• 4. Juli 2025

Kölner Bäder-Skandal: Sind Ausländer häufiger kriminell auch gegen Frauen?

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Juli 3, 2025
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Große Empörung von „Bild“ bis „Nius“ über die Erneuerung einer Plakatkampagne der Kölner Bäder unter anderem gegen sexuelle Belästigungen, die schon 2024 für Aufsehen sorgte, weil die Darstellungen die Realitäten offenbar bewusst verzerren.

Das Bild eines grabschenden blonden Mannes gegen eine farbige Frau sei, so etwa Polizeigewerkschaftsvize Manuel Ostermann via X, „lediglich aus Furcht vor den empörten Rufen von Links entstanden (Rassismus)“.

Bleiben wir in Köln. Wie sieht es dort tatsächlich aus? Der Anteil der Ausländer an der Kölner Gesamtbevölkerung stieg von 8,5 Prozent in 1970 auf 19,4 Prozent aktuell. Der Migrationshintergrund ist mit Blick auf Kriminalstatistiken nicht erfasst.

Im Herbst 2024 berichtete der WDR, dass der Andrang auf Einbürgerung in Köln mittlerweile so hoch sei, dass es 16 Monate Wartezeit gebe. Damals saßen die Beamten vor einem Berg von 8000 Einbürgerungsanträgen. Was bekannt ist: In Köln haben über 40 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund.

Zurück zur Eingangsfrage: Wie berechtigt ist der Vorwurf einer Verzerrung der Täter entlang der Plakatkampagne der Kölner Bäder? Um diese Frage zu beantworten, kann ein Blick in die Kölner Kriminalstatistik 2024 hilfreich sein.

Hier eine Auswahl von Delikten und die Verteilung zwischen Deutschen und Nichtdeutschen. Eine Unterscheidung nach Migrationshintergrund wird auch in Köln nicht getroffen. Gemessen am Migrationshintergrund der Kölner insgesamt kann man eine nicht unerhebliche Zahl von deutschen Tätern mit Migrationshintergrund nicht ausschließen. Ebenfalls wichtig zu wissen: Das Dunkelfeld ist hoch. Die Statistiken geben nur Auskunft über angezeigte Fälle, in denen die Kölner Polizei auch involviert war.

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Zum Tatmittel Messer wurden im Zuständigkeitsbereich der Kölner Polizei insgesamt 686 Tatverdächtige ermittelt, 50,15 Prozent der Tatverdächtigen waren nichtdeutsch (Vorjahr: 50,94 Prozent). 213 der Personen, die Opfer beim Tatmittel Messer wurden (854), erlitten dabei leichte Verletzungen (24,94 %). 59 Opfer wurden schwer verletzt (6,91 %). 4 Opfer wurden getötet.

Zu den Delikten der Straßenkriminalität wurden insgesamt 6.030 Tatverdächtige ermittelt. 47,10 Prozent der Tatverdächtigen waren nichtdeutsch (Vorjahr: 46,97 Prozent). Zur Straßenkriminalität zählen unter anderem sexuelle Belästigung, Straftaten aus Gruppen, Raubüberfälle, gefährliche und schwere Körperverletzung, Sachbeschädigungen und Diebstahl.

In Köln wurden in 2024 344 Tatverdächtige bei Vergewaltigungen ermittelt, 489 Personen bei Kinderpornografie und 268 Verdächtige bei sexuellem Missbrauch von Kindern. 37,44 Prozent der Tatverdächtigen waren nichtdeutsch (Vorjahr: 35,74 Prozent).Zu den Raubdelikten wurden insgesamt 954 Tatverdächtige ermittelt, davon waren 51,68 Prozent der Tatverdächtigen nichtdeutsch (Vorjahr: 50,05 Prozent).Zu den Körperverletzungsdelikten wurden insgesamt 11.604 Tatverdächtige ermittelt. 40,48 Prozent der Tatverdächtigen waren nichtdeutsch (Vorjahr: 40,66 Prozent).

Oliver Huth, NRW-Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), erklärte zur Ausländerkriminalität 2024, auch kulturelle Faktoren wären als Grund auszumachen: „Viele Zugewanderte sind in strengen patriarchalen Strukturen aufgewachsen.“ Das spiegele sich auch im Konfliktverhalten und somit in der Kriminalstatistik wider.

Aber Köln bietet nicht nur Plakate gegen verharmlosend „Grabscher“ genannte sexuelle Straftäter, es gibt noch einen weiteren Lösungsansatz: Frauen, die nicht angegrabscht werden wollen, sollen halt die Frauenbadetage nutzen: Köln bietet muslimischen Frauen ein „Frauenschwimmen“ an berichtet eine Webseite „Frauenschwimmen“. Dort heißt es:

„Frauenschwimmen Köln bietet Frauen jeden Alters und jeder Kultur einen geschützten Raum, um entspannt und ungestört schwimmen zu gehen. Ob im speziellen Frauenschwimmbad Köln oder im modernen Frauenschwimmbad Köln – hier stehen Privatsphäre, Wohlbefinden und Respekt im Vordergrund. Besonders das Schwimmen für muslimische Frauen Köln gewinnt zunehmend an Bedeutung und schafft Angebote, die den Bedürfnissen vieler Frauen gerecht werden.“

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Author:
Alexander Wallasch

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