Die Szene auf TikTok beginnt im Flackerlicht einer ganz normalen Schule. Vorne sitzt ein Mann mit blassorangem Haar, akkurat gefärbt wie mit Textmarker, mit runder Brille und hellblauem Pullover über dem Hemdkragen, Trauring am Finger. Er blickt in die Kamera wie in eine Sprechstunde. Dann der Satz, der Eltern schneidet wie Glas: „Sie wollten sprechen wegen Ihres Sohnes. Sie haben keinen Sohn.“ Gemeint ist: Die Tochter „lebt jetzt“ als Junge – und die Mutter soll das gefälligst akzeptieren. Weiter erklärt der Lehrer: Die Schule respektiere, was das Kind wolle; man habe mit ihm gesprochen; es sei „alt genug“, um selbst zu entscheiden, wer es ist; die Mutter solle sich „anfreunden“ – sonst werde sich ihr Kind später von ihr abwenden.
Über dem Bild liegt Text: „Wenn du dein Kind nicht lieben kannst, wenn es Regenbogen und trans ist, dann krieg keine. Sei nicht der erste Mobber deines Kindes.“ Was als Schutzbotschaft verkauft wird, ist in Wahrheit pure Ideologie: die absurde Behauptung, man könne über sein Geschlecht frei entscheiden. Niemand kann das – es sei denn, man verwechselt Biologie mit Selbstgefühl. Genau hier beginnt der Wahnsinn.
Doch das Video, das ein – auch aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen bekannter – Lehrer und TikTok-Akteur ‚Herr Schmelzer‘ aufgenommen hat, ist keine bloße Inszenierung. Schon in den ersten Sekunden blendet der Clip Kommentare ein – echte Schülerstimmen. Ein Jugendlicher schreibt: „Kannst du das meiner Mama sagen, bitte?“ Der Lehrer antwortet: „Wie ich als Lehrer vorgehen würde :)“ – und hängt sein eigenes Video an. Wenige Sekunden später ermutigt er denselben Schüler: „Halte durch 🍀. Schick ihr gerne unauffällig das Video, ich wünsche dir viel Kraft!“ Was nach einem netten Rat klingt, ist in Wahrheit eine direkte Aufforderung, die eigene Mutter heimlich mit Lehrervideos zu konfrontieren. Pädagogik wird hier zum Untergrundkanal – gegen die Eltern.
Das ist keine offene Debatte. Das ist eine Machtdemonstration. Kein Gesprächsangebot, sondern ein fertiger Bescheid. Die Rollen sind verteilt: Die Schule entscheidet, die Eltern nicken. Widerspruch wird pathologisiert („Sie stoßen Ihr Kind weg“), Loyalität wird mit einem emotionalen Messer erzwungen („sonst wendet es sich ab“). So klingt kein Schutzraum. So klingt Umerziehung.
Die Reaktionen im Netz zeigen, wie tief das Thema die Menschen berührt. „Vierzehnjährige dürfen (sinnvollerweise) keine Wohnung mieten, aber Sechsjährige sollen entscheiden können ein anderes Geschlecht zu sein und ihren Körper ein Leben lang verstümmeln zu wollen. Ich hasse diese Ideologie so sehr“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer kommentiert: „Lehrer sind Pädagogen. Lehrer sind keine Psychologen. Herr Schmelzer ist ein sehr gutes Beispiel für Selbstüberschätzung und Kompetenzüberschreitung.“ Wieder jemand erinnert sich: „Ich habe in der Schule Mathematik, Deutsch, Physik, Biologie, Chemie gelehrt bekommen. Unsere Lehrer gingen uns Kindern und Heranwachsenden nicht mit ihren Ideologien auf den Sack. Wissensvermittlung ist der Auftrag von Lehrern. Queere Gesinnungsverbreitung hat in der Schule nichts zu suchen.“ Und ein weiterer fragt sarkastisch: „Verstehe ich das richtig: Jugendliche, die unzufrieden mit sich sind und sich umbringen wollen, schickt man zum Psychologen – aber Jugendliche, die mit sich unzufrieden sind und unsicher sind mit ihrem Geschlecht, lässt man die Genitalien abschneiden statt ihnen zu helfen?“
Natürlich gibt es auch andere Stimmen. „Oh nein, jemand der Kindern sagt, dass es okay ist wie sie sind, statt ihnen einzureden, dass sie sein müssen wie du das für richtig hältst“, hält ein Nutzer entgegen. Doch der Tenor ist klar: Die Mehrheit empfindet die TikTok-Videos nicht als Schutz, sondern als Missionierung und Grenzüberschreitung.
