• 23. Juli 2025

Wie Vicky Leandros mit der Weidel-Ausladung den Gesinnungsterror entlarvt

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Juli 23, 2025
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Die Oppositionsführerin soll ein Konzert besuchen – nicht als Rednerin, nicht als Sponsorin, nicht als Teil des Programms. Einfach als Zuschauerin. Doch das genügt, um einen Skandal auszulösen. Denn Alice Weidel war eingeladen. Und Vicky Leandros wollte das nicht hinnehmen.

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Die Fakten sind schnell erzählt – und mein brillanter Autor, Professor Thomas Rießinger, hat sie bereits überaus treffend auf meiner Seite kommentiert: Die Sängerin Vicky Leandros sollte bei den Schlossfestspielen von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis auftreten. Als sie erfuhr, dass auch Alice Weidel unter den geladenen Gästen war – nicht als Rednerin, nicht als Sponsorin, nicht als Teil des Programms, sondern einfach als Zuschauerin – forderte Leandros deren Ausladung. Und bekam ihren Willen. Die Fürstin knickte ein, Weidel wurde ausgeladen. Leandros erklärte die Ausgrenzung der Oppositionsführerin allen Ernstes damit, sie stehe für Vielfalt, Toleranz und Menschenwürde.

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Und genau wegen dieser Begründung habe ich mich entschlossen, das Thema noch einmal aufzudröseln – über den Einzelfall hinaus. Weil der Fall Vicky Leandros so symptomatisch ist, so typisch. Denn viel absurder als durch die Sängerin lässt sich die Realität kaum verdrehen. Doch diese Absurdität ist Alltag. Reihenweise werden in unserem Land unter Berufung auf Toleranz Andersdenkende ausgeschlossen. Wer das tut, zeigt nicht „Haltung“, wie das im neudeutschen Polit-Sprachgebrauch heißt – sondern Verachtung. Verachtung für Menschen, die eine andere Meinung haben. Und das ist genau das Gegenteil der Toleranz, die sich diese verlogenen „Toleranz“-Ritter moralbesoffen selbst bei jeder Gelegenheit bescheinigen. 

Wer sich Vielfalt auf die Fahnen schreibt, aber nur Gleichgesinnte duldet, versteht weder Demokratie – in ihrem ursprünglichen Sinne, nicht in der pervertierten Bedeutung, die sich heute durchgesetzt hat – noch Anstand. Das neue „moralische“ Deutschland zeigt sich hier in seiner ganzen Schizophrenie: Die selbsternannten Guten kämpfen gegen Hass – und hassen dabei mit Inbrunst. Die selbsternannten Anständigen verteidigen das, was sie für „Demokratie“ halten – aber nur gegen die Falschen. Die Sängerin als Zensorin, die Fürstin als Gesinnungsbeauftragte, das Publikum als gesäuberte Zone.

Noch absurder als Leandros’ Begründung war allerdings die Reaktion der Gastgeberin. Denn eingeladen hatte nicht die Sängerin – sondern die Fürstin. Und wer selbst einlädt, sollte auch den Mut haben, dazu zu stehen. Doch Gloria von Thurn und Taxis entschied sich nicht für ihre Gäste, sondern für die Sängerin. Ob aus Opportunismus, aus Angst vor einem Eklat oder aus purem Reflex – am Ende bestimmte nicht mehr die Gastgeberin, wer willkommen ist, sondern die Diva. Es wäre konsequent gewesen, Leandros freundlich mitzuteilen: Wer nicht bereit ist, vor allen eingeladenen Gästen aufzutreten, darf sich gern wieder abmelden. Aber auch diese Form von Haltung – im ursprünglichen Wortsinn, nicht in der rot-grün pervertierten Bedeutung à la ARD-Restle & Co. – scheint völlig aus der Mode gekommen zu sein.

All das erinnert mich schmerzhaft an das, was ich im postsowjetischen Russland erlebt habe. Zwar herrschte dort – anders als im heutigen Deutschland – nicht durchgängig die Angst, im falschen Moment das Falsche zu sagen. Auch das vorsorgliche Distanzieren war seltener, das moralische Niederbrüllen abweichender Meinungen weniger ritualisiert. Was aber fast identisch ist – und was mich bis heute verfolgt – ist die Allgegenwart der Lüge. Nicht die eine große Unwahrheit, sondern das tägliche, systematische Umdeuten. Eine Sprache, die nicht mehr benennt, sondern verschleiert. Eine Wirklichkeit, die nicht mehr abgebildet, sondern ersetzt wird. All das erinnert mich eins zu eins an das, was wir heute in Deutschland erleben – und was ich lange für eine Spätfolge des Sozialismus hielt. Vielleicht ist das zu eng gedacht. Wahrscheinlich ist es die Begleiterscheinung jedes Systems, das sich selbst für unfehlbar erklärt: Die Allgegenwart der Lüge.

