• 19. August 2025

Der Deutsche Bauernverband rechnet in seiner Erntebilanz 2025 mit einer durchschnittlichen Getreideernte.

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Aug. 19, 2025

Mit 43,5 Millionen Tonnen liege die erwartete Gesamterntemenge über den schlechten Ergebnissen der letzten zwei Jahre (2024: 39 Millionen Tonnen), teilte der Verband am Dienstag mit. Gleichzeitig liegen je nach Region und Standort bei den meisten Kulturen sehr große Ertragsspannen vor. Auch haben in vielen Regionen die Qualitäten zum Teil erheblich unter den wochenlangen, teils sehr intensiven Niederschlägen gelitten. Nach den aktuellen Zahlen liegt die Erntemenge der wichtigsten Kultur, dem Winterweizen, mit 21,7 Millionen Tonnen deutlich über der des Vorjahres (2024: 17,8 Millionen Tonnen).

Dies liegt sowohl an besseren Erträgen pro Hektar als auch an der deutlichen Ausweitung der Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere beim Winterweizen sind jedoch die Qualitäten teilweise ungenügend: So sind die Fallzahlen nach den anhaltenden Niederschlägen zum Teil eingebrochen. Und auch bei den Proteingehalten zeichnen sich deutliche Ausschläge nach unten ab – insbesondere in den „roten Gebieten“. Bei der Wintergerste zeigt sich ebenfalls ein etwas positiveres Bild als im Vorjahr: Die diesjährige Erntemenge liegt mit 9,3 Millionen Tonnen über dem Vorjahreswert von 8,9 Millionen Tonnen. Die Winterrapsernte erreicht mit einer Gesamterntemenge von 3,85 Millionen Tonnen ein etwas besseres Niveau als im Vorjahr (3,6 Millionen Tonnen). Insgesamt bezeichnete Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied die diesjährige Getreideernte jedoch erneut als Zitterpartie. „Der anhaltende Niederschlag während der eigentlichen Erntezeit hat auch in diesem Jahr die Arbeit von uns Landwirten erheblich behindert“, sagte er. Die Mähdrescher seien zum Teil tage- bis wochenlang auf dem Hof stehen geblieben, wodurch das bereits reife Getreide deutlich länger auf dem Feld verblieben sei. „Dies führte stellenweise zu deutlichen Qualitätseinbußen.“ „Zusätzlich kam es durch die ausgeprägte Trockenheit im Frühjahr im Nordosten des Landes zu Ertragseinbußen“, so Rukwied weiter. „Auch wenn die Erntemenge endlich einmal wieder im durchschnittlichen Bereich liegt, macht sie doch erneut die spürbaren Folgen des Klimawandels deutlich.“ Auch die zunehmenden Einschränkungen beim Pflanzenschutz verschärfen nach Einschätzung Rukwied die Herausforderungen im Ackerbau weiter. „Der starke Schädlings- und Infektionsdruck in diesem Jahr zeigt deutlich, wie wichtig es ist, Pflanzen ausreichend schützen zu können“, sagte er. „Effektiver Pflanzenschutz ist eine zwingende Voraussetzung für sichere und gesunde Lebensmittel“, so der Bauernverbandspräsident weiter. In mehreren Kulturen sei bereits eine ernstzunehmende Gefährdung der Versorgungssicherheit erkennbar. Bei anderen Kulturen wie beispielsweise Kartoffeln sowie verschiedenen Obst- und Gemüsearten zeichnet sich ein heterogenes Bild ab. Teilweise konnten laut Bauernverband „zufriedenstellende Erträge“ erreicht werden – wie etwa bei Frühkartoffeln oder Kirschen. Bei anderen Kulturen wiederum konnte lediglich eine durchschnittliche Ernte verzeichnet werden. Herbstkulturen wie Mais, Zuckerrüben und weitere Gemüsekulturen wie Kohl konnten von den Niederschlägen profitieren. Auch der Importdruck nimmt insbesondere im Bereich Obst und Gemüse zu. Zusätzlich erschweren dem Bauernverband zufolge auch hier steigende Arbeitskosten durch den Mindestlohn sowie Einschränkungen beim Pflanzenschutz die Lage vieler Betriebe. Vor allem im Apfel- und Salatanbau treten derzeit massive Probleme mit Krankheiten und Schädlingen auf. Und auch die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich immer weiter im Bundesgebiet aus und sorgt damit für Herausforderungen, da die Handlungsmöglichkeiten der Landwirte nach wie vor eingeschränkt sind.

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Author: [email protected]

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