„Es wurde bisher nur falsch gemacht.“ So lautet das Mantra, wenn Sozialisten über Sozialismus reden. Doch das Falsche ist nicht das Ergebnis – es ist die Methode – it is the feature, not a bug.
Kuba: Stromausfälle sind Alltag, Internet gibt es, wenn überhaupt, nur für wenige Stunden. An der Tankstelle braucht der Normalbürger einen Termin, wer Dollar hat, fährt einfach vorbei. Zwei Klassen, geboren aus der hochgelobten klassenlosen Gesellschaft – die offiziellen Parolen von Gleichheit und Solidarität verschleiern die Machtstrukturen, die nur den Wenigen dienen. Die Menschen in der Masse stehen stundenlang in Schlangen, warten auf Lebensmittel, Medikamente, eine einfache Reparatur – der Alltag ist ein Kampf um das Notwendige.
Sowjetunion: Zentralisierung, Planvorgaben, Mangelwirtschaft führten am Ende zu Stillstand und Zerfall. Die Deutsche Demokratische (!) Republik verwaltete im Kleinformat dasselbe Schema, bis sie kollabierte. Damals gab es Wandlitz, eine Insel der Privilegierten, die feudale Programmseite des Sozialismus. Heute: Annalena in New York – eine moderne Herrschaftsinsel, eingerichtet für diejenigen, die oben sitzen, nicht für uns. Zwischen schicken Apartments, Gala-Dinners und Influencer-artigen Bagel-and-Coffee-to-go Videos wirkt alles wie eine Inszenierung der Macht, abgeschottet von der Wirklichkeit der Vielen – und gleichzeitig von der Wirklichkeit jener Vielen bezahlt; die „Vielen“ erwirtschaften das Geld, dessen Besteuerung auch die Aufwendungen für Annalena begleicht. Und sie ist nicht allein, nur lauter als andere. Die Inszenierung von Partizipation und Offenheit verdeckt die abgeschottete Realität der Herrschaftsinsel.
Und es sind keine Einzelfälle: Venezuela, einst ein sehr reiches Land in Lateinamerika, versank in Hyperinflation, Mangel und Massenflucht. Angola – verarmt trotz Ölreichtum, geplündert durch sozialistische Parteieliten. Die Demokratische (!) Republik Nordkorea hält ihr Volk in Mangel, Überwachung und Zwang. Mosambik, Simbabwe, Nicaragua – überall ähnliche Muster: leere Regale, improvisierte Märkte, Menschen der Masse, die für die Grundversorgung kämpfen. Kein Unfall, kein unglücklicher Umstand – es ist die Struktur.
Immer wieder dieselbe Schleife: Die Utopie wird beschworen, die Realität widerspricht, das System bricht – und zurück bleibt das Mantra: „Es wurde bisher nur falsch gemacht.“
„Richtig“ ist der letzte Schutzschild, der immer hochgehalten wird, ein leeres Wort, ein Container ohne Fracht, in dem man alles versprechen kann: Gleichheit. Wohlstand. Freiheit. Rettet die Bienen. Nur liefern kann niemand.
Es klingt wie jene Parole: „Wind und Sonne stellen keine Rechnung.“ Natürlich. Aber ein Kohleflöz hat auch noch nie die Hand aufgehalten und eine Ölquelle verschickt ebenfalls keine Mahnungen. Bezahlen muss man für die Infrastruktur, für das Netz, für die Technik. Nicht die Natur schreibt die Rechnung, sondern die Wirklichkeit – und die fällt regelmäßig höher aus, als es die Verheißung gestattet. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wurde den Leuten hier in Deutschland übrigens erzählt: Wenn wir Atomstrom haben, dann ist der kostenlos! Und nur ganz nebenbei: Der umweltschonendere und wesentlich sicherere Thoriumreaktor, eine deutsche Erfindung, wurde abgesägt, weil er kein waffenfähiges Material erzeugt…
Genau so im Sozialismus: Es sind nicht nur die Kosten, sondern die Anreize. Das Kobra-Problem in Großformat: Behördliche Vorgaben setzen Regeln, Belohnungen oder Verbote und die Menschen reagieren vorhersehbar – sie schaffen Schlupflöcher, umgehen Verbote, produzieren Fehlverhalten. Bürokraten züchten Kobras, Funktionäre züchten Mangel, Parteieliten plündern die Ressourcen – und am Ende beißt die Schlange zurück. Oder sich in den eigenen Schwanz.
Das, was sichtbar wird – Mangel, Verfall, Repression, eine privilegierte Kaste neben einer verarmten Masse – ist nicht das Versehen, sondern das logische Produkt sozialistischer Politik. Das Versprechen bleibt eine Illusion, die Wirklichkeit bleibt die Rechnung.