In Putins Russland wurde ein brutaler Angriffskrieg zur „militärischen Spezialoperation“ verklärt – als sei es ein chirurgischer Eingriff im Weltethos. Bomben auf Kiew sind angeblich „Schutzmaßnahmen“, zivile Opfer „inszenierte Provokationen“. Wer das benennt, ist kein Bürger mehr, sondern ein „ausländischer Agent“. Ganze Gesetze wurden rückwirkend geschaffen, um kritische Stimmen aus der Realität zu löschen. Nicht weil die Wahrheit fehlt – sondern weil sie stört.

Diese Art des Sprechens ist nicht nur Propaganda. Sie ist Schutzschild, Waffe und Identitätsersatz zugleich. Und sie durchdringt alles: die Nachrichten, die Schule, die Gespräche auf der Straße. Irgendwann wurde die Lüge nicht mehr das Gegenteil der Wahrheit, sondern ihre Alternative. Man weiß, dass etwas nicht stimmt – ein großer Gegensatz zu Deutschland. Aber man sagt es nur im Freundeskreis – auch das ein Kontrast zu uns. Man glaubt nicht an die offizielle „Wahrheit“ – aber man spielt mit. Während es bei uns zu viele glauben.

Und genau diese Mechanismen – nur eben mit deutscher Gründlichkeit, ja Fatalität statt mit russischer Gelassenheit – machen mir große Angst, wenn ich heute auf unser Land blicke. Auch hier wird Sprache systematisch verschoben: Kontrolle heißt jetzt „Verantwortung“. Gesinnungsprüfung nennt sich „Zivilcourage“. Eine Ausladung wird zur „klaren Haltung“, ein Sendeverbot zum „Schutz der Demokratie“, eine selektive Strafverfolgung zur „Stärkung des Rechtsstaats“. Es ist dieselbe Technik – nur mit freundlicherer Stimme.

Was mich daran so beunruhigt: Diese Form der Lüge ist nicht auf Parteitage oder Redaktionen beschränkt. Sie ist in die Alltagskultur eingesickert. In Pressemitteilungen, in Behördensprache, in Talkshows, in Schulbücher, in Werbekampagnen. Und je offensichtlicher sie wird, desto aggressiver wird sie verteidigt – als wäre das Eingeständnis eines Widerspruchs schon der erste Schritt in den Abgrund. In Russland war es irgendwann egal, ob etwas wahr war – entscheidend war, ob es laut gesagt werden durfte. Heute frage ich mich oft, ob wir an genau diesem Punkt wieder angekommen sind. Und ob wir aus der Vergangenheit wirklich etwas gelernt haben – oder sie nur auswendig rezitieren, mit anderem Lack, anderen Vorzeichen – aber gleichem Wesen.

Heute nennen wir das Cancel Culture, manchmal auch einfach Zivilcourage. Aber der Mechanismus ist derselbe: Wer nicht ins Weltbild passt, wird ausgeladen, abbestellt, geächtet. Und wer dagegen protestiert, ist automatisch verdächtig. Selbst das Publikum wird politisch vermessen. Demokratisch gewählt? Reicht nicht. Falsche Partei? Dann raus. Die kognitive Dissonanz ist greifbar: Auf den Demonstrationen gegen die AfD wird für “Vielfalt” geworben und Hass verurteilt – mit Plakaten, auf denen steht: “Ganz Berlin hasst die AfD”. Auf der Bühne singt Leandros für die Menschenwürde – und entscheidet, wer sie verdient.

Wahrscheinlich geht es am Ende gar nicht mehr um Politik, sondern nur noch um Distinktion. Um das beruhigende Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen. Böse ausgedückt: Um Moralbesoffenheit, um ein Gefühl der Überlegenheit. Wie schon bei den Großvätern. Nur im rot-grünen statt braunen Gewand. Nur mit Moral statt Rasse. Aber mit der gleichen Denkstruktur.

Wer Alice Weidel nicht neben sich dulden will, zeigt vor allem eins: Dass die eigene Überzeugung nicht stark genug ist, eine andere zu ertragen. Und dass der moralische Glanz allzu oft nur die Spiegelung der eigenen Angst ist. Angst vor Abweichung. Angst vor Konsequenz. Angst davor, dass andere vielleicht doch nicht ganz so böse sind, wie man es sich eingeredet hat.

Das neue Deutschland ist stolz auf seine Offenheit – und schließt die Türen. Es liebt die Vielfalt – aber nicht bei anderen Meinungen. Es verehrt Künstler – solange sie die richtigen Texte singen. Und wenn ein falscher Name auf der Gästeliste steht, wird aus einem Konzert ein Tribunal.

Früher sagte man: Die Gedanken sind frei. Heute muss man hinzufügen: Aber nur, solange es die richtigen sind. Es ist traurig, dass die ganze „Vergangenheitsbewältigung“ die Deutschen in ihrer Mehrheit nicht davor bewahrt hat, wieder genau auf dieselben Mistgabeln des totalitären Denkens und des Überlegenheitsgefühls zu treten wie ihre Vorfahren.

Wer abweicht, wird aussortiert – wie früher von den Großvätern. Nur diesmal mit Haltung statt Uniform.

Offiziell heißt es: Nie wieder. Und in Wahrheit? Schon wieder – nur im neuen, „besseren“ Kostüm.

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