Die Kommentare stammen von einem Tweet, in dem die familienpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion in Niedersachsen, Vanessa Behrendt, das Video auf X geteilt hat. Ihr eigener Kommentar zu dem Streifen: „Wer noch immer glaubt, dass Schulen Orte der Sicherheit sind, der schaue sich dieses Video an.“ Sie spricht von einer „gefährlichen Ideologie“, die Kinder auf eine Bahn drücke, die am Ende irreversibel sei. Ihr Punkt ist nicht subtil, aber er trifft den Kern: Wenn Pädagogen den privatesten Bereich einer Familie – Identität, Sprache, Anrede – per Ansage umdeuten, ist die Grenze von Bildung zu Bevormundung, ja Umerziehung überschritten.
„Er hat mit uns gesprochen, und für uns als Schule ist klar…“ – dieser Satz ist verräterisch. Nicht „wir hören zu“. Nicht „wir prüfen, was hilft“. Sondern: „Es ist klar.“ Ein pädagogischer Verwaltungsakt im Sinne der rot-grünen Ideologie im Klassenzimmer – inklusive moralischer Erpressung. Wer da noch fragt, steht schon im Verdacht.
Die Schule soll Kinder stärken. Sie darf Eltern nicht entmündigen. Sie darf nicht die Drohkulisse „dann wendet es sich ab“ aufbauen, um Zustimmung zu erpressen. Und sie darf nicht TikTok zur Bühne für pädagogischen Aktivismus machen, auf der Jugendliche dazu angeleitet werden, ihre Eltern „unauffällig“ zu bearbeiten. Das ist nicht modern – das ist missionarisch. Im Dienste einer verqueren, ja in meinen Augen irren Ideologie, die sich von der Realität abgewandt hat, hin zu einer absurden Utopie.
Vielleicht ist das die ehrlichste Botschaft dieses Clips: Nicht „Sie haben keinen Sohn“, sondern „Sie haben kein Veto“. Und wenn Schule so spricht, ist sie kein sicherer Ort mehr – nicht für Kinder, die wirklich Schutz brauchen, und erst recht nicht für Eltern, die sich noch als Erziehungsberechtigte begreifen.
Am Ende bleibt ein Satz, der schwerer wiegt als jede Regenbogenfahne: Aus Schutzraum wird Umerziehungslager. Und wer das für Fortschritt hält, hat die Grenze zur Indoktrination längst überschritten.
Vielleicht ist genau das die eigentliche Tragik: Statt Kindern Halt zu geben, treibt man sie in ein Labyrinth aus Ideologie, Operationen und späterer Reue. Wer das Bildung nennt, verwechselt Schule mit einem Versuchslabor.
Wer noch immer glaubt, dass Schulen Orte der Sicherheit sind, der schaue sich einmal dieses Video an. Das ist Herr Schmelzer, TikToker und Lehrer an einer Gesamtschule in Wiesbaden. Eine der Kernaufgaben des Lehrers ist ethisches Handeln, also Entscheidungen immer im Sinne des… pic.twitter.com/mjZJaHImcJ
— Vanessa Behrendt MdL (@MdlBehrendt) October 1, 2025
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Bild: Screenshot X
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