschäftsmodell duldet, das Frauen in die Prostitution treibt und Kinder zu Einreisepässen macht.
Und während jede Tankstellenrechnung lückenlos versteuert wird, dürfen fremde Männer notariell beurkunden, was nie stattgefunden hat – gegen Bares, auf Zuruf, mit Brief und Siegel.
Noch skandalöser als der Betrug selbst ist, dass er politisch zementiert und verwaltet wird, so als sei der Staat blind. Ein Staat, der jeden Strafzettel bei Biodeutschen strikt vollzieht und jemanden wie Querdenken-Gründer Michael Ballweg monatelang im Gefängnis schmoren und vor Gericht stehen ließ, und zwar, wie sich letztlich herausstellte, weil er 19,53 Euro für ein Parfüm und eine Hundematte über seine Firma abgerechnet hat. Da ist der Staat gnadenlos. Bei Vaterschafts-Betrug mit Millionen-Schaden schaut er weg. Weil die Täter zur Kaste der Unantastbaren gehören?
Wegsehen, Feigheit, politische Korrektheit und Dummheit scheinen die staatstragenden Tugenden im „neuen Deutschland“. „Mr. Cash Money“ posiert mit Geldbündeln vor Luxuskarossen – und zeigte damit ehrlicher als jedes Regierungsstatement, wie dieses Land heute funktioniert. Ein Mann, 24 Vaterschaften. Ein Staat, der wegschaut. Eine Politik, die Gesetze plant, wie Schlepper sie brauchen. Das nennt man in Deutschland: humanitär. In jedem anderen Land würde man es Staatsversagen nennen. Aber wenn man so etwas in Deutschland sagt, ist man ein Fall für den Verfassungsschutz. Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz – denn genau darin liegt der Kern: Das Staatsversagen ist kein Unfall. Es ist Programm.
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